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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Wochen und drei Tagen nicht mehr gesehen. Nicht mal von weitem.
    Hinter Autumn brach Applaus los, als sie durch den Flur in den Cascade Room lief. Sie schlängelte sich zwischen zwanzig runden Tischen hindurch, die mit feinem weißem Leinen und roten Servietten eingedeckt waren, die kunstvoll gefaltet auf edlem Wedgwood-Porzellan lagen. Das Licht von den Kronleuchtern und den flackernden Spitzkerzen leuchtete in den Kristallgläsern und wurde von dem polierten Silberbesteck reflektiert.
    Schon bei ihrem ersten Treffen mit Faith hatte die Braut ihren Wunsch nach unaufdringlicher Eleganz geäußert. Sie hatte sich fantastische Blumen, wunderschöne Tischgedecke und hervorragendes Essen gewünscht. Dass Faith kein bestimmtes Motto vorschwebte, war kein Problem gewesen, und so war sie im Handumdrehen zu Autumns Lieblingskundin geworden.
    Eine Braut mit gutem Geschmack und ohne Budgetbegrenzung. Die einzigen echten Probleme hatten sich aus zeitlichen Zwängen ergeben. Normalerweise brauchte man für die Planung einer Hochzeit acht Monate, aber Faith hatte alles in drei Monaten abwickeln wollen. Während sie die prächtigen Blumengestecke aus verschiedenfarbigen Rosen und Pfingstrosen mit vereinzelten weißen Geißblattblüten bewunderte, empfand Autumn Stolz auf das, was sie gemeinsam mit ihrem Personal auf die Beine gestellt hatte.
    Allerdings wäre diese Hochzeit noch perfekter gewesen, wenn Faith der Veröffentlichung ihrer Hochzeitsfotos in der lokalen und landesweiten Presse zugestimmt hätte. Ihre Trauung mit dem Elitespieler Ty Savage, der seinen geliebten Sport an den Nagel gehängt hatte, um ein ehemaliges Playmate zu heiraten, das sich inzwischen zur Eignerin einer Eishockeymannschaft gemausert hatte, war eine Sensation. Insbesondere in der Welt des Sports. Diese Art von Werbung wäre für Autumn unbezahlbar gewesen und hätte ihrer Firma einen ungeheuren Schub geben können. Das wäre die Chance gewesen, auf die sie schon lange wartete, doch Faith hatte ihre Zustimmung verweigert. Sie hatte keine große Sache aus ihrer Hochzeit machen wollen. Keine Fotos. An niemanden.
    Autumn gab einen Befehl in ihr winziges Mikrofon, und das Catering-Personal marschierte im Smoking aus der Küche die Treppe hinab. Jeder Mitarbeiter trug ein Tablett mit Moët Chandon in Sektflöten oder mit warmen und kalten Vorspeisen in den großen Saal und mischte sich unter die Hochzeitsgäste.
    Durch die offene Tür beobachtete Autumn, wie der Fotograf, Fletcher Corbin, und sein Assistent Chuck um gute Fotos kämpften. Fletcher war groß und dünn, mit einem noch dünneren Pferdeschwanz. Er war einer der besten Fotografen in der Branche, und Autumn buchte ihn immer, wenn er Zeit und die Braut das Geld dazu hatte. Sie arbeitete gern mit ihm, weil sie ihm nicht zu sagen brauchte, was er tun sollte oder was für Aufnahmen sich die Braut wünschte. Das schätzte sie an Fletcher und den meisten Anbietern bei dieser speziellen Veranstaltung am meisten. Sie beherrschten ihr Handwerk. Sie passten sich an, ohne großes Aufhebens darum zu machen.
    Umringt von ihren Gästen standen Braut und Bräutigam jetzt mitten im großen Saal. Autumn drehte die Innenseite ihres Handgelenks nach oben und schob den langen Ärmel des schwarzen Vintage-Pullovers zurück, den sie in einer ihrer Lieblingsboutiquen in der Seattler Innenstadt gefunden hatte. Er war am Halskragen mit winzigen Pailletten besetzt und für vierzig Dollar das reinste Schnäppchen gewesen.
    Sie sah auf die Uhr und schob den Ärmel wieder nach unten. Seit ihrem ersten Auftrag als Wohnungsverschönerin hatte sie das Zifferblatt ihrer Uhr auf der Innenseite des Handgelenks getragen, um das Uhrenglas nicht zu zerkratzen. In den vergangenen fünf Jahren jedoch trug sie aus einem ganz anderen Grund eine Uhr mit großem Zifferblatt und breitem Armband.
    Die Hochzeit hinkte fünf Minuten hinter dem Zeitplan her. Nicht übel, aber sie wusste nur allzu gut, dass aus fünf Minuten ganz leicht zehn werden konnten. Und aus zehn zwanzig, und dann gäbe es Probleme mit der Koordinierung mit der Küche.
    Sie drückte einen Knopf an dem Receiver an ihrem Gürtel und lief zum hinteren Ende des Raumes. Sie klemmte sich ihre Mappe unter den Arm und griff nach der Flasche mit Cidre, die in einem silbernen Eiskübel auf dem Tisch der Braut stand.
    »Ich bin hier«, meldete sich ihre Assistentin Shiloh Turner.
    »Wo ist hier?« Sie zog die Goldfolie ab und umfasste den Flaschenhals.
    »Im Cutter

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