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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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oder gar nicht mehr existent. Man konnte genauso gut ein Stück Rindfleisch besuchen. Wenn man älter geworden ist, sieht man es immer noch genauso. Aber es ist einem egal. Es ist alles, was man noch hat.
    So sehr ich den Friedhof hasse, bin ich trotzdem froh, dass es ihn gibt. Meine Frau fehlt mir. Auf dem Friedhof fällt es mir leichter, den Verlust zu empfinden, an einem Ort, wo sie immer nur tot war, leichter als an all den anderen Stellen, wo sie gelebt hat.
    Ich bin nicht lange geblieben. Ich bleibe nie lange. Nur bis ich wieder die Wunde spüre, die nach fast acht Jahren immer
noch frisch ist. Außerdem erinnert sie mich daran, dass ich noch andere Dinge zu tun habe, als ein alter Trottel zu sein, der auf einem Friedhof herumsteht. Sobald ich die Wunde wieder spürte, machte ich kehrt und ging, ohne mich noch einmal umzuschauen. Es sollte das letzte Mal sein, dass ich das Grab meiner Frau besuchte, aber ich wollte nicht zu viel Mühe darauf verwenden, mich daran zu erinnern. Wie gesagt, war der Friedhof der Ort, wo sie immer nur tot war. Es bringt nicht allzu viel, sich daran zu erinnern.

    Aber im Grunde war es auch nicht besonders dramatisch, zur Armee zu gehen.
    Die Stadt, in der ich lebte, war viel zu klein für eine eigene Rekrutierungsstelle. Ich musste nach Greenville fahren, der Bezirkshaupstadt, um mich einzuschreiben. Es war ein kleines Büro an einer unscheinbaren Einkaufsstraße. Links davon gab es ein staatliches Spirituosengeschäft, rechts davon einen Tatoo-Salon. Wenn man diese Läden in der falschen Reihenfolge betrat, konnte man am nächten Morgen in großen Schwierigkeiten stecken.
    Die Einrichtung des Büros war sogar noch unscheinbarer, sofern das überhaupt möglich ist. Sie bestand aus einem Schreibtisch mit einem Computer und einem Drucker, einem Menschen hinter dem Schreibtisch, zwei Stühlen davor und sechs weiteren Sitzgelegenheiten an der Wand. Auf einem kleinen Tisch vor diesen Stühlen lagen Rekrutierungsbroschüren und ältere Ausgaben von Time und Newsweek . Natürlich waren Kathy und ich zehn Jahre vorher schon einmal hier gewesen, doch ich vermutete, dass sich seitdem nichts an der Einrichtung geändert hatte, einschließlich der Zeitschriften.
Der Mensch schien neu zu sein. Zumindest erinnerte ich mich nicht, dass der frühere Angestellte so volles Haar gehabt hatte. Oder Brüste.
    Die Angestellte war damit beschäftigt, etwas in den Computer zu tippen, und blickte nicht auf, als ich eintrat. »Ich kümmere mich gleich um Sie«, murmelte sie. Es klang eher wie eine Pawlow’sche Reaktion auf das Öffnen der Tür.
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte ich. »Ich sehe, wie voll es hier ist.« Dieser Versuch eines sarkastischen Scherzes wurde vollkommen ignoriert, genauso wie zehn Jahre zuvor. Es freute mich, dass ich immer noch gut in Form war. Ich setzte mich vor den Schreibtisch und wartete, dass die Rekrutierungsmitarbeiterin ihre wichtige Arbeit abschloss.
    »Kommen oder gehen Sie?« Auch jetzt blickte sie nicht zu mir auf.
    »Wie bitte?«
    »Ob Sie kommen oder gehen?«, wiederholte sie. »Kommen Sie, um Ihre Bereitschaft zur Rekrutierung zu unterschreiben, oder gehen Sie, um Ihre Dienstzeit abzuleisten?«
    »Ach so. Ich gehe.«
    Diese Antwort veranlasste sie schließlich, mich anzusehen, und zwar durch eine ziemlich starke Brille. »Sie sind John Perry«, sagte sie.
    »Genau. Wie haben Sie das erraten?«
    Sie schaute wieder auf den Computermonitor. »Die meisten Leute, die zur Armee wollen, kommen an ihrem Geburtstag, obwohl sie danach noch dreißig Tage Zeit haben, sich offiziell einschreiben zu lassen. Heute haben wir nur drei Geburtstage. Mary Valory hat bereits angerufen, um zu sagen, dass sie nicht gehen will. Und Sie sehen nicht aus, als wären Sie Cynthia Smith.«

    »Das freut mich zu hören.«
    »Und da Sie nicht gekommen sind, um sich erstmals registrieren zu lassen«, fuhr sie fort, ohne auf meinen zweiten Versuch eines Scherzes einzugehen, »spricht einiges dafür, dass Sie John Perry sind.«
    »Ich könnte einfach nur ein einsamer alter Mann sein, dem nach menschlicher Gesellschaft zumute ist.«
    »So etwas passiert hier nur sehr selten«, sagte sie. »Die meisten Leute werden abgeschreckt, wenn sie nebenan die Jugendlichen mit den dämonischen Tattoos sehen.« Endlich schob sie die Tastatur zur Seite und schenkte mir ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. »Also gut. Dann weisen Sie sich bitte aus.«
    »Aber Sie wissen doch schon, wer ich bin«, gab ich zu

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