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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hätte. Alwhin reagierte recht offen, höchst unpassend für eine So'jhin, mit einem zornigen Blick. Die Damane zuckte erneut zusammen und fing an zu zittern. Seltsamerweise zuckte auch die Da'covale mit dem honigfarbenen Haar zusammen.
    Suroth trat lächelnd zu der Stelle, wo die Da'covale kniete. Warum sollte sie eine schlecht ausgebildete Dienerin anlächeln? Sie streichelte die dünnen Zöpfe der knienden Frau, und der Rosenmund wurde jäh zu einem Schmollen verzogen. Eine ehemalige Adlige dieser Länder? Suroths erste Worte bestätigten diese Annahme, obwohl sie offensichtlich für ihn bestimmt waren. »Kleine Fehler kosten wenig, und große Fehler kosten sehr viel. Ihr werdet die Damane bekommen, die Ihr fordert, Miraj. Und Ihr werdet diese Asha'man lehren, daß sie im Norden hätten bleiben sollen. Ihr werdet sie vom Angesicht der Erde tilgen, die Asha'man, die Soldaten, alle. Bis auf den letzten Mann, Miraj. Ich habe gesprochen.«
    »Es wird geschehen, wie Ihr befehlt, Suroth«, erwiderte er. »Sie werden vernichtet werden bis auf den letzten Mann.« Mehr konnte er jetzt nicht sagen. Er wünschte jedoch, sie hätte ihm eine Antwort auf die Frage gegeben, ob die Sul'dam und Damane noch krank waren.
    Rand verhielt und wendete Tai'daishar in der Nähe des Kamms des kahlen, felsigen Hügels und verfolgte, wie der größte Teil seines kleinen Heers aus den anderen Öffnungen in der Luft hervordrang. Er hatte die Wahre Quelle sehr fest gehalten, so fest, daß sie in seinem Griff zu zittern schien. Mit der Macht in sich fühlten sich die scharfen Spitzen der Schwerterkrone, die in seine Schläfen stachen, mit einem Mal schärfer denn je an, und den Frost des frühen Morgens empfand er gleichzeitig kälter und nicht der Beachtung wert. Die niemals heilenden Wunden an seiner Seite waren ein dumpfer und ferner Schmerz. Lews Therin schien vor Unsicherheit nach Atem zu ringen oder auch vor Angst. Vielleicht wollte er nicht mehr so gern sterben, nachdem er dem Tod am Tag zuvor so nahe gekommen war. Aber andererseits wollte er nicht immer sterben. Das einzig Beständige an dem Mann war das Verlangen zu töten, was nur allzu häufig auch zufällig seine eigene Tötung einschloß.
    Es wird bald für jedermann genügend Leichen geben, dachte Rand. Licht, die letzten sechs Tage hätten ausgereicht, um sogar einem Geier Übelkeit zu verursachen. Waren es wirklich nur sechs Tage? Der Abscheu berührte ihn jedoch nicht. Er wollte es nicht zulassen. Lews Therin antwortete nicht. Ja, es war an der Zeit, ein hartes Herz zu bewahren. Und einen harten Magen. Rand beugte sich einen Moment herab, um das stoffumwickelte Bündel unter seinem Steigbügelgurt zu berühren. Nein, dafür war die Zeit noch nicht reif. Vielleicht würde diese Zeit überhaupt nicht kommen. Unsicherheit legte sich schimmernd über das Nichts und wohl auch noch etwas anderes. Unsicherheit, ja, aber das andere war nicht Angst. Es war nicht Angst!
    Die Hälfte der ihn umgebenden niedrigen Hügel waren mit geduckten, knorrigen, vom Sonnenlicht gesprenkelten Olivenbäumen bestanden. Lanzenträger ritten bereits prüfend die Reihen entlang. In diesen Hainen waren keine Arbeiter, keine Bauern und kein Gebäude irgendeiner Art zu sehen. Wenige Meilen westlich erschienen die Hügel dunkler und bewaldeter. Legionäre, die reihenweise unterhalb von Rand auftauchten, stellten sich auf, von einem unregelmäßigen Viereck illianischer Freiwilliger gefolgt, die jetzt zur Legion gehörten. Sobald ihre Reihen geordnet waren, machten sie Platz für die Verteidiger und Gefährten. Der Boden schien fast überwiegend aus Lehm zu bestehen, denn Stiefel und Hufe rutschten auf der dünnen Schlammschicht gleichermaßen aus. Seltsamerweise standen jedoch nur wenige weiße Wolken am Himmel, und die Sonne war ein hellgelber Ball.
    Nichts flog auf, was größer als ein Spatz gewesen wäre.
    Dashiva und Flinn gehörten zu jenen Männern, die Wegetore hielten, wie auch Adley und Hopwil, Morr und Narishma. Einige der Wegetore lagen außerhalb von Rands Sichtfeld hinter den welligen Hügeln. Er wollte, daß alle Männer so rasch wie möglich hindurchkämen, und bis auf wenige Soldaten, die den Himmel beobachteten, hielt jedermann in einer schwarzen Jacke, der nicht bereits als Kundschafter ausgeritten war, ein Gewebe fest. Selbst Gedwyn und Rochaid, wenn auch mit verzerrten Mienen.
    Bashere ritt in leichtem Trab den Hang hinauf, überaus zufrieden mit sich und seinem kleinen Kastanienbraunen. Er

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