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Kurtisanen leben gefährlich

Kurtisanen leben gefährlich

Titel: Kurtisanen leben gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Natascha Weber
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stellen. Die kleine Lady dort ...«
    Er bewegte seinen Kopf in meine Richtung und die anderen Männer folgten seiner Bewegung mit den Augen, starrten mich finster an.
    »... wird der Kleinen schneller das Rapier durch eine lebenswichtige Stelle jagen, als ihr schauen könnt. Also geht uns aus dem Weg«, knurrte er abschließend mit einem süffisanten Unterton in der Stimme.
    Die Männer tauschten besorgte Blicke. Ich tat mein Bestes, um einen möglichst gefährlichen Eindruck zu erwecken und legte einen wilden Ausdruck in meine Augen, als sei ich dem Wahnsinn nahe. Tatsächlich war ich meiner geistigen Gesundheit nicht mehr sicher, wenn diese Situation noch länger andauerte. Ich hoffte, dass Fabrizio klug genug sein würde, um auf Red Sams Worte angemessen zu reagieren.
    Es war still geworden. Alesias Bruder hatte fieberhaft nachzudenken begonnen. Auch seine Männer verharrten und warteten auf weitere Anweisungen. Sie sollten nicht mehr länger warten müssen, denn Alesia hatte offenbar genug von der Situation und nahm die Befehle selbst in die Hand.
    »Nun tut doch endlich etwas und steht nicht einfach nur herum!«
    Ihr Ruf hallte durch den stillen Raum und die Männer machten halbherzige Anstalten, ihm Folge zu leisen. Sie hielten jedoch verunsichert inne, als ich mich der Artista noch weiter näherte und mein Rapier dichter zu ihrem Hals bewegte. Ich bemühte mich, meine Stimme bedrohlich klingen zu lassen und die Nervosität darin zu verbergen, fauchte sie meinerseits wütend an.
    »Ihr solltet besser Euren niedlichen Mund halten, Signorina Alesia. Macht nicht noch einmal den Fehler, mich zu unterschätzen.«
    Die Drohung war klar aus meiner Stimme herauszuhören. Ich unterstrich sie noch damit, dass ich Alesias Haut mit meiner Klinge anritzte, gerade genug, um eine geringe Menge ihres Blutes aus dem Schnitt quellen zu lassen.
    Angela della Francesca schrie entsetzt auf und bahnte sich den Weg durch die Männer und ihre Klingen. Wenn es eines gab, das die Artista über alles liebte, so war es ihre Tochter. Ich konnte sehen, wie sie zitterte. Sie schnappte nach Luft, um hektisch Worte hervorzubringen.
    »Ich bitte Euch, verletzt sie nicht! Nehmt alles, was Ihr möchtet und geht, aber verletzt meine Tochter nicht!«
    Mitleid schlich in mein Herz, als ich die Frau ansah. Gleichgültig, welche Schandtaten Alesia Tag für Tag beging, diese Frau liebte sie wirklich bedingungslos.
    Fabrizio starrte seine Mutter ungläubig an, wagte es jedoch nicht, ihr zu widersprechen. An seinem Gesicht war zu erkennen, dass er die Situation zu gerne weiter ausgereizt hätte.
    Ich fragte mich, wo Alberto della Francesca stecken mochte, doch dies war zumindest für diesen Augenblick kaum von Bedeutung. Auf eine Geste Angelas hin traten die Männer zurück und gaben den Weg zur Tür frei. Ich überlegte, wie wir am Besten aus der Villa herauskommen konnten, ohne einen Kampf zu riskieren. Angela wartete scheinbar auf eine Antwort und so gab ich Alesia ein Zeichen, sich langsam zu erheben, wandte mich dann zu ihrer Mutter um.
    »Wir sind nicht gekommen, um Euch zu berauben, Signora della Francesca. Doch Eure Tochter besitzt etwas, das ihr nicht gehören darf. Ihr solltet darauf achten, welche Beziehungen sie pflegt und was sie in diesem Raum verbirgt, bevor ein Unschuldiger Schaden nimmt. Ihr werdet es sicher verstehen, wenn Alesia uns noch bis zur Tür begleitet. Nur um sicherzugehen, dass Eure Männer uns nicht in den Rücken fallen.«
    Die Artista, die trotz ihres ungewöhnlichen Aufzuges stolz und herrisch wirkte, nickte bejahend und wies auf die Tür des Zimmers.
    »Ich gebe Euch mein Wort, dass Euch nichts geschehen wird, solange Ihr Alesia kein Haar krümmt.«
    Sie trat beiseite und ich stieß Alesia mit meiner Klinge an, voranzugehen, bedeutete Sadira und Red Sam, mir zu folgen. Beide benötigten keine Einladung dazu.
    Die Männer hatten ihre Klingen eingesteckt, blieben aber trotzdem bereit, sie wieder zu ziehen, falls es nötig werden sollte. Ich konnte in der hitzigen Atmosphäre regelrecht spüren, wie sie darauf brannten, ihre Fechtkunst einsetzen zu dürfen. Der hasserfüllte Blick Fabrizio della Francescas zeigte mir deutlich, was wir von ihm zu erwarten hatten, sobald er unserer habhaft werden konnte.
    Alesia gehorchte wohl zum ersten Mal in ihrem Leben. Sie schritt mit brennenden Wangen voran, den Stahl meiner Klinge beständig als kühle Warnung in ihrem Rücken. So erreichten wir schon bald die Straße, wo ich sie

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