Kreativ im Job (TaschenGuide)
realisierbar? Unter welchen Voraussetzungen?
Welchen Nutzen hat die Idee?
Welche Kosten verursacht sie?
Welche weiteren Konsequenzen könnte diese Idee haben?
Zu welchem Preis soll die Idee/das Produkt verkauft werden?
Wie ist die Idee im Vergleich zur Konkurrenz?
Gibt es noch überflüssigen Ballast?
Welche Schwächen hat die Idee? Wie lassen sie sich verhindern oder minimieren?
Wer ist bereit, die Idee durchzusetzen? Wer muss noch gewonnen werden?
Ist die Idee einleuchtend?
Wollen Sie die Veränderungen, die mit der Idee verbunden sind? Passt die Idee zu Ihnen und Ihrer Persönlichkeit?
Wichtig
Die Ausarbeitungsphase wird sehr häufig unterschätzt. In vielen Kreativitätsbüchern kommt sie nur am Rande vor, dabei ist eine kreative Idee ohne Ausarbeitung wie ein Flügel ohne Vogel.
Weiter ausarbeiten oder verwerfen?
Aus Ihren Antworten ergeben sich Hinweise, wo Sie weiterarbeiten müssen, was noch zu klären und was noch zu verbessern ist. Allerdings: Fast jede Ihrer Antworten kann Ihrer Idee auch den Todesstoß versetzen.
Beispiel
Wenn Sie feststellen, dass Ihre Idee zu hohe Kosten verursacht, müssen Sie diesen Missstand korrigieren. Prüfen Sie alle denkbaren Alternativen, wie Sie die Kosten reduzieren können. Finden Sie keine Lösung, können Sie sich diesen einen Punkt zum Ziel setzen und bei Schritt 2 wieder in den kreativen Prozess einsteigen – vorausgesetzt, die Idee hat nicht noch weitere eminente Schwachpunkte. Sonst sollten Sie – auch wenn es schwer fällt – die Idee aufgeben. Dies gilt auch für den Fall, wenn Sie definitiv wissen, dass sich dieser Mangel nicht abstellen lässt.
Vorsicht, Denkfalle!
Allerdings sollten Sie einen gar nicht so seltenen Fall vermeiden: dass Sie im dritten Schritt tollkühne Ideen produzieren, die Sie dann im vierten Schritt regelmäßig wieder verwerfen.
Seien Sie nicht plötzlich übervorsichtig, aber auch nicht überkritisch. Seien Sie konstruktiv. Spüren Sie die positiven Aspekte auf. Vorrangig muss es Ihr Ziel sein, die Idee zu verbessern und fein zu schleifen. Erst wenn das nicht möglich ist, sollten Sie die Idee wieder fallen lassen.
Zweiter Check
Haben Sie Ihre Idee ausgearbeitet, gehen Sie nochmals die Checkliste durch. Gibt es noch Schwachpunkte? Alle kleinen Mängel werden Sie nicht abstellen können, und manches müssen Sie sicher offen lassen.
Entscheidend ist: Sie müssen Ihre Idee jetzt akzeptieren und vertreten können. Ist dies nicht der Fall, sind Sie mit Ihrer Ausarbeitung noch nicht am Ende. Denn wenn Sie nicht so recht von ihr überzeugt sind, dürfen Sie nicht erwarten, dass sich andere von ihr mitreißen lassen. Schließlich steht Ihnen noch der entscheidende letzte Schritt bevor: die Idee auch durchzusetzen.
Welche Technik können Sie einsetzen?
Die Ideen-Checkliste (siehe oben).
Fünfter Schritt: Setzen Sie Ihre kreative Lösung durch!
Nicht immer werden kreative Ideen mit offenen Armen aufgenommen. Neue Ideen werden zwar allenthalben angemahnt, aber sehr oft nicht angenommen. Lang ist die Liste bahnbrechender Ideen, die zunächst abgelehnt wurden, bis sie endlich jemand verwirklicht hat.
Die Gründe dafür sind vielfältig:
Tendenziell hat es das Neue schwer, sich durchzusetzen, weil es das Alte, Vertraute und Bewährte verdrängen muss.
Der Ruf nach Innovationen ist oft nur ein Lippenbekenntnis. Unternehmen investieren oft viel Geld in Neuentwicklungen, die sie nicht aufgreifen, weil sie befürchten, die altbekannten Probleme durch neue zu ersetzen.
Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen
Sie müssen mit Widerstand rechnen. Auch wenn Sie beauftragt worden sind, ein konkretes Problem zu lösen, brauchen Sie noch viel Energie, gerade Ihre Lösung durchzusetzen. Sie müssen Überzeugungsarbeit leisten. Und dabei können Sie meist gar nicht hartnäckig genug sein.
Auf jeden Fall sollten Sie sich mit möglichen Einwänden auseinander setzen, bevor Sie Ihre Idee präsentieren. Überlegen Sie sich gut, wie Sie diese Kritik entkräften. Besonders gründlich müssen Sie sich auf Sachargumente vorbereiten. Wie Sie dabei am besten vorgehen, kommt ganz auf den Einzelfall an.
Rechnen Sie aber auch mit den folgenden unsachlichen Standardargumenten:
„Das Geld sollten wir lieber für xy ausgeben.“
„Gut und schön, aber in der Praxis funktioniert das nicht!“
„Das haben wir schon mal versucht. Ohne Erfolg.“
„Der Kunde will so was nicht haben!“
„Wenn das klappen würde, wäre man bestimmt schon längst darauf
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