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Kupfervenus

Kupfervenus

Titel: Kupfervenus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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doch schon gesagt.«
    Mit seltsam ernster Förmlichkeit reichte sie mir die Hand. Ich wußte, daß ich sie beinahe in die Knie gezwungen hatte. Und ich wußte auch, daß eine solche Gelegenheit nicht wiederkommen würde.
    Ich preßte den Daumen gegen den Kupferring, ihr Liebespfand von Cerinthus. »Das war also alles nur ein raffinierter Rachefeldzug, wie? Alles im Dienste der Venus? Alles für die Liebe?«
    Ein plötzliches Lächeln erhellte ihr Gesicht. »Sie geben wohl nie auf, was?«
    »Nein.«
    »Und fallen immer wieder auf die Schnauze, Falco!«
    Ihr gewohnt gehässiges Lebewohl.
    Als ich das Haus verließ, traf ich auf der Schwelle mit dem nächsten Besucher zusammen. Ein Typ wie aus dem Ei gepellt: farbenfrohe Tunika, gebräunter Teint, blitzblanke Stiefel, jede Menge Pomade im Haar – und trotzdem kein geckenhafter Hohlkopf. Der Mann hatte es faustdick hinter den Ohren. Obwohl ich ihn lange nicht gesehen hatte, erkannte ich ihn sofort. »Lusius!« Es war der Sekretär des Prätors vom Esquilin.
LXVI
    Als ich begriff, wer da vor mir stand, schlug mein Herz höher. Der Fall hatte eine neue Wendung genommen.
    Wir umschwänzelten einander argwöhnisch. »Ich bin gerade im Gehen«, sagte ich und lächelte breit.
    »Corvinus hat erfahren, daß zwei weitere Morde geschehen sind …«
    So hielten wir uns gegenseitig mit Winkelzügen und Ausflüchten in Schach wie zwei Rivalen. »Haben Sie denn was erreicht?« fragte Lusius.
    »Sie ist entlastet. Ich habe herausgefunden, wer hinter dem Mord an diesem Tierimporteur steckt – aber der Täter ist tot. Er war ihr Liebhaber, doch die Beweise reichen nicht aus, um sie allein, ohne ihn, vor Gericht zu bringen. Sie hat mir nach langem Hin und Her gestanden, daß sie bis vor kurzem einen Partner hatte, aber das ist auch alles.«
    »Und sonst gibt’s keine Beweise?« fragte Lusius.
    »Null!« Langsam hatte ich den Eindruck, als hielte er mit etwas hinterm Berg. Ich packte ihn am Arm und zerrte ihn in den Lichtschein einer Bronzelampe, die über Severinas Haustür hing. Er leistete keinen Widerstand. »Was ist los, Lusius? Sie machen einen so verdächtig selbstzufriedenen Eindruck!«
    Der Sekretär grinste. »Hände weg, Falco! Dies Schnäppchen gehört mir!«
    Ich trat mit erhobenen Händen zurück. »Na bitte, wenn Sie da auf was gestoßen sind – in Ordnung, Lusius, ich halt mich raus!«
    Darauf sagte er mit ruhiger Stimme: »Ich hab sie am Schlafittchen wegen des Apothekers.«
    Und ich hatte gedacht, die Geschichte mit dem Apotheker hätten wir beide zu Tode geritten. »Aber wie denn? Will dieser Arzt, der den Totenschein ausgestellt hat, nun doch noch aussagen?«
    »Das nicht. Aber hat er Ihnen auch erzählt, daß er den lebenden Eprius nie behandelt hat?«
    Ich nickte. »Offenbar hat man ihn, als es mit Eprius zu Ende ging, nur geholt, weil er gleich über die Straße wohnte.«
    »Und wahrscheinlich auch deshalb, weil Severina wußte, daß er ein Esel war … Ich habe inzwischen herausbekommen«, fuhr Lusius fort, »daß Eprius sehr wohl einen Hausarzt hatte.«
    »Wegen dieses vielzitierten Hustens, der ihn umgebracht hat?«
    »Eprius hatte gar keinen Husten.«
    »Sie haben seinem Hausquacksalber also auf den Zahn gefühlt?«
    »Allerdings. Und der behandelte ihn seit Jahren wegen Hämorrhoiden. Der Doktor meinte, Eprius sei schrecklich eitel gewesen und habe sich wegen seines Leidens dermaßen geniert, daß Severina vielleicht gar nichts davon wußte.«
    »Ist das für Ihre Ermittlungen von Belang?«
    »Hören Sie nur weiter!« Lusius amüsierte sich offenbar köstlich. »Ich zeigte also dem Arzt die Hustenpastille, an der Eprius angeblich erstickt ist. Sie war ziemlich zerbissen und an den Rändern schon aufgelöst, aber der Doktor ist trotzdem sicher, daß er sie selbst fabriziert hat.«
    »Ja und, was weiter?«
    »Als ich ihm sagte, aus welcher Körperöffnung seines Patienten wir die Pastille rausgefischt haben, war er baß erstaunt!« Mir schwante langsam etwas. »Severina muß gewußt haben, daß ihr Mann eine kleine Schachtel voll Wunderdrops besaß – aber über deren Verwendungszweck hat Eprius sie belogen. Die ›Hustenpastille‹, an der er nach Severinas Aussage erstickt ist, war in Wirklichkeit eins von seinen Zäpfchen gegen Hämorrhoiden!«
    Atemlos vor Lachen, brachte ich gerade noch heraus: »Na, das gibt ja eine Sensation vor Gericht!«
     
    Der Sekretär runzelte die Stirn. »Ich sagte Ihnen doch, daß dieses Schnäppchen mir gehört,

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