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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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allgemeine Heiterkeit auslöste. »Die kurze Antwort lautet: Weil wir es nicht können. Durch all die genetischen und mechanischen Manipulationen an den
Körpern von KVA-Soldaten werden sie unfruchtbar. Weil für jeden von Ihnen zu viel normales genetisches Material benutzt wurde, haben sich jede Menge rezessive Erbanlagen angesammelt, die eine lebensfähige Befruchtung verhindern würden. Und es ist zu viel nichtmenschliches Material im Spiel, um eine erfolgreiche Kreuzung mit normalen Menschen zu ermöglichen. KVA-Soldaten sind ein hochwertiges technisches Produkt, aber in evolutionärer Hinsicht stellen sie eine Sackgasse dar. Das ist ein Grund, warum keiner von Ihnen allzu selbstgefällig werden sollte. Sie können eine Meile in drei Minuten rennen, aber sie können kein Kind zeugen.
    Im größeren Zusammenhang jedoch besteht dazu gar keine Notwendigkeit. Der nächste Schritt der menschlichen Evolution findet bereits statt. Die meisten Kolonien sind nicht nur von der Erde, sondern auch untereinander isoliert. Fast alle Menschen, die auf einer Kolonialwelt geboren wurden, verbringen dort ihr ganzes Leben. Außerdem passen sich die Menschen ihrer neuen Heimat an. Einige der ältesten Kolonialwelten haben sich kulturell und linguistisch schon ein gutes Stück von ihren Ursprungskulturen auf der Erde entfernt. In zehntausend Jahren wird sich auch die genetische Drift bemerkbar gemacht haben. Nach entsprechend langer Zeit wird es so viele unterschiedliche Menschenspezies geben, wie es Kolonialplaneten gibt. Die Variationsbreite ist der Schlüssel zum Überleben.
    Metaphysisch gesehen sollten Sie sich den Kolonien verbunden fühlen, weil Sie selbst sich bereits verändert haben und demzufolge das menschliche Potenzial ermessen können, zu etwas zu werden, das im Universum überleben kann. In direkterer Hinsicht sollten Ihnen die Kolonien nicht egal sein, weil sie die Zukunft der Menschheit repräsentieren und weil Sie
selbst den Menschen immer noch näher stehen als jeder anderen intelligenten Spezies.
    Doch in letzter Hinsicht sollte es Ihnen nicht gleichgültig sein, weil Sie alt genug sind, um es erkannt zu haben. Das ist einer der Gründe, warum die KVA alte Menschen rekrutiert – nicht nur, weil Sie im Ruhestand sind und eine Belastung für die Wirtschaft darstellen. Der Hauptgrund ist die Tatsache, dass Sie lange genug gelebt haben, um zu wissen, dass es im Leben um mehr als nur das eigene Leben geht. Die meisten von Ihnen hatten Familie und haben Kinder oder Enkel großgezogen, und Sie kennen den Wert einer Tat, die über eigennützige Ziele hinausgeht. Selbst wenn Sie selber nie zu Kolonisten werden, ist Ihnen klar, dass es gut für die Menschheit ist, Kolonien zu gründen, und dass es sich lohnt, dafür zu kämpfen. Es ist schwierig, dem Gehirn eines Neunzehnjährigen solche Ideen einzutrichtern. Sie jedoch wissen es bereits aus Erfahrung. Und in diesem Universum ist Erfahrung von entscheidender Bedeutung.«

    Wir wurden gedrillt. Wir lernten schießen. Wir machten weiter. Wir schliefen nicht viel.
    In der sechsten Woche ersetzte ich Sarah O’Connell als Truppführerin. Bei unseren Übungen schnitt E ständig am schlechtesten ab, und bei Wettbewerben zwischen den Kompanien wirkte sich diese Schwäche nachteilig auf die ganze 63. Kompanie aus. Jedes Mal, wenn eine andere Kompanie eine Trophäe gewonnen hatte, knirschte Ruiz mit den Zähnen und machte mich dafür verantwortlich. Sarah nahm es mit Gelassenheit. »Leider ist es nicht ganz dasselbe wie die Betreuung eines Kindergartens«, lautete ihr Kommentar. Alan übernahm
ihren Posten und brachte den Trupp auf Vordermann. Bei einem Schießwettbewerb in der siebten Woche konnte die 63. der 56. den Pokal vor der Nase wegschnappen. Ironischerweise war es Sarah, die sich als beste Schützin erwies und die entscheidenden Punkte für uns machte.
    In der achten Woche hörte ich auf, mit meinem BrainPal zu sprechen. Arschloch hatte mich lange genug studiert, um meine Denkmuster zu verstehen, sodass er nun scheinbar im Voraus wusste, was ich wollte. Zuerst fiel es mir während einer simulierten Feuerübung auf, als meine VZ-35 von Gewehrkugeln auf Lenkraketen umschaltete, zwei weiter entfernte Ziele unter Beschuss nahm und dann in den Flammenwerfermodus ging, um ein böses zwei Meter großes Insekt zu braten, das ganz in der Nähe aus einer Felsgruppe hervorsprang. Als mir klar wurde, dass ich keinen einzigen Befehl vokalisiert hatte, spürte ich einen unheimlichen

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