Kuess mich, geliebter Scheich
beobachtete Madison den Mann, der so tat, als könne er sich in ihr Leben einmischen, und der gerade ihre sämtlichen Küchenschränke öffnete.
„Wo bewahren Sie Ihren Tee auf?“ Er starrte sie an. „Kräutertee. Schwangere Frauen sollen kein Koffein trinken.“
Was wusste er denn von schwangeren Frauen? War er verheiratet? Wahrscheinlich besaß er einen Harem!
„Wie nett“, versetzte sie sarkastisch. „Wie ich sehe, sind Sie ein Experte in Sachen schwangere Frauen.“
„Wollen Sie etwa wissen, ob ich verheiratet bin?“
Madison wurde rot. „Warum sollte mich das interessieren?“
„Nur fürs Protokoll – ich bin nicht verheiratet. Ich habe keine Kinder. Ich habe aber Cousinen und Freundinnen. Bestimmte Dinge weiß ich. Also, wo ist der Tee?“
Dieser hartnäckige, arrogante Mistkerl! Es brachte überhaupt nichts, mit ihm zu diskutieren. Auf diese Art würde sie ihn nie loswerden. Am besten ließ sie ihn den Hobby-Chefkoch spielen, und danach würde sie ihn zur Tür hinauswerfen.
„Unteres Regal, über dem Spülbecken“, antwortete Madison kühl. „Und ich mag meinen Toast mit wenig Butter.“
Zu ihrer Überraschung lachte er. „Jawohl, Ma’am.“
Murrend setzte sie sich auf einen Hocker an der Frühstücksbar und sah zu, wie er in ihrer Küche hantierte, wie er Brot aus dem Kühlschrank nahm und einen Teebeutel aus der Dose.
„Warum?“, platzte sie heraus, denn plötzlich hielt sie die Ungewissheit einfach nicht mehr aus. „Warum sind Sie hergekommen? Weshalb erzählen Sie mir diese absurde Geschichte? Welchen Grund könnten Sie haben, mir …“
Er stellte einen Teller vor ihr ab. Leicht gebutterter Toast mit einem Klecks Erdbeermarmelade daneben.
„Essen Sie.“
Madison starrte ihn an. Sie sah seinen entschlossenen Gesichtsausdruck, die eisigen Augen, und entschied, dass es besser war, seiner Aufforderung zu folgen. Außerdem stand sie wirklich kurz vor dem Verhungern; ihr war regelrecht flau im Magen. Immerhin aß sie jetzt für zwei.
Sie griff also nach einer Scheibe Toast, bestrich sie mit Marmelade und biss herzhaft hinein. Ihr königlicher Leibkoch platzierte einen Becher dampfenden Tee vor ihrem Teller.
„Sie haben keinen Honig“, bemerkte er vorwurfsvoll, „nur weißen Zucker, der nicht gut ist für das Kind.“
Madison klimperte mit den Wimpern.
„Wie wunderbar“, säuselte sie. „Ein Prinz. Ein Koch. Und jetzt auch noch ein Gesundheitsexperte. Was für ein Glück für mich, dass Sie vorbeigekommen sind.“
Das dachte er bestimmt. Vermutlich hielt er sich wirklich für ein wahres Gottesgeschenk an die Frauen dieser Welt, inklusive seiner DNS.
Nun ja, die Frau, die seinen Samen erhielt, musste sich um das Aussehen ihres Kindes zumindest keine Sorgen machen. Auch wenn sie den Scheich von Dubaac nicht mochte, war sie noch lange nicht blind.
Die Frauen lagen ihm vermutlich zu Füßen. Sie hatte sich ja selbst zum Narren gemacht, hatte sich von ihm küssen lassen, bis nur noch der Geschmack seiner Lippen, die Berührung seiner Hände von Bedeutung waren.
Dieser Mann würde nur eine Form von „Spende“ geben – im Bett, während die Frau ihn anflehte, sie zu nehmen.
„Woran denken Sie gerade, habiba? “
Madison schaute hastig zu ihm auf. Seine Stimme klang tief und rau; seine Augen schimmerten wie geschmolzenes Silber. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, dann hätte sie geschworen, er habe ihre Gedanken gelesen.
Urplötzlich war die Spannung zwischen ihnen geradezu greifbar. Sie wollte wegschauen, doch sie konnte einfach nicht.
„Da ist Marmelade an Ihrer Lippe.“ Ja, seine Stimme klang eindeutig heiser.
„Wo?“, hauchte sie.
„Genau … hier“, entgegnete er und beugte sich vor.
Madison spürte seinen Atem auf ihren Lippen. Die kurze Berührung seiner Zunge. Sie schloss die Augen; ein Seufzer stieg in ihrer Kehle auf …
Sie zuckte zurück. Er ebenfalls. Tariq drehte sich um, aber erst nachdem ihr Blick nach unten geglitten war, auf seine verwaschene Jeans, die sich beachtlich nach vorn wölbte.
Er war nicht der Einzige, dessen Verlangen entbrannt war.
Sie spürte Hitze in sich aufsteigen. Ihre Brustspitzen pressten sich gegen den dünnen Stoff des Morgenmantels.
Ob er es bemerkt hatte? Am liebsten hätte sie die Arme vor der Brust verschränkt, aber sie wollte seine Aufmerksamkeit nicht auch noch darauf lenken.
Wie konnte ein flüchtiger Kuss eine solche Wirkung auf sie haben?
Rasch griff sie nach der Serviette und wischte sich
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