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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Amanda entscheiden konnte, ob sie tatsächlich dazu bereit war, in jenen Bereich vorzudringen, der mehr wie eine schummrige Höhle wirkte als wie ein Salon, beendete eine der Gruppen, an denen sie gerade vorbeigegangen waren, ihre Partie. Karten landeten klatschend auf dem Tisch, derbe Scherze mischten sich mit Flüchen, Stuhlbeine scharrten über den Boden.
    Gemeinsam mit Reggie wandte Amanda sich um - und stellte fest, dass sie soeben Gegenstand der Betrachtung von vier männlichen Augenpaaren geworden war, allesamt kalt und unverhohlen abschätzend und von einem metallischen Glanz erfüllt, allesamt eindringlich auf sie gerichtet.
    Der Mann, der ihr am nächsten war, erhob sich von seinem Platz und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, sodass er Reggie noch um einen Kopf überragte. Einer seiner Gefährten folgte seinem Beispiel und stand ebenfalls auf. Er grinste.
    Lüstern.
    Der erste Gentleman bemühte sich noch nicht einmal mehr um ein Lächeln. Mit ausgesprochen anmaßender Miene machte er einen schwankenden Schritt vorwärts, dann schweifte sein Blick ganz plötzlich an seinen Mitspielern vorbei, und er stutzte.
    »Nanu, was sagt man denn dazu? Also, wenn das nicht die kleine Miss Cynster ist! Ihr seid wohl hergekommen, um mal zu sehen, wie die andere Hälfte sich so amüsiert, wie?«
    Mit wahrhaft majestätischer Gelassenheit wandte Amanda sich dem Fremden zu; trotz der Tatsache, dass er größer war als sie, blickte sie ihn betont von oben herab an. Und als sie schließlich erkannte, wen genau sie da vor sich hatte, reckte sie ihr Kinn noch eine Idee höher. »Lord Connor.« Sie machte einen Knicks vor ihm - schließlich war er ein Graf -, ließ diese Geste der Ehrerbietung aber bewusst wie eine belanglose Formalität erscheinen; denn ihr gesellschaftlicher Status war noch höher als der seine.
    Der Graf war ein verkommenes Subjekt, ein Taugenichts, wie er im Buche stand, zugeschnitten nach einem von Gott verworfenen Muster, für das glücklicherweise die Schablone verloren gegangen war. Ihm eilte der Ruf voraus, ein Lüstling zu sein, der mit sämtlichen Lastern behaftet war und als höchst zwielichtig und übel beleumundet galt. Das anzügliche Funkeln in seinen blassen Augen, deren eines Lid dank eines lange zurückliegenden Duells permanent auf halbmast hing, deutete allerdings darauf hin, dass die Gerüchte in seinem speziellen Fall eher noch untertrieben waren. Von einer beträchtlichen Leibesfülle - tatsächlich schien er beinahe noch breiter zu sein, als er lang war -, hatte Connor einen schwerfälligen Gang, fahle Haut und ausgeprägte Hängebacken, was ihn alt genug erscheinen ließ, dass er Amandas Vater hätte sein können, nur dass sein volles, dunkelbraunes Haar noch keine einzige graue Strähne aufwies.
    »Nun? Seid Ihr bloß hier, um zu gaffen, oder seid Ihr zum Spielen aufgelegt?« Connors fleischige Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. Die Falten, die Jahre der Ausschweifungen in seine Haut gegraben hatten, vertieften sich noch. »Bestimmt wollt Ihr doch jetzt, nachdem Ihr Euch nun schon einmal durch die Türen von Mellors gewagt habt, nicht einfach wieder gehen, ohne ein ganz klein wenig zu riskieren? Ohne einmal Euer Cynster-Glück zu versuchen? Wie ich gehört habe, seid Ihr bei Euren Streifzügen durch die Stadt doch bisher immer recht erfolgreich gewesen.«
    Reggie schloss seine Finger um Amandas Handgelenk. »Eigentlich sind wir bloß -«
    »Bloß was? Auf der Suche nach der richtigen Herausforderung? Dann wollen wir doch mal sehen, ob ich Euch da nicht behilflich sein kann. Wie wär’s mit einem Robber Whist?«
    Amanda sah Reggie nicht an - sie wusste genau, was er gerade dachte, aber sie wollte verdammt sein, wenn sie jetzt feige den Schwanz einkneifen und davonlaufen würde, nur weil ein Mann von Connors Sorte sich an sie heranzumachen versuchte. Sie setzte einen Ausdruck amüsierter Überheblichkeit auf. »Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, Mylord, dass es Euch sonderlich großes Vergnügen bereiten würde, den Sieg über eine Anfängerin wie mich zu erringen.«
    »Ganz im Gegenteil«, in Connors Stimme schwang jetzt ein härterer Unterton mit, »ich rechne sogar fest damit, dass ich mich amüsieren werde, komme, was da wolle.« Er lächelte - ein hinterhältiges, schleimiges Lächeln - und fixierte sein Opfer. »Ich habe gehört, dass Ihr ein geschicktes Händchen im Umgang mit Karten hättet - da werdet Ihr Euch diese Chance, Eure Fähigkeiten gegen

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