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Kurs auf Spaniens Kueste

Kurs auf Spaniens Kueste

Titel: Kurs auf Spaniens Kueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick O'Brian
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des anderen, bis die brutale Wanduhr des Cafes, besonders aufdringlich wegen ihres lyraförmigen Pendels, die Stunde schlug. Jack leerte seine Tasse und schob den Stuhl zurück. »Sie werden mich jetzt gewiß entschuldigen. Ich muß eine ganze Reihe offizieller Besuche machen und mich mit meinem Vorgänger treffen. Allerdings hoffe ich, daß Sie mir die Ehre geben — oder mir vielmehr die Freude machen, die große Freude —, mir beim Abendessen Gesellschaft zu leisten?«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Maturin verbeugte sich.
    Schon unter der Tür, schlug Jack vor: »Sagen wir, um drei Uhr in der Crown? Bei der Marine halten wir uns nicht so strikt an die modernen Tischzeiten, und bis abends hätte ich bestimmt einen solchen Wolfshunger, daß ich übler Laune wäre. Deshalb bitte ich um Ihr Verständnis für die frühe Stunde. Wir wollen meinen neuen Schwabber tüchtig begießen, und wenn der Pegel hoch genug steht, können wir ja ein bißchen musizieren, falls es Ihnen recht ist.«
    »Haben Sie den Wiedehopf gesehen?« rief Maturin plötzlich.
    »Was ist ein Wiedehopf?« Jack blickte sich verwirrt um.
    »Ein Vogel. Ein zimtbrauner Vogel mit gestreiften Flügeln. Upupa epops. Da, da, über dem Dach!«
    »Wo, wo? Welche Peilung?«
    »Jetzt ist er weg. Seit ich auf Menorca bin, hoffe ich, einen Wiedehopf zu sehen. Und heute, endlich — noch dazu mitten in der Stadt. Glückliches Mahón, solche Bewohner zu haben! Aber ich bitte um Vergebung, Sie sprachen davon, einen Schwabber zu begießen.«
    »Ach so, ja — das ist nur so eine Redensart bei uns in der Marine. Der Schwabber ist dies«, er tätschelte seine neue Epaulette, »und wenn wir sie bekommen, begießen wir sie. Das heißt, wir trinken eine Flasche Wein darauf — oder zwei.«
    »Aha.« Höflich neigte Maturin den Kopf. »Also ein Rangabzeichen, ich verstehe. Es schmückt Sie ungemein, das versichere ich Ihnen. Aber mein Bester, haben Sie nicht etwas vergessen? Ich meine die zweite Epaulette.«
    »Naja«, lachte Jack, »ich darf wohl sagen, daß ich die auch noch bekommen werde, wenn’s soweit ist. Aber nun — besten Dank für die ausgezeichnete Schokolade und einen angenehmen Tag. Freut mich sehr, daß Sie Ihren Hopf gesehen haben.«
    Als erstes mußte Jack beim Chef der Marinebasis Port Mahón vorsprechen, dem dienstältesten Kapitän am Ort. Captain Harte wohnte in einem weitläufigen, geräumigen Haus, das er von einem spanischen Kaufmann namens Martinez gemietet hatte, und seine Diensträume lagen in dem Flügel auf der anderen Seite des Innenhofes. Als Jack den Patio überquerte, hörte er die Kadenzen einer Harfe, wenn auch zu einem Klimpern gedämpft, durch die Fensterläden perlen, die wegen der zunehmenden Hitze bereits geschlossen waren; schon huschten Geckos über die sonnenwarmen Mauern.
    Captain Harte war kleinwüchsig und besaß eine gewisse Ähnlichkeit mit Lord St. Vincent, die er nach besten Kräften noch hervorhob, indem er sich gebeugt hielt und seine Untergebenen mit hemmungsloser Grobheit und unerbitterlicher Pedanterie behandelte. Außerdem konnte er Jack nicht leiden, vielleicht weil dieser hochgewachsen war — oder weil er ihn verdächtigte, eine Liebschaft mit seiner Frau zu unterhalten. Wie dem auch war, die beiden Männer verabscheuten einander aus tiefster Seele, und das schon seit langem.
    Hartes erste Worte waren: »Na endlich, Mr. Aubrey! Wo zum Teufel haben Sie gesteckt? Ich habe Sie schon gestern nachmittag erwartet — auch Allen hat gestern mit Ihnen gerechnet. Aber zu meiner Verblüffung mußte ich erfahren, daß er Sie nicht finden konnte. Natürlich gratuliere ich Ihnen«, sagte er ohne jedes Lächeln, »aber bei Gott, Sie haben eine seltsame Methode, Ihr neues Kommando anzutreten. Bestimmt ist Allen inzwischen zwanzig Meilen von Menorca entfernt und hat alle tüchtigen Seeleute von der Sophie mitgenommen, ganz zu schweigen von seinen Offizieren. Und was die Logbücher, Musterrollen und Inventarlisten betrifft, so mußten wir die recht und schlecht ohne Sie abschließen. Höchst irregulär. Alles höchst irregulär.«
    »Die Pallas ist schon ausgelaufen, Sir? « rief Jack entsetzt.
    »Um Mitternacht, Sir«, bestätigte Captain Harte schadenfroh. »Die Erfordernisse des Dienstes richten sich eben nicht nach unseren Vergnügungen, Mr. Aubrey. So war ich gezwungen, die noch im Hafen anfallenden Geschäfte für Sie zu erledigen.«
    »Ich habe erst gestern abend von meiner Beförderung erfahren — vielmehr erst heute

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