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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wir den Abgabetermin haben. Irgendwann muss ich eingenickt sein, weil, das Nächste, was ich weiß, ist …«
    »Also, Miss Swift hat so schon genug Sorgen. Da müsste es eigentlich nicht sein, dass Sie auch noch zu spät hier auftauchen.«
    Er sah Jamie an. »Ist schon wieder was kaputtgegangen?
    »Schlimmer«, sagte Vera. »Mr M. Holt kommt morgen, und hier sieht‘s aus wie bei Hempels unterm Sofa.«
    Mike sah sich um. »Ja, wir könnten ein paar Möbel gebrauchen. Ganz zu schweigen von Schreibtischen. Ich arbeite an einem gottverdammten Beistelltischchen. Ach ja, wer ist eigentlich dieser M. Holt?«
    Es gab keine Geheimnisse im Büro. Alle wussten, dass Jamie um das Überleben der Zeitung kämpfte. »Mr Holt ist der Investor, der die Bank daran gehindert hat, ihre Forderungen geltend zu machen«, sagte Jamie. Sie sah Vera an. »Warum darf er eigentlich fluchen und ich nicht?«
    »Weil ich ihn nicht praktisch großgezogen und ihm gute, christliche Manieren beigebracht habe wie dir. Außerdem kommt er sowieso in die Hölle wegen seiner Schürzenjägerei.«
    Mike seufzte. »Ich hab einfach so meine Schwierigkeiten mit festen Bindungen.«
    »Sie müssen mal lernen, den Hosenlatz zuzulassen, Mister, und pünktlich zur Arbeit zu kommen.«
    Mike wurde rot, aber er wusste ebenso gut wie alle anderen, dass man Vera besser keine Widerworte gab. »Wofür steht denn das M«, fragte er, um das Thema zu wechseln.
    Jamie zuckte die Achseln. »Was weiß ich. Ich war so froh, das Geld zu bekommen, da habe ich nicht groß gefragt.« Sie zog die mittlere Schublade ihres ramponierten Schreibtischs auf und kramte zwischen Papieren nach einer ungeöffneten Schachtel Zigaretten.
    Vera stemmte die Arme in die Seiten. »Wag es nicht, dir eine Zigarette anzustecken, Missy, oder ich kündige auf der Stelle, und dann musst du jemanden
richtig
dafür bezahlen, dass er dir den Laden schmeißt. Du weißt doch genau, wie schwer es war, damit aufzuhören. Du hast ja überhaupt nur angefangen zu rauchen, weil dein Daddy geraucht hat.«
    »Ich mach das Scheißding doch gar nicht an, Vera.« Jamie riss die Packung auf und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Oh, sie hätte jetzt wirklich gerne eine geraucht. Wenn je der richtige Zeitpunkt gewesen war, sich eine anzustecken, dann jetzt.
    »Irgendwas müssen wir hier machen.«
    »Was guckst du mich denn so an?«, fragte Vera. »Ich habe doch hier nichts zu sagen. Ich halte die Klappe und tue, was man mir sagt,
wenn
man es mir sagt. Aber kaum geht irgendwas schief, kommen sie alle zu Vera gerannt. Jawohl!« Sie ließ sich in den alten Ledersessel gegenüber von Jamies Schreibtisch fallen. »Hol mir doch mal jemand eine Tasse Kaffee. Dann kann ich besser denken.«
    Jamie eilte den Gang entlang zu der kleinen Kochnische. Oder zu dem, was eine Kochnische gewesen war, bevor sie den Kühlschrank, die Mikrowelle, Tisch und Stühle und alles andere, was nicht niet- und nagelfest war, hatte verscheuern müssen. Zum Glück waren ein Schränkchen und die Spüle übrig geblieben, sodass man eine Kaffeetasse abstellen konnte und Wasser hatte, um sie zu spülen und zu füllen. Jamie ging ins Büro zurück und reichte Vera eine Tasse Kaffee, der aussah, als sei er am Vortag aufgegossen worden. »Vorsicht, heiß«, sagte sie.
    Vera nippte vorsichtig. »Okay, ich tue das nicht gerne, aber ich hab wohl keine Wahl.
So
darf Mr Holt das Büro nicht sehen.« Sie sah sich um. »Gott, ich weiß schon gar nicht mehr, wann hier zuletzt gestrichen worden ist. Da müssen wir auch was unternehmen.«
    »Hast du eine Idee?«, fragte Jamie hoffnungsvoll. »Ein paar Leute in dieser Stadt sind mir noch einen Gefallen schuldig.«
    Jamie bemerkte den nachdenklichen Blick in Veras Gesicht. Baptistin hin oder her, die Frau konnte manchmal richtig verschlagen sein. »Ich höre.
    »Kennst du Herman Bates von Bates Furniture? Sie haben seinen Sohn zweimal mit Alkohol am Steuer erwischt. Rein zufällig war ich ein freundlicher Mensch und habe das nicht in unsere Rubrik mit den Festnahmen gesetzt. Und dann gab es da diese unschöne Szene zwischen Tom Brown und seiner Frau …«
    »Tom Brown vom Malerladen?«, fragte Mike.
    »Genau. Er hat seiner Frau, Lorraine, anscheinend erzählt, er müsste abends länger arbeiten, um die Exerzierhalle vom Veteranenverein fertig zu streichen. Lorraine wollte das überprüfen und hat ihn mit Beth Toomey in flagranti auf dem Bürosofa erwischt.
    Angeblich ist Lorraine mit einem Brieföffner auf

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