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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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fänden Sie sie sehr nett und sympathisch. Gehe ich recht in dieser Annahme?«
    Graham, der das Gefühl hatte, ohnehin schon viel zuviel geplaudert zu haben, starrte stumm zu Boden.
    Warschauer jammerte noch immer durch sein Taschentuch: »Ich brauche sofort eided Arzt. Beide Dase ist hidüber!«
    »Vermutlich möchten Sie gern, dass sie am Leben bleibt, richtig?« fuhr Lundquist fort. »Sie werden also folgendes tun, mein Freund: Sie gehen jetzt ganz brav hier raus und fahren nach Hause. Und kein Sterbenswörtchen zu irgend jemandem darüber, was hier vorgefallen ist, über die Churchill-Gesellschaft oder überhaupt irgendwas, kapiert? Und morgen Abend kommen Sie wieder her, so, wie ich es Ihnen anfangs gesagt habe. Miss Sowieso wird dann nicht mehr hier sein, aber keine Angst, sie wird in besten Händen sein. Und schreiben Sie sich eins hinter die Ohren: keine Tricks, sonst sehen Sie sie nie mehr lebend. Haben Sie kapiert, was ich meine?«, »Sie meinen, Sie b-bringen sie sonst um?«
    »So würde ich es nicht ausdrücken. Umbringen kann man nur Menschen, und sie ist bloß eine Art lebendiges Gemüse von irgendeinem gottverdammten Planeten. Aber Sie scheinen verstanden zu haben, was ich meine. Alles klar, mein Freund?«
    »Ich habe verstanden«, murmelte Graham müde.
    Er wechselte einen letzten Blick mit Jeru-Bhetiru. In seiner Vorstellung interpretierte er ihren flehenden Gesichtsausdruck so, dass sie erwartete, er werde sich auf Lundquist stürzen, ihm die Waffe entwinden und die Schurken dann der Reihe nach massakrieren. Aber er wusste so gut wie die anderen, dass der Abstand zwischen ihm und Lundquist zu groß für ein solches Wagnis war. So schnell, wie Lundquist den Finger am Abzug krümmen würde, konnte er gar nicht springen.
    Er drehte sich um und ging hinaus. Das letzte, was er hörte, bevor die Haustür hinter ihm ins Schloss fiel, war Warschauers klagende Stimme:
    »… beide arbe Dase!«

 

III
     
    Grahams Heimfahrt war die trübsinnigste Unternehmung, die er je erlebt hatte. Er überschüttete sich nicht nur mit quälenden Selbstvorwürfen, die Geliebte im Stich gelassen zu haben. Nein, ihn plagten auch weit profanere Ängste.
    Zum Beispiel, was in Gottes Namen sollte er Ivor erzählen, wenn dieser ihn fragen würde, was aus seiner Touristin geworden sei? Wenn er ihm einfach erzählte, was passiert war, würde der impulsive Ivor womöglich etwas tun, das Jeru-Bhetirus Leben in Gefahr brachte. Wenn er auch im großen und ganzen recht gut mit seinem Bruder auskam, so traute er seinem Urteilsvermögen nicht eine Sekunde lang, zumindest nicht bei Unternehmungen, bei denen es auf blitzschnelle Entscheidungen und auf Fingerspitzengefühl ankam. Dieser Lundquist hatte ihn beeindruckt – nicht nur, weil er höllisch clever war, sondern in erster Linie wegen seiner schlichten und direkten Brutalität, die unter manchen Umständen einen Mann viel gefährlicher macht. Graham zweifelte nicht einen Moment lang daran, dass er seine Drohung wahrmachen würde. Die seit langem übliche Praxis der Gerichte, Mörder als psychiatrische Fälle zu behandeln, gab allen potentiellen Killern das wunderbar beruhigende Gefühl, im Ernstfall mit ein paar Jahren Heilanstalt davonzukommen.
    Wenn er wenigstens so schlau gewesen wäre, so zu tun, als ginge er auf ihren Vorschlag ein, wenigstens so lange, bis er und Betty unbehelligt hätten gehen können …
    Da Ivor nicht da war, als er nach Hause kam, ging er sofort ins Bett. Als Ivor wenig später heimkam, stellte er sich schlafend, um möglichen Fragen aus dem Weg zu gehen.
    Am nächsten Morgen musste er wie immer zur gleichen Zeit wie Ivor aufstehen. Letzterer schien indes nichts Ungewöhnliches zu wittern. Er klopfte Gordon auf die Schulter und sagte aufgeräumt:
    »Na, Brüderchen, bestimmt bist du prima mit dem Mäuschen klargekommen! Aber mach nicht wieder den Fehler wie bei der letzten, die ich dir vorgestellt habe, und verknall dich bis über beide Ohren. Du weißt ja, sie ist kein richtiger Mensch. Und von daher hätte eine – eh – Vereinigung zwischen euch auch keine Folgen. Was nicht heißt, dass es keinen Spaß machen würde, es zu versuchen …«
    Während Ivor weiterplapperte, machte Gordon sich mit einem gequälten Lächeln zur Arbeit fertig. Wenig später saß er in der U-Bahn, die ihn zur Universität brachte. Er ertappte sich dabei, die Stunden zu zählen, bis Sklar in seine Wohnung kommen würde. Wenn einer wusste, was jetzt zu tun war, dann war es

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