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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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eine klare Antwort ohne lange Umschweife.«
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte ihn diese alte Frau, die sich nicht nur höllisch wichtig nahm, sondern andere das auch noch tüchtig spüren ließ, einfach bloß amüsiert, aber nicht heute Abend. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, ihm wurde es eng in seiner Hose, er war mit den Gedanken ganz woanders, und sein animalischer Trieb zerrte an den Riemen, um endlich freizukommen und sich auf die Quelle der blumigen Süße in der Luft zu stürzen.
    »Nein, das haben Sie nicht, Ma’am. Sie haben einen Befehl erteilt, was Sie ganz gewiss zu tun gewohnt sind, auf den hin zu springen es jedoch nicht meine Art ist.«
    Er sah zu, wie sich die dunklen Augen zusammenzogen, und bemühte sich, nicht die Zähne zu blecken. Was immer seine Instinkte ihm auch sagten, diese Frau stellte keine Herausforderung für ihn dar. Er durfte nicht nach den Regeln der wölfischen Gesellschaft mit ihr umspringen – zumal es ihm diesen Regeln gemäß erlaubt gewesen wäre, sie zu Boden zu schleudern und ihr seine Zähne an die Kehle zu drücken.
    »Junger Mann, ich bin Mitglied des Hohen Rates der Anderen .«
    Sie strahlte eine gewisse anmaßende Autorität aus, aber davon ließ Quinn sich nicht beeindrucken. Der Zorn darüber, von der Suche nach dem Honeysuckle abgehalten worden zu sein, ließ ihn nur umso bockiger reagieren.
    »Ich habe das Schicksal der Völker in dieser Stadt, ob es sich um Gestaltwandler oder Vampire, um Hexen oder um Wechselbälger handelte, nun schon seit über fünfzig Jahren in meinen Händen gehalten. Ich gehöre zu den Altvordersten in dieser Gesellschaft, und ich darf Antworten auf meine Fragen verlangen. Ich habe das Recht zu erfahren, ob Sie dem Rat ankündigen wollen, dass Ihre Delegation vorhat, der menschlichen Gesellschaft unsere Existenz zu offenbaren.«
    »Bei allem gebührenden Respekt, Ma’am, werden Sie die Antwort auf Ihre Frage in dem Augenblick erhalten, in dem ich sie vor der Versammlung ausspreche.«
    »Ich bin aber nicht geneigt, darauf zu warten!«
    »Und ich bin nicht geneigt, alten Frauen mit einem aufgeblasenen Selbstwertgefühl um den Bart zu gehen!«
    Diese Erwiderung war ihm als ein Brüllen entschlüpft, bevor er sie zurückhalten konnte, obwohl seine Zähne bei dem Versuch dazu aufeinanderschlugen.
    Dieser Ausrutscher war vermutlich nicht gerade der klügste Schachzug seiner diplomatischen Karriere gewesen. Vor seinem Abflug in die Vereinigten Staaten hatte er viel Zeit darauf verwandt, alles für ihn Wissenswerte über den Rat der Anderen herauszufinden, und war dabei wiederholt auf Andeutungen gestoßen, dass Adele Berry und dieser Rat so etwas wie eine eng verschworene Gemeinschaft bildeten. Seit über vier Jahrzehnten besaß ihre Stimme höchstes Gewicht in dem Gremium, das die Aktivitäten eines jeden nicht-menschlichen Bewohners von Greater Manhattan und der dichter besiedelten Regionen von New York State, New Jersey und Connecticut überwachte. Dies war keine Frau, die man so mir nichts, dir nichts vor den Kopf stoßen sollte.
    Quinn holte tief Luft und unternahm noch einen zweiten Anlauf. Die Frau war schließlich kein beliebiges Mitglied seines Rudels, ermahnte er sich, während er seine vor Zorn verspannten Kiefer zu lösen versuchte; sie war nicht einmal eine Wölfin, so viel konnte er riechen. Vielmehr riecht sie, dachte er, während er kurz innehielt, um den Geruch in sich aufzunehmen –
    »Junger Mann …«
    – wie Rosen und Erde mit einem winzigen Hauch warmen Honeysuckles …
    Honeysuckle .
    Quinn stand wie erstarrt da; er ging vollkommen in seiner Witterung auf wie ein vorstehender Jagdhund und musste noch einmal tief Luft holen.
    Frischer, süßer Honeysuckle. Reif und saftig und bereit, gefickt zu werden –
    GEPFLÜCKT, korrigierte er sich, bereit, gepflückt zu werden .
    »Junger Mann, ich verlange eine Erklärung für diese Frechheit!«
    Adeles brüchige Stimme klang schrill in seinen Ohren, aber das war ihm vollkommen gleich. Er brauchte nur noch einmal tief die Luft einzusaugen und wusste, dass seine Honeysuckleblüte sich noch vor ganz kurzer Zeit genau hier befunden hatte. Sie war in der Nähe dieser Frau gewesen, hatte sich vielleicht sogar an sie geschmiegt, aber nun führte ihr Duft geradewegs fort von dieser Grande Dame und auf die Treppe zu.
    »Entschuldigung«, knurrte er, indem er sich bereits abwandte und der Tür zustrebte.
    »Das ist der Ire in mir. Wir haben keine Spur Zivilisation in unseren

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