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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Davonpreschen, weil man glaubte, man hätte vielleicht gerade etwas gesehen.
    Weiramon lächelte, und es gelang ihm, dieses Lächeln ebenso ölig wirken zu lassen, wie Sunamon dies jemals gelungen war.
    Es war in gewisser Weise ein einfacher Plan. Sie würden in fünf Kolonnen westwärts marschieren, jede Kolonne mit Asha'man, und versuchen, die Seanchaner von allen Seiten gleichzeitig anzugreifen - oder zumindest von so vielen Seiten, wie es ihnen gelang. Bashere beharrte darauf, daß einfache Pläne die besten seien.
    Kein Schlachtplan übersteht den ersten Zusammenstoß, sagte Lews Therin in Rands Kopf. Er schien im Moment noch klar. Im Moment. Irgend etwas stimmt nicht, grollte er dann plötzlich. Seine Stimme wurde lauter und ging schließlich in wildes, ungläubiges Lachen über. Es kann nichts falsch daran sein, aber da ist etwas Seltsames, etwas Falsches, dahinjagend, springend, sich drehend. Sein gackerndes Lachen wurde zu Weinen. Es kann nicht sein! Ich muß wahnsinnig sein! Er verschwand, bevor Rand ihn verstummen lassen konnte. Verdammt sei er, an dem Plan war nichts falsch, sonst hätte sich Bashere mit Freude darauf gestürzt.
    Lews Therin war tatsächlich wahnsinnig, daran bestand kein Zweifel. Aber solange Rand al'Thor geistig gesund blieb ... Es wäre ein herber Streich für die Welt, wenn der Wiedergeborene Drache wahnsinnig würde, bevor die Letzte Schlacht auch nur begonnen hatte. »Nehmt Eure Plätze ein«, befahl er, während er eine Geste mit dem Drachenszepter vollführte. Er mußte den Drang bekämpfen, über den Streich zu lachen.
    Die Adligen trennten sich auf seinen Befehl und liefen umher und murrten, während sie sich neu gruppierten. Nur wenigen gefiel die Aufteilung, die Rand vorgenommen hatte. Welche Barrieren auch immer unter dem Schock der ersten Kämpfe in den Bergen gefallen waren - sie hatten fast augenblicklich erneut bestanden.
    Weiramon blickte wegen seiner nicht zum Vortrag gebrachten Rede finster drein, aber nach einer gekonnten Verbeugung, bei der sein Bart Rand wie ein Speer bedrohte, ritt er nordwärts über die Hügel, gefolgt von Kiril Drapeneos, Bertome, Doressin und mehreren geringeren cairhienischen Lords, alle mit starren Gesichtern, weil ihnen ein Tairener vorangestellt worden war. Gedwyn ritt an Weiramons Seite, als wäre er der Anführer, und erntete dafür finstere Blicke, die er nicht zu bemerken vorgab. Die anderen Gruppierungen waren ebenso gemischt. Gregorin eilte ebenfalls nordwärts mit einem verdrießlichen Sunamon, der so zu tun versuchte, als reite er nur zufällig in dieselbe Richtung, und mit Dalthanes, der eine geringere Anzahl Cairhiener anführte. Jeordwyn Semaris, ein weiterer der Neun, folgte Bashere mit Amondrid und Gueyam südwärts. Jene drei hatten den Saldaeaner aus dem einfachen Grund fast eifrig akzeptiert, weil er kein Tairener oder Cairhiener oder Illianer war, abhängig von demjenigen, der diesen Gedanken hegte. Rochaid schien das gleiche mit Bashere zu versuchen, was Gedwyn mit Weiramon gelang, aber Bashere ignorierte es anscheinend. Ein kleines Stück von Basheres Gruppe entfernt ritten Torean und Maraconn, die Köpfe zusammengesteckt und wahrscheinlich ihrem Arger darüber Luft machend, daß Semaradrid ihnen vorangestellt worden war. Ershin Netari blickte ständig zu Jeordwyn und stellte sich in seinen Steigbügeln auf, um auch zu Gregorin und Kiril zurückzuschauen, obwohl es kaum wahrscheinlich war, daß er sie an den Hügeln vorbei noch sehen konnte. Semaradrid mit starr aufgerichtetem Rücken wirkte ebenso unerschütterlich wie Bashere.
    Es war das gleiche Prinzip, das Rand seit jeher anwendete. Er vertraute Bashere, und er glaubte, auch Gregorin vertrauen zu können, und keiner der übrigen durfte es wagen, auch nur daran zu denken, sich gegen ihn zu wenden, wenn so viele Fremde ihn umgaben, so viele alte Feinde und so wenige Freunde. Rand lachte leise, während er sie alle vom Hang fortreiten sah. Sie würden für ihn gut kämpfen, weil sie keine andere Wahl hatten. Nicht mehr als er selbst.
    Wahnsinn, zischte Lews Therin. Rand verdrängte die Stimme verärgert.
    Er blieb natürlich nicht allein. Tihera und Marcolin hatten die meisten der Verteidiger und Gefährten unter den Olivenbäumen auf den Hügeln rechts und links von ihm in Reihen aufsitzen lassen. Die übrigen waren ausgeschwärmt, um Überraschungen vorzubeugen. Eine Gruppe Legionäre in blauen Jacken wartete unter Masonds Aufsicht geduldig in der Senke, und noch

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