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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Er könnte seinen Chauffeur bitten, Faith abzuholen. Sein Stolz ließ es jedoch nicht zu, sich auch nur einen Moment der Verletzlichkeit zuzugestehen.
    Während er langsam auf das Gebäude zu humpelte, sah er sich um und beobachtete die Leute, die an ihm vorbeieilten. Es schien keine unsichere Gegend zu sein, doch es war eine ziemlich heruntergekommene Ecke. Sofort tauchten vor seinem geistigen Auge Erinnerungen an sein altes Leben auf.
    Damals, als er noch ein Niemand war und dafür sorgen musste, dass seine Mutter und seine jüngere Schwester Valentina genug zu essen hatten. Er hatte so viel Wut in sich gehabt. Und sich gewünscht, dass seine Mutter mehr Durchsetzungsvermögen bewiesen hätte. Damit der Conte sie finanziell unterstützte. Renzo liebte seine Mutter sehr, aber sie war zu schwach gewesen zu kämpfen, als es darauf angekommen wäre.
    Er schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen zu verdrängen. Dann trat er in das Apartmentgebäude und stieg die Treppe hinauf zu Faiths Apartment im zweiten Stock. Bei jeder Stufe fuhr ein scharfer Schmerz durch sein Bein. Oben angekommen blieb er einen Moment stehen und schloss die Augen, bis der Schmerz ein wenig nachließ.
    Auf sein Klopfen hin öffnete sich sogleich die Tür. Hätte er sich nicht besser unter Kontrolle gehabt, wäre ihm die Kinnlade heruntergeklappt. Faith Black sah … irgendwie anders aus. Genauer gesagt sah sie umwerfend aus. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit, als er sie betrachtete. Renzo wusste es nicht so recht zu deuten.
    Sie hatte ihre Brille abgesetzt, und sie trug Make-up. Ihre Lippen waren rot, voll und unglaublich sinnlich. Am liebsten hätte er sie in diesem Moment geküsst.
    „Mr D’Angeli“, begrüßte sie ihn und zwinkerte überrascht.
    „Hatten Sie jemand anderen erwartet?“, fragte er ein wenig beleidigt. Die Vorstellung, dass sie auf einen anderen Mann gewartet haben könnte, irritierte ihn unangenehm. Seltsam.
    „Ich … nun ja. Ich hatte gedacht, sie schicken bloß den Wagen vorbei, und wir würden uns erst auf der Party sehen.“
    „Wie Sie sehen, hole ich Sie höchstpersönlich ab.“
    Sie schien überrascht zu sein. Und fast ein wenig genervt. Dieser Blick in ihren Augen schien anzudeuten, dass sie ihn nicht mochte.
    Konnte das möglich sein? Alle Frauen waren doch verrückt nach ihm. Er setzte sein charmantestes Lächeln auf.
    „Sie sehen sehr hübsch aus, Miss Black.“
    Und ausgesprochen sexy … Der Gedanke erschreckte ihn fast.
    Ihr Haar trug sie zu einem eleganten Knoten zusammengesteckt. Allerdings nicht so streng wie im Büro. Ein paar einzelne Strähnen hatten sich gelöst, was sie weicher und weiblicher wirken ließ. Ihr lavendelfarbenes Abendkleid war schlicht geschnitten und lag hauteng an ihrem kurvigen Körper an.
    Renzo war völlig überwältigt von ihrem Anblick. Es war das erste Mal, dass er ihre Figur sah. Und was für eine Figur sie hatte! Er konnte den Blick kaum von ihr abwenden.
    Ihre Wangen waren errötet, als sie verlegen die Augen niederschlug. Renzo triumphierte innerlich. Offensichtlich war sie doch nicht so immun gegen ihn, wie sie vorgab.
    „Danke. Ich … ich hab gerade nach meinem Ohrring gesucht. Er ist mir heruntergefallen, und ich finde ihn nicht mehr.“
    „Ich helfe Ihnen beim Suchen“, bot Renzo an.
    Zögernd trat Faith einen Schritt zurück, um ihn hereinzulassen.
    Das Apartment war klein, aber gemütlich. Auf dem Couchtisch im Wohnzimmer lagen einige Magazine. Amüsiert bemerkte Renzo die Motorradzeitschrift oben auf dem Stapel. Auf der Titelseite war er in voller Ledermonitur und mit finsterem Blick neben seiner Viper stehend abgebildet.
    An einer Wand stand ein bis zur Decke gefülltes Bücherregal. Die Wände waren weiß gestrichen. Doch sie hatte ein paar hübsche Bilder aufgehängt und mit bunten Kissen und Vorhängen etwas Farbe in den Raum gebracht. Eigentlich war es ein typisches Frauenzimmer.
    „Hier muss er irgendwo liegen“, sagte Faith, als er ihr in die Küche folgte, in der kaum genug Platz für zwei Erwachsene war.
    Sie stand so dicht vor ihm, dass er ihren Duft wahrnahm. Diese frische, blumige Note, die ihm mittlerweile so vertraut war. Zu seiner Überraschung fühlte er sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen.
    „Ich glaube, er ist irgendwo hingerollt. Vielleicht unter den Tisch?“, fuhr sie fort und kniete sich auf den Boden.
    Für einen kurzen Moment wusste Renzo nicht, wovon sie sprach. Er hatte sich gerade vorgestellt, wie er sie an sich zog

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