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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Hätte sie ihm dann ein Ultimatum gestellt?
    Sein Bein schmerzte heute ziemlich stark. Aber es gab kaum noch einen Tag, an dem es nicht schmerzte. Er hatte sich fast schon daran gewöhnt. Muskelkrämpfe jedoch waren tatsächlich ein Problem. Beim Training war die letzten Tage alles glattgegangen. Er hoffte, dass er auch heute wieder Glück haben würde.
    Faith verstand nicht, warum er so besessen davon war, diesen Titel zu gewinnen. Er wusste es durchaus zu schätzen, dass sie sich Sorgen um ihn machte. Aber wenn sie ihn wirklich lieben würde, dann wäre sie jetzt hier bei ihm und würde ihn unterstützen. Und nicht in New York, wo sie nun für einen der anderen Geschäftsführer von D’Angeli Motors arbeitete. Sie hatte angekündigt, sich nach einem anderen Job umzusehen, aber er würde sie nicht gehen lassen.
    Irgendwann würde er sie wiedersehen. Aber das würde nicht so bald sein. Vielleicht hatte sie bis dahin einen anderen Mann kennengelernt. Jemanden, der sie wirklich liebte und eine ernsthafte Beziehung mit ihr haben wollte.
    Sein Magen krampfte sich bei dem Gedanken zusammen, dass ein anderer Mann seine Faith lieben könnte. Er signalisierte dem Reporter, dass das Interview beendet sei und ging.
    Er musste sich jetzt auf das Rennen konzentrieren. Ständig war Faith in seinem Kopf, ihr seidig blondes Haar, ihre sexy Figur, ihr Lächeln. Er dachte auch immer wieder daran, wie sie die kleine Katze im Arm gehalten hatte und die albernsten Dinge zu ihr gesagt hatte. Renzo lächelte bei dem Gedanken daran.
    Sie hatte Lola bei ihm gelassen. Sicher hatte es ihr das Herz gebrochen. Mit Tränen in den Augen hatte sie ihm gesagt, dass Lola es bei ihm in der Toskana besser haben würde als in ihrer kleinen Wohnung in New York.
    Renzo hatte ihr versprochen, sich gut um die kleine Katze zu kümmern. Und wenn er nicht da war, würden seine Angestellten sich um sie kümmern. Faith hatte die Katze schließlich abrupt abgesetzt und war ohne sich noch einmal umzudrehen in das wartende Auto gestiegen, das sie zum Flughafen brachte.
    Renzo fand es fast ein wenig tröstlich, dass er zumindest noch Lola hatte. Die Katze schlief jede Nacht in seinem Bett und rollte sich wie ein kleiner Fellball neben ihm zusammen. Manchmal streckte er seinen Arm aus und streichelte ihr weiches Fell. Und dachte an Faith. Und stellte sich vor, sie würde neben ihm liegen.
    Was war bloß los mit ihm? Träumte er jetzt ernsthaft davon, mitten in der Nacht mit einer Frau und einer Katze zu kuscheln?
    „Na, mein Lieber, wo ist denn die gute Faith heute? Ich hab sie noch gar nicht gesehen. Ich dachte, sie würde dich vor deinem ersten Rennen gar nicht aus den Augen lassen.“
    Renzo schrak auf, als er die vertraute Stimme hörte. Niccolo Gavretti stand hinter ihm.
    „Faith ist heute nicht hier“, entgegnete er knapp. Er hatte heute nicht die Energie, sich mit diesem Mann anzulegen.
    „Ah, ich verstehe.“ Niccolo lachte. „Wir sind uns ziemlich ähnlich, nicht wahr? Wir nehmen uns von den Frauen, was wir brauchen, und wenn wir es bekommen haben, suchen wir uns die Nächste.“
    Renzo presste die Lippen aufeinander.
    „Faith ist nicht irgendeine Frau“, erklärte er. „Und wenn du sie jemals anfassen solltest, dann bringe ich dich um.“
    Gavretti lachte.
    „Ich verstehe nicht, warum dich das überhaupt interessieren sollte, jetzt, wo du sie abgeschossen hast.“
    Renzo trat einen Schritt auf ihn zu und ballte die Hände zu Fäusten. Dann überlegte er es sich anders.
    „Du bist es nicht wert, Nico“, stieß er verächtlich hervor.
    Tief sog er die von Motoröl und Abgasen durchtränkte Luft ein. In der Ferne hörte er bereits den Jubel des Publikums und das Röhren der Motoren.
    Und er fühlte sich einfach nur leer. Es erfüllte ihn nicht mit dieser unbändigen Freude wie sonst. Er spürte nicht einmal einen Hauch von Adrenalin, das ihn sonst vor jedem Rennen in Ekstase versetzte. Er hatte auch keine besonders große Lust, gleich auf die Viper zu steigen und das Rennen zu fahren. Es war ihm alles egal. Es war ihm egal, ob er das Rennen gewann. Es war ihm egal, was die Leute dachten. Es zählte nur, was er dachte. Was er fühlte. Er hatte neun Weltmeistertitel gewonnen, er besaß ein florierendes Unternehmen, und er hatte eine Frau, die ihn liebte.
    Eine Frau, die ihn liebte.
    Das einzige, was wirklich für ihn zählte, war, was Faith dachte. In diesem Moment wurde es ihm klar. Was war er doch für ein Idiot gewesen. Er hatte sie einfach gehen

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