Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
Trupps von unterschiedlichen Kompanien. Sie waren so sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig zu beschießen, dass sie gar nicht merkten, wie Riley und ich uns anschlichen und als Heckenschützen in den Kampf eingriffen. Er erwischte zwei Leute, ich drei, und die restlichen drei erledigten sich gegenseitig. Es lief wunderbar. Nachdem wir fertig waren, sprachen wir nicht miteinander, sondern zogen uns einfach in den Wald zurück, um weiter das Gelände zu erkunden.
Irgendwann begriffen die anderen Kompanien, was wir taten, und versuchten unsere Taktik zu kopieren. Doch zu diesem Zeitpunkt waren sie gegenüber der 63. bereits hoffnungslos in der Minderzahl. Wir dezimierten sie und hatten den letzten Feind gegen Mittag getötet. Dann liefen wir zur Basis zurück, die etwa achtzig Kilometer entfernt war. Der Letzte von uns traf um 18 Uhr ein. Insgesamt hatten wir neunzehn Rekruten verloren, einschließlich der vier gleich zu Anfang. Aber wir waren für mehr als die Hälfte der Gesamtverluste aller sieben Kompanien verantwortlich, während wir selbst nur knapp ein Drittel unserer Leute eingebüßt hatten. Darüber konnte sich nicht einmal Master Sergeant Ruiz beklagen. Als der Basiskommandant ihm den Manöverpokal überreichte, zeigte sich sogar ein Lächeln auf seinem Gesicht. Ich wagte mir nicht vorzustellen, wie schwer ihm diese Gefühlsregung fiel.
»Unsere Glückssträhne nimmt kein Ende«, sagte der frisch gebackene Gefreite Alan Rosenthal, als er auf dem Shuttle-Landeplatz zu mir kam. »Wir beiden wurden demselben Schiff zugewiesen.«
So war es. Ein schnelle Spritztour zurück nach Phoenix mit dem Truppentransporter Francis Drake , und danach Urlaub, bis die KVAS Modesto im System eintraf. Sie brachte uns zur 2. Kompanie, Bataillon D des 233. Infanterieregiments der KVA. Ein Regiment pro Schiff, was ungefähr eintausend Soldaten waren. Da konnte man leicht den Überblick verlieren. Ich war froh, dass Alan weiterhin in meiner Nähe war.
Ich drehte mich zu ihm um und bewunderte seine blitzblanke neue Galauniform der Kolonialen – unter anderem vor dem Hintergrund, dass ich genauso wie er gekleidet war. »Mensch, Alan«, sagte ich. »Wir sehen einfach toll aus.«
»Männer in Uniform habe ich schon immer geliebt«, vertraute Alan mir an. »Und das gilt erst recht, nachdem ich jetzt selber der Mann in Uniform bin.«
»Achtung«, sagte ich. »Da kommt Master Sergeant Ruiz.«
Ruiz hatte mich gesehen, wo ich darauf wartete, mein Shuttle besteigen zu können. Als er sich näherte, stellte ich meinen Sack ab, in dem sich meine Alltagsuniform und ein paar persönliche Dinge befanden, um ihm schneidig salutieren zu können.
»Rühren, Gefreiter«, sagte Ruiz, nachdem er den Gruß erwidert hatte. »Wohin wurden Sie versetzt?«
»Zur Modesto , Master Sergeant«, antwortete ich. »Genauso wie Gefreiter Rosenthal.«
»Ich fasse es nicht«, rief Ruiz. »Sie gehen zum 233. Regiment? Welches Bataillon?«
»D, Master Sergeant. Zweite Kompanie.«
»Das ist höchstgradig unfassbar, Gefreiter«, sagte Ruiz. »Sie haben die Ehre, in der Kompanie von Lieutenant Arthur Keyes dienen zu dürfen, falls es diesem blöden Mistkerl immer noch nicht gelungen ist, sich von einem Alien fressen zu lassen.
Wenn Sie ihn sehen, richten Sie ihm einen Gruß von mir aus. ußerdem dürfen Sie ihm sagen, dass Master Sergeant Antonio Ruiz Sie im Gegensatz zu den anderen Rekruten Ihrer Ausbildungskompanie nicht für einen kompletten Volltrottel hält.«
»Danke, Master Sergeant.«
»Bilden Sie sich bloß nichts darauf ein, Gefreiter. Sie sind trotz allem ein Volltrottel. Nur eben kein kompletter.«
»Selbstverständlich, Master Sergeant.«
»Gut. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Manchmal muss man einfach die Kurve kratzen.« Ruiz salutierte. Alan und ich grüßten zurück. Ruiz sah uns beide an, gönnte uns ein widerwilliges, gepresstes Lächeln und entfernte sich dann, ohne sich noch einmal zu uns umzudrehen.
»Dieser Mann jagt mir eine Heidenangst ein«, sagte Alan.
»Ich weiß nicht. Irgendwie mag ich ihn.«
»Natürlich magst du ihn. Er ist beinahe der Ansicht, dass du kein totaler Versager bist. Für seine Verhältnisse ist das ein wahnsinniges Kompliment.«
»Glaube nicht, dass ich mir dessen nicht bewusst bin«, erwiderte ich. »Jetzt muss ich es nur noch schaffen, meinem Ruf auch in Zukunft gerecht zu werden.«
»Du wirst es schaffen«, sagte Alan. »Schließlich bist du trotz allem ein Volltrottel.«
»Das tröstet
Weitere Kostenlose Bücher