Kuess Mich, Highlander
ihr nicht mehr entkommen. Sie würde ihnen den Weg abschneiden, indem sie links hermnging, Catherine hochhob - sie wog jetzt nur noch so wenig! - und sie nach Hause brachte, wo sie sein wollte.
Aber als sie um die Biegung lief und den Flur versperrte, erschien ein Aufzug in der zuvor soliden Wand und die Arzte fuhren ihre Mutter eilig hinein, wobei sie Lisa missbilligend ansahen.
»Lisa!«, schrie Catherine, während sich die Türen allmählich schlössen.
Lisa drängte vorwärts, kämpfte gegen die plötzlich verdichtete Luft an, die sie am Weitergehen hinderte. Sie beobachtete entsetzt, wie sich die Aufzugtür schloss und ihre Mutterfür sie für immer verloren war.
14. Kapitel
Armand ritt eilig durch den Wald, während die Dämmerung über das Hochland hereinbrach, und schaute häufig über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass ihm niemand folgte. Renaud war wegen seines Bestrebens, einen einsamen Ritt jenseits der Mauern zu unternehmen, ziemlich neugierig gewesen, aber Armand hatte ihm gesagt, er müsse nachdenken, sein Glaube würde häufig vom anbrechenden Tag erneuert und er könnte in Gottes natürlicher Pracht leichter beten.
Armand verdrehte die Augen und fluchte. Gottes natürlicher Tempel genügte ihm nicht, noch würde er ihm jemals genügen. Gewiss nicht im Moment, wo er in der elendsten Armut und Erniedrigung lebte, die er seit dem Untergang des Ordens erlitten hatte. Er sehnte sich nach einem prächtigen Dach über dem Kopf, einer verschwenderischen Umgebung, Reichtum und Respekt. Er hatte alles das verloren, als sie aus Frankreich vertrieben wurden, von König Philippe dem Schönen verdrängt, der den Reichtum der Templer begehrte.
Viele hatten diesen Reichtum begehrt und die wachsende Macht der Templer gefürchtet, aber nur Philippe war klug und habgierig genug gewesen - und er hatte genügend politische Gönner -, um den mächtigen Orden in die Knie zu zwingen. In die Knie gezwungen zu werden war für Armand keine akzeptable Haltung. Sein Leben war bis dahin genau so verlaufen, wie er es gewollt hatte, und er war den wahren Geheimnissen des Ordens mit jedem Tag näher gekommen, da er zunehmend ins Vertrauen gezogen wurde. Als Befehlshaber der Ritter hatte er die Vergünstigungen und die Macht des verlockenden inneren Kreises schon fast schmecken können, in den einzutreten er sich so sehr bemüht hatte. Dann waren unberechtigte Verhaftungen durchgeführt und die Ritter aus ihrer Heimat vertrieben worden. Nur ein barbarischer, exkommunizierter König war bereit gewesen, ihnen Gnade zu gewähren. Als der Orden der Templer 1307 durch einen päpstlichen Erlass aufgelöst wurde, hatte Schottland keinen Befehl zur Unterdrückung erteilt. Unter Robert The Bruce hatten die Templer Zuflucht gesucht und waren zum Militi Tempil Scotia geworden.
Ha, dachte er verdrießlich, eher zum Minutiae Pup- pets Scotia, denn sie tanzten jetzt nach der Melodie eines neuen Königs, eines Königs, der ihnen keinen Reichtum, keinen Respekt und keine Ländereien übertragen konnte. Sie waren Flüchtlinge, gejagt und geschmäht.
Aber das würde Armand Berard nicht mehr lange sein. Die letzten Jahre der Flucht und des Verbergens, des Vorgebens, am Glauben festzuhalten, obwohl der Orden so zutiefst zerschlagen war, hatte seine Entschlossenheit gestärkt. Seine Ritterbrüder mochten sich an die lächerliche Hoffnung klammern, sie könnten den Orden in Schottland wieder aufbauen und vielleicht ihre Bedeutung zurückerlangen, aber Armand wusste es besser. Die strahlende Zeit der Templer war vorüber.
Er bedauerte seine frommen Brüder, die glaubten, dass man Macht niemals zum eigenen Nutzen einsetzen sollte. Aus welchem Grund sollte man sie denn gebrauchen?
Er fluchte und spie zornig aus. Er war so nahe daran gewesen - dem verbotenen Wissen der wahren Macht der Templer so nahe.
Armand zügelte sein Pferd, duckte sich unter einem tief hängenden Ast hindurch und ließ das Pferd traben, als er auf die Lichtung gelangte. Er nickte dem ihn dort erwartenden, verhüllten Reiter grüßend zu.
»Was habt Ihr für uns, Berard?«
Armand lächelte. Es war einfach unmöglich gewesen, seinen Mitverschwörer James Comyn zu benachrichtigen, solange er in Dunnottar stationiert war, aber zu der Zeit hätte er ihm auch nichts zu berichten gehabt. Während der vergangenen Woche war er jedoch auf wichtige Informationen gestoßen und wusste, dass dies ein gutes Omen für die Zukunft war. Armand Berard würde für Reichtum und
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