Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Das kannte ich vorher nicht. Ich hatte nie wirklich eine Familie. Du hast mir den Wert von Pflicht und Ehre und Verantwortung gezeigt. Du hast mir gezeigt, was es wirklich heißt, ein Mensch zu sein; ein Drood und ein Todesjäger zu sein. Also kämpfe ich und wenn es sein muss, sterbe ich auch für das, was du mir gegeben hast. Alles für die Familie.«
    Roger wandte sich zum Turm um und funkelte ihn böse an. »Es weiß, dass wir etwas planen. Es hat eine Art Ruf ausgesandt, oder eine Warnung. Es hat irgendetwas beschworen.«
    Wir fuhren herum, denn aus dem Inneren des Bunkers hörten wir Bewegungen. Das Geräusch von Leichen, die sich erhoben und langsam schlurfenden Schritten ... und ich wusste sofort, was das war. Alle Toten in Trumans Basis erhoben sich dank der Macht des Turms, herbeibefohlen, um ihn zu verteidigen, um ihn in Zeiten der Not zu verteidigen. Die Toten wurden gerufen, um die Lebenden zu zerschmettern. Ich grinste Harry an.
    »Sieht aus, als käme es jetzt doch auf dich an. Bleib hier und halt diese Dinger in Schach, so lange du kannst. Nur für den Fall, dass wir drei wiederkommen. Man weiß ja nie.«
    »Ich werde hierbleiben und aushalten, bis du wiederkommst oder die Hölle zufriert«, meinte Harry. »Kann sein, dass ich ein Bastard bin, aber ich bin auch ein Drood. Solange es noch ein Stück Hoffnung gibt, warte ich hier auf deine Rückkehr.«
    Das Portal öffnete sich rund um den Turm, und faltete sich dabei so vielfach auf wie eine monströse außerirdische Blume. Seine Form ergab überhaupt keinen Sinn, aber ich konnte etwas dahinter und jenseits davon sehen. Etwas, das mit jeder Sekunde realer wurde. Ich ging in die ausbrechenden Energien hinein, mit Molly Metcalf an einer Seite und Giles Todesjäger an der anderen.
    Die Welt blieb hinter uns zurück.

Kapitel Sechzehn

Hochspannung

    Der andere Ort traf mich wie ein Hammer und ließ mich in die Knie gehen. Allein das Gewicht dieser Welt war viel mehr als ich aushalten konnte. Es war, als wäre ich in einer Ghoulstadt, nur viel stärker und viel schlimmer. Der Himmel leuchtete in einem grellen Licht, blendend hell, als wäre das ganze Firmament eine einzige Sonne. Die Luft war mit Hunderten von Gerüchen übersättigt, so duftend und faulig und intensiv, dass sie darum zu kämpfen schienen, in meinen Kopf zu kommen. Überall Geräusche; scharf und schneidend, tief und beunruhigend durchdrangen sie mein Fleisch und hallten in meinen Knochen wider, als kratze jemand mit seinen Nägeln über meine Seele. Ich umarmte mich selbst, um mich davor zu bewahren, auseinanderzufallen. Ich schlug die Augen nieder, um mich vor dem weißglühenden Himmel zu schützen, doch der Boden unter mir hob und wand sich, war mit überkomplizierten Formen bedeckt, die Pflanzen hätten sein können oder Insekten oder etwas vollkommen anderes. Es gab so viele Details, dass meine Augen bei dem Versuch tränten, das alles zu verstehen. Alles in dieser neuen Welt quoll über vor Leben, als wären selbst der Boden und die Steine lebendig und aufmerksam. Alles pulsierte mit einer beunruhigend aggressiven Lebendigkeit. Überall war Bewegung um mich herum, schnell und flink, als würde nichts je stillstehen, nicht einmal für einen Moment.
    Willkommen in der höheren Dimension. Willkommen in einer besseren Welt. Willkommen in der Heimat der Hungrigen Götter. Alles, was ich tun konnte, war, nicht zu kotzen.
    Ich fühlte und sah gleichzeitig, dass Molly neben mir ebenfalls in die Knie ging, zitternd und schaudernd aufgrund des Übergangsschocks. Ich griff blind nach ihr und sie nach mir und wir klammerten uns fest aneinander, um uns zu trösten. Überwältigt von einer Welt, für deren Sinneseindrücke wir nie richtig ausgerüstet worden waren. In dieser höheren Dimension war alles zu groß, zu real, zu wahnsinnig kompliziert. Wir wären verloren gewesen, wenn da nicht Giles Todesjäger gewesen wäre. Genau wie er gesagt hatte, hatte ihm seine Erfahrung mit der Überwindung fremder Welten genug an die Hand gegeben, um mit dieser hier fertig zu werden. Er kroch zu uns hin und sprach leise und beruhigend auf uns ein. Seine Stimme wirkte wie das einzig Vernünftige und Normale in dieser neuen Existenz.
    »Es ist nur ein anderer Ort«, meinte er. »Die Details ändern sich, aber das ist es auch schon. Damit könnt ihr fertig werden. Ihr könnt euch anpassen. Weil ihr Menschen seid und es das ist, was Menschen tun. Wir rollen uns ab, wenn wir getroffen werden und dann kommen wir

Weitere Kostenlose Bücher