Kuesse - drei Mal taeglich
hatten Sie es verdient", neckte er sie.
Millie sah ihn streng an. „Jetzt nehmen Sie Ihre Kinder, Daddy, und bringen Sie sie zu ihrer Mom."
„Mit Vergnügen." Eine Schwester hatte seine kleine Tochter in eine rosafarbene Decke gewickelt und ihr ein rosa Mützchen auf die dunklen Locken gestülpt. Sie nahm das Baby aus seinem Bettchen und reichte es Brendan. Er konnte seine Tochter nur voller Ehrfurcht anschauen. Sie sah ihrer Mutter so ähnlich. Sie hatte ihre Stupsnase, aber das einzelne Grübchen in ihrem Mundwinkel war genau wie seins, so wie er es von seiner Mutter geerbt hatte. Er konnte es kaum erwarten, sie seinen Eltern zu zeigen. Sie würden ihre Enkelkinder genauso lieben, wie sie Cassie und ihn liebten.
„Vergessen Sie nicht diesen jungen Mann", sagte Millie.
Brendan war schon jetzt völlig überwältigt. Sein Herz machte einen Sprung vor Freude.
„Vielleicht sollte ich dieses kleine Bündel erst mal loswerden."
Millie nahm das blau eingewickelte Baby hoch und reichte es Brendan. „Sie gewöhnen sich am besten gleich daran, zwei auf einmal zu halten."
„Ja, da haben Sie wohl Recht."
„Ich habe immer Recht."
Er ließ sich den kleinen Jungen in die andere Armbeuge legen. Sein Sohn.
Unwillkürlich weckte er Erinnerungen an einen anderen kleinen Jungen, und ein Anflug von Trauer mischte sich in seine Freude. Aber die Freude überwog bei weitem, denn endlich hatte er sein inneres Gleichgewicht gefunden. Und das dank dieses Wunders und seiner Frau.
„Darf ich jetzt auch mal, Dr. Dad?" fragte Cassie.
Mit den Babys im Arm ließ Brendan sich auf den Stuhl neben ihrem Bett sinken. Er reichte Cassie zuerst ihren Sohn und behielt ihre Tochter im Arm. Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er schwören können, dass das süße Engelchen ihm zulächelte. Schon jetzt wickelte es seinen Dad mühelos um den Finger.
„Am besten hole ich jetzt deinen aufgeregten Vater herein", sagte Brendan. „Er läuft draußen wahrscheinlich Löcher in den Teppich."
„Gleich." Cassie berührte die Hand ihrer kleinen Tochter. „Wir müssen uns einen Namen einfallen lassen."
„Rio wäre nicht schlecht", meinte Rio Madrid grinsend, als er ans Bett trat.
Brendan schüttelte entschieden den Kopf. „Wir dachten eher an Andrew."
„Aha. Und für die Tochter?"
„Alexandra, nach Brendans Großmutter", sagte Cassie.
Rio Madrid rieb sich nachdenklich das Kinn. „Gute Namen. Sie haben Glück, dass sie bei Vollmond geboren wurden." Er wies mit einem Nicken zum Fenster, wo ein riesiger gelber Mond über dem nächtlichen Horizont schwebte.
„Ja, viele Babys werden bei Vollmond geboren." Das war Brendan nur allzu bekannt.
„Meine Mutter sagte, dass bedeute Glück", fuhr Rio Madrid fort. „Und ich glaube, sie hatte Recht. Sie beide haben wirklich Glück, diese zwei Kinder zu haben. Und einander." Mit diesen Worten ging er.
Auch Dr. Anderson verabschiedete sich kurz darauf, und so blieben Brendan und Cassie für eine Weile allein mit ihren Kindern.
„Alex und Andrew", sagte Brendan langsam. Der Klang gefiel ihm.
„Lexie und Drew."
„Ja, es klingt fantastisch."
Cassie sah die Zwillinge an und strahlte. „Die beiden sind ja auch fantastisch."
Brendan war da völlig ihrer Meinung. „Es hätte nicht schöner kommen können."
Cassie berührte zärtlich sein Gesicht. „Ich liebe dich, Brendan."
„Und ich liebe dich, Cassie. Ohne dich wäre all dies nicht möglich."
Ohne sie hätte seine Arbeit nicht den gleichen Sinn. Ohne sie wäre jeder Verlust so viel schmerzvoller und jeder Sieg so viel weniger süß. Ohne Cassie wäre dieser Moment nie geschehen, in dem er endlich Frieden gefunden hatte. Sein Herz war voller Liebe. Und das verdankte er seine r Geliebten, seiner Frau, der Mutter seiner Kinder.
Und seiner allerbesten Freundin.
- ENDE
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