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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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Form der Architektur, Verkörperung der Geschichte und Gipfel des Jahrtausends menschlicher Leistung. Hier, auf amerikanischem Boden, würde die Welt bald die verschiedenen Kulturen der Erde ausgebreitet sehen und würde den leidenschaftlichen Aufschwung des materiellen Fortschritts erleben: Elektronenphysik, Kernphysik, Ballistik, Psychomatik, Astronautik … Hier würde die Wissenschaft ihren höchsten Triumph feiern.
    Die Bauarbeiten waren noch nicht vollendet. Noch umrissen Gerüste wie ungeheure surrealistische Skelette die Gestalt der Bauten, die zum festgesetzten Zeitpunkt noch fertig werden sollten. Das Fest würde in genau 30 Tagen eröffnet werden. Der amerikanische Ausstellungssektor glitt schnell vorbei und hinterließ einen verschwommenen Eindruck von einem hochragenden, durchscheinenden Wolkenkratzer, der einen langen, blassen Schatten über ein weites Amphitheater warf, das, obwohl man dort noch bei den Aufräumungsarbeiten war, bereits den vertrauten Kratercharakter eines Raketenabschußgeländes anzunehmen begann. Winzige schwarze Gestalten von Arbeitern krochen wie eine Kolonie Ameisen überall umher. Dann kam der britische Sektor, und daneben eine ungeheure, vielfarbig leuchtende Kuppel der Halle der Wissenschaft des neuen Rußlands. Die anderen Sektoren huschten wie eine verwirrende Folge von Regenbogen vorbei.
    »Ich sehe das Stadion nicht«, bemerkte der Senator, ungeduldig seine dicken Lippen vorschiebend.
    »Wir kommen nicht daran vorbei«, erwiderte Oberst Kyle. »Der Pilot hat Weisung, von Westen anzufliegen.«
    Drazin schoß förmlich in die Höhe. Seine Augen wurden eisig. »Das verstehe ich nicht. Ein Blick aus der Vogelperspektive wäre äußerst aufschlußreich gewesen.«
    »Der Pilot hat seine Befehle«, gab Kyle ruhig zurück. »Auf jeden Fall werden wir sehr bald mehr als genug sehen.«
    Der Platz schien sich langsam um seine Achse zu drehen, und nach wenigen Sekunden hatte das Düsenflugzeug die Rollbahn erreicht. Es verharrte noch einige Augenblicke, dann senkte es sich langsam auf den Boden. Kaum war es niedergegangen, da fuhr ein großes, stromlinienförmiges Auto unhörbar über den Platz und hielt mit einem leisen Zischen der Vakuumbremsen wenige Meter vor dem Flugzeug an.
    Mit unheilkündendem, unzufriedenen Brummen hob Senator Drazin seinen massigen Körper vom Sitz und drückte auf den Knopf, der die Kabinentür herunterklappte und in eine Trittleiter verwandelte. Er stieg schwerfällig die Stufen hinunter, während ihm Oberst Kyle und Jon Dexter gemächlich folgten. Der uniformierte Chauffeur schlug die Tür zu, schwang sich auf den Fahrersitz und fuhr schnell auf ein zwanzigstöckiges Gebäude am Rande des Landungsplatzes zu.
    In seinem Privatbüro im 20. Stock des Ausstellungshauptquartiers erwartete Edward G. Wayne die Ankunft der drei Männer. Waynes Büro, das koordinierende Nervenzentrum des Gebäudes, war fertig eingerichtet, mit Telefonen, Bildschirmen und allen möglichen anderen Apparaten, auf deren zuverlässige Arbeit er sich jetzt schon unbedingt verlassen konnte.
    Das leise Sausen des Fahrstuhls unterbrach die Stille. Wayne richtete seinen durchdringenden Blick auf das Vorzimmer.
    Nach wenigen Sekunden traten die drei Besucher ein. Als erster stürmte Drazin durch die Tür. Er ging gerade auf den Schreibtisch zu, hämmerte mit der Faust darauf und schrie: »Das paßt mir nicht, Wayne!«
    Wayne zog fast unmerklich die Brauen in die Höhe. Er war an die dramatischen Ausbrüche des Senators gewöhnt. »Haben Sie sie gesehen?« fragte er ruhig.
    »Keine Spur!«
    »Sie sind im Stadion …«
    Drazin sah ihn finster an. »Wir sind von Westen herangekommen, haben nichts gesehen!«
    Wayne erhob sich zu seiner ganzen Größe und kam um den Schreibtisch herum. »Ich werde es Ihnen auf dem Bildschirm zeigen«, sagte er, »aber zuerst …« Er wendete sich an die anderen, die etwas im Hintergrund stehen geblieben und teilweise durch die massige Gestalt des Senators verdeckt waren, und streckte ihnen die Hand hin. »Ich bin Wayne, der technische Direktor. Sie sind Oberst Kyle, nehme ich an?«
    »Sehr richtig«, erwiderte Kyle liebenswürdig, »und dies ist Jon Dexter vom Sicherheitsamt.«
    »Guten Tag, Direktor«, sagte Dexter.
    »Ich meine, wir sollten unverzüglich zur Sache kommen«, fuhr Kyle fort. »Washington scheint diese Angelegenheit für sehr dringend zu halten.«
    »Durchaus möglich«, erwiderte Wayne rasch. »Nehmen Sie Platz, ich zeige Ihnen sofort die

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