Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
kennengelernt?“
„Ja. Wie gesagt, er ist nicht gerade besonders redselig, aber er hat eine Begabung.“
„Hat er auch eine Narbe im Gesicht? Nur auf einer Seite?“
„Oh. Du kennst ihn.“
„Nicht wirklich. Aber ich hatte heute Morgen einen Zusammenstoß mit ihm. Buchstäblich.“
Montana erklärte, was geschehen war. Anstatt jedoch schockiert zu sein, musste Bürgermeisterin Marsha lachen.
„Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen“, gestand sie kichernd. „Ich nicht, allenfalls, wenn du an meiner Stelle gewesen wärst.“ Montana seufzte. „So gern ich auch helfen würde, du siehst, warum ich die falsche Person bin.“
Marsha wurde wieder ernst. „Nicht wirklich.“ Sie beugte sich vor. „Du bist absolut die beste Person, die mir dazu einfällt.“
Montana wäre fast vom Stuhl gefallen. „Wieso das?“
„Das ist so ein Bauchgefühl. Besser kann ich es nicht erklären. Ich habe Dr. Bradley kennengelernt, und er hat etwas.“
„Ja, einen Stock im Arsch“, murmelte Montana leise. „Er ist jetzt schon wütend auf mich. Wäre dir nicht jemand ohne so eine unglückliche Vorgeschichte lieber?“
„Ich will dich. Sei einfach so normal und charmant wie immer. Freunde dich mit ihm an. Zeig ihm die Stadt, nimm ihn vielleicht mal mit nach Hause, damit er deine Familie kennenlernt. Hilf ihm zu erkennen, dass Fool’s Gold ein wundervoller Ort ist, in dem man gut leben kann.“
Die Bürgermeisterin richtete sich auf. „Ich brauche dich, Montana, und dasselbe gilt für die Stadt.“
Montana hätte gern noch weitere Gründe ins Feld geführt, um klarzustellen, warum das ein Fehler war, aber die Bürgermeisterin hatte die magischen Worte bereits gesprochen. In Fool’s Gold gehörte es zum guten Ton, der Stadt und seinen Bewohnern etwas zurückzugeben. Wenn man um etwas gebeten wurde, sagte der gute Bürger Ja. Selbst dann, wenn er es in Wirklichkeit absolut nicht wollte.
„Ich werde mit ihm reden“, versprach sie daher. „Aber wenn er mich dann immer noch nicht ausstehen kann, wirst du dir jemand anderen suchen müssen.“
Beim besten Willen konnte sie sich nicht vorstellen, unter welchen Umständen Dr. Simon Bradley sich wünschen könnte,Zeit mit ihr zu verbringen. Von daher hatte ihr Versprechen auch nicht ganz so viel Gewicht.
„Einverstanden“, sagte die Bürgermeisterin und stand auf. „Wenn der gute Doktor nichts mit dir zu tun haben will, werde ich jemand anderen suchen.“
Auch Montana stand auf und gemeinsam gingen sie zur Tür.
„Ich freue mich, dass du dir die Haare wachsen lässt“, sagte Marsha. „Das macht es so viel leichter, zu erkennen, welcher Drilling wer ist. Ich selbst habe zwar nicht das geringste Problem, euch drei auseinanderzuhalten, aber ich habe Klagen gehört.“
Lachend fasste Montana an ihre Haare, die schon halb den Rücken hinunterreichten. „Im Ernst? Die Leute haben sich beklagt?“
„Du hast ja keine Ahnung, womit ich mich tagtäglich herumschlagen muss.“
Montana begleitete sie hinaus. „Letztes Jahr waren meine Haare dunkel. Das hätte doch helfen müssen.“
„Hat es auch, aber mir gefällt dein natürlicher blonder Farbton besser.“ Während sie sprach, musterte die Bürgermeisterin ihr Gegenüber nachdenklich. „Ich frage mich, ob Simon wohl auf Blondinen steht.“
Abwehrend hob Montana die Hände. „Wie weit genau soll ich eigentlich gehen, um ihn davon zu überzeugen, in der Stadt zu bleiben?“
Wieder lachte Bürgermeisterin. „Deine Tugend musst du nicht opfern, falls es das ist, was du wissen willst.“
Tugend wie in … Tugend? Na, der Zug war bereits vor einigen Jahren abgefahren, aber Montana hatte nicht vor, das mit einer Frau zu diskutieren, die alt genug war, um ihre Großmutter zu sein.
„Ich werde mein Bestes geben“, sagte sie stattdessen.
„Das ist alles, worum ich dich bitte.“
Nachdem die Bürgermeisterin gefahren war, kehrte Montana ins Freigehege zurück und arbeitete mit den Hunden. Maxwar ein großer Anhänger von regelmäßiger Bestärkung. Von Therapiehunden wurde erwartet, dass sie sich gut zu benehmen wussten und gut ausgebildet waren. Daher arbeitete Montana zweimal am Tag mit den Hunden, die sich noch in der Ausbildung befanden, und die erfahreneren Mitglieder des Teams ließ sie ein paar Mal in der Woche eine Abfolge unterschiedlicher Übungen durchlaufen.
Aber die Arbeit mit den Hunden bedeutete auch, dass sie über die ungewöhnliche Bitte der Bürgermeisterin nicht nachdenken musste. Montana
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