Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
Schauder. Ein paar Tage später ärgerte ich mich zum ersten Mal, als ich Arschloch ausdrücklich zu etwas auffordern musste. Erstaunlich, wie schnell eine unheimliche Fähigkeit zur Gewohnheit werden kann.
In der neunten Woche mussten Alan, Martin Garabedian und ich ein internes Disziplinarverfahren durchführen, weil einer von Martins Rekruten es auf Martins Posten als Truppführer abgesehen hatte und sich nicht zu schade gewesen war, zu diesem Zweck ein wenig Sabotage einzusetzen. Der Rekrut hatte sein vergangenes Leben als mittelmäßig berühmter Popstar verbracht und war es gewohnt, seine Ziele mit allen verfügbaren Mitteln zu verfolgen. Es war ihm gelungen, einige Truppkameraden für die Verschwörung zu gewinnen, aber leider hatte er nicht daran gedacht, dass Martin als sein Truppführer Zugriff auf die Nachrichten hatte, die er an sie
verschickte. Martin wandte sich an mich, und ich hielt es für angebracht, weder Ruiz noch einen der anderen Ausbilder mit einem Problem zu belästigen, das wir mühelos selber lösen konnten.
Niemand erstattete Meldung, als sich in der folgenden Nacht für kurze Zeit ein Schwebegleiter unerlaubt von der Basis entfernte. Und es schien auch sonst niemand gesehen zu haben, dass ein Rekrut kopfüber unter dem Fahrzeug hing, nur von je zwei Händen an den Füßen gehalten, während der Gleiter gefährlich nahe über ein paar Bäume hinwegflog. Gleichermaßen konnte sich niemand erinnern, die verzweifelten Schreie des Rekruten gehört zu haben, genauso wenig wie Martins sehr kritische und nicht allzu positive Bewertung des bekanntesten Albums jenes früheren Popstars. Nur während des Frühstücks am nächsten Morgen wies Master Sergeant Ruiz mich darauf hin, dass ich ein wenig windzerzaust wirkte, worauf ich erwiderte, dass es vermutlich am 30-Kilometer-Lauf lag, den wir auf seine Anweisung hin vor der Mahlzeit absolviert hatten.
In der elften Woche wurden die 63. und mehrere andere Kompanien in den Bergen nördlich der Basis abgesetzt. Unsere Aufgabe war sehr einfach. Wir sollten die anderen Kompanien ausfindig machen, auslöschen und anschließend mit den Überlebenden zur Basis zurückkehren, und zwar innerhalb von vier Tagen. Um die Sache interessanter zu gestalten, war jeder Rekrut mit einer Vorrichtung ausgestattet, die es registrierte, wenn auf ihn geschossen wurde. Im Fall eines Treffers verspürte der Betreffende lähmende Schmerzen und brach zusammen (um irgendwann durch die Ausbilder, die sich in der Nähe aufhielten, geborgen zu werden). Ich wusste, wie es war, weil ich die Ausrüstung schon einmal getragen
hatte, als Ruiz in der Basis ein Demonstrationsobjekt brauchte. Daraufhin schärfte ich meiner Kompanie ein, dass es keineswegs erstrebenswert war, die Erfahrung eines Treffers zu machen.
Der erste Angriff erfolgte fast unmittelbar nachdem wir abgesetzt worden waren. Vier meiner Rekruten gingen zu Boden, bevor ich die Heckenschützen entdeckte und meine Leute darauf aufmerksam machte. Zwei erwischten wir, zwei entkamen. Nach sporadischen Angriffen in den nächsten paar Stunden war klar, dass sich die meisten anderen Kompanien in Trupps von drei oder vier Leuten aufgeteilt hatten und Jagd auf die »Feinde« machten.
Ich hatte eine andere Idee. Durch unsere BrainPals war es möglich, ständig in lautlosem Kontakt zu bleiben, ob wir in Sichtweite waren oder nicht. Die anderen Kompanien schienen nicht erkannt zu haben, was das bedeutete, und das erwies sich als fataler Fehler. Ich wies alle meine Leute an, über einen sicheren Kommunikationskanal miteinander Verbindung zu halten, dann zogen sie allein los. Sie erkundeten das Terrain und machten die Standorte der feindlichen Trupps ausfindig. Auf diese Weise erhielten wir eine immer genauere Karte der Umgebung und der feindlichen Stellungen. Selbst wenn ein Rekrut ›erschossen‹ wurde, war diese Information für die anderen hilfreich, sodass sie seinen ›Tod‹ rächen oder zumindest vermeiden konnten, in die gleiche Falle zu tappen. Ein einzelner Soldat konnte sich schnell und unauffällig bewegen und den Trupps der anderen Kompanien Schwierigkeiten machen, während er trotzdem mit seinen Kameraden in Verbindung blieb und koordinierte Aktionen durchführen konnte.
Es funktionierte. Unsere Rekruten griffen an, wenn sich die Gelegenheit bot, blieben in Deckung, wenn es zu unsicher
war, und arbeiteten zusammen, wenn die Konstellation günstig war. Am zweiten Tag erledigten ein Rekrut namens Riley und ich zwei
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