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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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änderte sich nicht, aber auf Weiramons Gesicht vollzog sich eine bemerkenswerte Wandlung. Das Rot verblaßte langsam, während er im Handumdrehen ein Lächeln hervorzauberte, ein schmieriges Lächeln mit nur einer Spur spöttischer Herablassung. »Ich habe über Euch nachgedacht«, sagte er herzlich. »Schade, daß al'Thor Eure Cousine erwürgt hat. Mit seinen eigenen Händen, wie ich hörte. Es hat mich, ehrlich gesagt, überrascht, daß Ihr seinem Ruf gefolgt seid. Ich habe gesehen, wie er Euch beobachtete. Ich fürchte, er plant etwas ... Interessanteres ... für Euch, als Euch ebenfalls zu erwürgen.«
    Bertome unterdrückte ein Seufzen, das nicht nur der Plumpheit des Narren galt. Viele versuchten, ihn mit Colavaeres Tod zu beeinflussen. Sie war seine Lieblingscousine gewesen, aber unvorstellbar ehrgeizig. Das Haus Saighan hatte berechtigte Ansprüche auf den Sonnenthron, und doch hätte sie ihn nicht gegen die Stärke Riatins oder Damodreds halten können, nicht ohne den offiziellen Segen der Weißen Burg oder des Wiedergeborenen Drachen. Dennoch war sie seine Lieblingscousine gewesen. Was wollte Weiramon? Sicherlich nicht das, was er oberflächlich zu wollen schien. Selbst dieser tairenische Dummkopf war nicht so leicht zu durchschauen.
    Bevor er eine Antwort ersinnen konnte, kam durch den Wald vor ihnen ein Reiter auf sie zugaloppiert, ein Cairhiener, und als er sein Pferd jäh vor ihnen verhielt, erkannte Bertome einen seiner eigenen Waffenträger, einen Burschen mit Zahnlücken und Narben auf beiden Wangen. Doile, dachte er, von den Colchaine-Ländereien.
    »Mein Lord Bertome!« keuchte der Bursche und verbeugte sich hastig. »Zweitausend Taraboner sind mir knapp auf den Fersen. Bei ihnen sind Frauen mit Blitzen auf den Gewändern!«
    »Knapp auf den Fersen«, murmelte Weiramon verächtlich. »Wir werden sehen, was mein Mann zu berichten hat, wenn er zurückkommt. Ich sehe gewiß keine ...!«
    Plötzliche, nicht allzu weit entfernte Rufe unterbrachen ihn, wie auch das Donnern von Hufen, und dann erschienen in vollem Galopp Lanzenträger der leichten Kavallerie, ein beständiger, durch den Wald preschender Strom direkt auf Bertome und die anderen zu.
    Weiramon lachte. »Tötet, wen immer Ihr wollt, Gedwyn«, sagte er und zog schwungvoll sein Schwert. »Ich gebrauche meine Methoden, weiter nichts!« Während er rasch zu seinen Waffenträgern zurückritt, schwang er die Klinge über dem Kopf und rief: »Saniago! Saniago und Ruhm!« Es überraschte nicht, daß er den Rufen für sein Haus und seine größte Liebe nicht noch einen Ruf für sein Land hinzufügte.
    Bertome preschte in dieselbe Richtung und rief: »Saighan und Cairhien!« Er brauchte sein Schwert noch nicht zu schwingen. »Saighan und Cairhien!« Was hatte der Mann gewollt?
    Donner grollte, und Bertome schaute verblüfft zum Himmel. Es waren nur wenig mehr Wolken zu sehen als zuvor. Nein. Doile - Dalyn? - hatte diese Frauen erwähnt. Und dann vergaß er völlig, was der törichte Tairener gewollt hatte, als Taraboner mit stählernen Visieren über die bewaldeten Hügel auf ihn zustürmten, die Erde Feuer fing und der Himmel vor ihnen Blitze regnete.
    »Saighan und Cairhien!«
    Der Wind frischte auf.
    Reiter prallten zwischen ausladenden Bäumen und undurchdringlichem Dickicht aufeinander. Das Licht schien zu schwinden, die Wolken über ihnen ballten sich, aber es war durch den dichten Laubbaldachin schwer zu sagen. Dröhnender Donner erstickte das Klingen von Stahl, die Schreie von Männern und das erschreckte Wiehern von Pferden. Manchmal bebte der Boden. Manchmal erklangen feindliche Rufe. »Den Lushenos! Den Lushenos und die Bienen!« »Annallin! Schart Euch um Annallin!« »Haellin! Haellin! Für den Hochlord Sunamon!« Der letzte Ruf war der einzige, den Varek zumindest verstand, obwohl er argwöhnte, daß vielleicht keiner der Ortsansässigen, die sich Hochlord oder Hochlady nannten, die Chance bekäme, den Eid zu leisten.
    Er riß sein Schwert aus der Achselhöhle seines Gegners, in die er es unmittelbar über dem Brustharnisch versenkt hatte, und schickte den bleichen kleinen Mann zu Boden. Ein gefährlicher Kämpfer, bis er den Fehler machte, seine Klinge zu hoch zu erheben. Der Kastanienbraune des Mannes preschte geräuschvoll durch das Unterholz davon, und Varek erlaubte sich einen Moment des Bedauerns. Das Tier machte einen besseren Eindruck als der weißfüßige Graue, den er zu reiten gezwungen war. Nur einen Moment - und dann spähte

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