Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
Lauf genau zwischen McCains Augen und drückte auf den Abzug. Ein trockenes Klick war zu hören. Alle Mitglieder der Kompanie zuckten zusammen. McCain machte sich die Hosen nass.
    »Idiot«, sagte Ruiz, nachdem McCain klar geworden war, dass er doch nicht tot war. »Sie haben vorhin nicht richtig zugehört.
Die VZ-35 kann in der Basis nur von ihrem persönlichen Besitzer abgefeuert werden. Und das sind Sie , Arschloch!« Ruiz richtete sich auf, warf McCain verächtlich sein Gewehr zu und wandte sich wieder der ganzen Kompanie zu.
    »Ihr alle seid noch blöder, als ich gedacht habe«, erklärte Ruiz. »Ich hoffe, dass ihr mir jetzt zuhört. In der gesamten Geschichte der Menschheit gab es noch nie eine Armee, die für den Krieg mit mehr als dem Mindesten ausgerüstet war, das notwendig ist, um den Feind zu bekämpfen. Ein Krieg ist sehr teuer. Er kostet Geld, und er kostet Leben, und keine Zivilisation hat beides im Überfluss. Wenn man kämpft, versucht man also, sparsam zu sein. Man benutzt nur das, was unbedingt nötig ist, und auf keinen Fall mehr.«
    Er sah uns mit finsterer Miene an. »Kapiert ihr, was ich euch damit sagen will? Ihr habt diese wunderbaren neuen Körper und diese tollen neuen Waffen nicht bekommen, weil wir euch einen unfairen Vorteil verschaffen wollen. Ihr habt diese Körper und diese Waffen, weil sie das absolute Minimum darstellen, das nötig ist, wenn ihr da draußen kämpfen und überleben wollt. Es war nicht unser Herzenwunsch , Sie in diese neuen Körper zu stecken, ihr Hohlschädel! Dafür gibt es nur einen einzigen Grund: Wenn wir es nicht getan hätten, wäre die Menschheit längst ausgelöscht .
    Habt ihr es jetzt begriffen? Habt ihr jetzt eine ungefähre Vorstellung, was euch da draußen erwartet?«

    Aber es ging nicht nur um frische Luft, Übungen und Töten im Dienst der Menschheit. Manchmal hatten wir auch Unterricht.
    »Während Ihrer körperlichen Ausbildung lernen Sie, Ihre
falschen Vorstellungen und Hemmungen hinsichtlich der Fähigkeiten Ihres neuen Körpers zu überwinden«, erklärte Lieutenant Oglethorpe im Vortragssaal, der mit den Ausbildungskompanien 60 bis 63 gefüllt war. »Jetzt müssen wir dasselbe mit Ihrem Bewusstsein tun. Es wird Zeit, dass Sie einige tief verwurzelte Vorurteile ablegen, von denen Sie wahrscheinlich gar nicht wissen, dass es unbegründete Vorurteile sind.«
    Lieutenant Oglethorpe drückte einen Knopf auf dem Podium, hinter dem er stand. An der Wand erwachten zwei große Bildschirme zum Leben. Auf dem linken wurde etwas Alptraumhaftes sichtbar – ein schwarzes, knorriges Gebilde mit gezähnten Hummerscheren, die aus einer pornografisch feuchten Körperöffnung hervorragten, sodass man beinahe den Gestank wahrnehmen konnte. Über dem formlosen Körper hingen drei Augenstiele oder Antennen oder was auch immer es in Wirklichkeit sein mochte. Daran hingen Tropfen aus gelblicher Flüssigkeit. H. P. Lovecraft wäre schreiend davor weggelaufen.
    Das rechte Bild zeigte ein annähernd hirschartiges Geschöpf mit ausgeprägten, beinahe menschlichen Händen und einem fast niedlichen Gesicht, dessen Miene Friedfertigkeit und Weisheit ausdrückte. Wenn man diesen Typ nicht streicheln konnte, würde man von ihm bestimmt eine Menge über die Natur des Universums lernen.
    Lieutenant Oglethorpe nahm einen Laserpointer in die Hand und deutete auf das Alptraumwesen. »Dieses Wesen gehört dem Volk der Bathunga an. Die Bathunga sind zutiefst pazifistische Wesen, ihre Kultur reicht mehrere hunderttausend Jahre zurück, und sie haben eine Mathematik entwickelt, gegen die sich unsere wie einfachste Addition ausnimmt. Sie leben im Ozean, ernähren sich von Plankton und koexistieren
auf mehreren Welten mit Menschen, ohne dass es je zu irgendeinem Konflikt kam. Es sind sehr nette Geschöpfe, und dieses Exemplar« – er deutete auf den Schirm – »ist ein besonders hübscher Vertreter seiner Spezies.«
    Dann wandte er sich dem zweiten Bildschirm mit dem Hirschwesen zu. »Dieser Mistkerl hier ist ein Salong. Unsere erste offizielle Begegnung mit den Salong fand statt, nachdem wir eine inoffizielle menschliche Kolonie entdeckt hatten. Menschen sollten nicht auf eigene Faust Kolonien gründen, und in diesem Fall wird der Grund besonders offensichtlich. Die Kolonisten landeten auf einem Planeten, für den sich auch die Salong interessierten, und irgendwann stellten die Salong fest, dass die Menschen eine gute Nahrungsquelle darstellen. Also überfielen sie den Planeten und

Weitere Kostenlose Bücher