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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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in Panik. »Sie reagieren nicht...«
    Der Aufschlag erfolgte; ein Scharren klang durch den ganzen gewaltigen Tränentropfen; die Schlittenkonsole erzeugte nur noch Chaos.
    »Ältester!« schrie Nagn, und Tiag und Morkhug versuchten, auf ihren Kanälen durchzukommen, Versuche, die in Statik untergingen.
    »Kreisbahn verlassen!« befahl Suth. »Geistloses, verlaß die Kreisbahn!«
    Er erhielt keine Antwort. Eine Leichtheit machte sich bemerkbar, ein Gefühl, als würde die geringste Bewegung die Dinge aus dem Gleichgewicht bringen, seine eigene große Körpermasse, sogar den Schlitten, obwohl er befestigt war.
    »Brücke!« forderte er. Auf der anderen Seite des Raumes versuchte der Jungling Ragh, ein grausiger Anblick in seiner Blässe, ihn zu erreichen, klammerte sich dabei an die fest angebrachten Möbelstücke.
    »Brücke!«
    Niemand antwortete.
    »Sieh nach!« befahl er Nagn. Furchtsam löste sie sich aus der Sicherung und rollte über den Teppich, verschwand aus seinem Blickfeld. Ragh erreichte ihn, hielt sich am Schlitten fest und stöhnte.
    Die Schwerkraft hatte sich verändert. Suth saß vollkommen still, die Herzen alarmierend aus dem Gleichtakt; plötzlich eintretende Stille zeigte an, daß die Luftzirkulation zusammengebrochen war.
    »Jungling!« schrie er, aber Ragh war neben ihm zusammengesunken, hatte sich außerhalb seiner Reichweite zu einer Kugel zusammengekauert. »Jungling!« schrie er immer wieder und drückte auf Knöpfe, bis er wußte, daß niemand mehr antworten würde.
    Dann begann er in seiner Angst, in den Schlafzustand überzugehen, den Puls bewußt zu verlangsamen und sich abzuschließen, denn er hatte ein seltsames Gefühl des Absinkens – ob nun Wahrheit oder Wahnsinn, das zu wissen fehlte ihm die Erfahrung. Er wollte es nicht wissen.
    Für einen beträchtlichen Zeitraum würden sie hinabsinken, während die Kreisbahn enger wurde... und immer enger...
    * * *
    Auf den Pulten waren alle Lampen außer einer letzten Handvoll erloschen. Zusammengekauert, die Arme um die Knie gelegt, beobachtete sie Niun in dieser dunkler gewordenen Halle, die sie um den Preis von Leben hielten. Duncan war bei ihm und die Dusei und die anderen Kameraden von den verschiedenen Stämmen. Die Türen wurden bewacht, die zu diesem Raum und die des dahinterliegenden; und das war alles, was sie sicher hielten, denn die Elee fanden den Mut zu kämpfen, wenn ihre Schätze bedroht waren, und nicht wenige von ihnen hatten Feuerwaffen.
    Melein wandte sich von den Maschinen ab, während die Städte der Welt und Ele'et selbst immer schwächer leuchteten. Müde gab sie ein Zeichen, und junge Kel'ein eilten sich, ihr einen Sessel zu bringen. Sie setzte sich hinein und senkte den Kopf, drückte den verwundeten Arm an sich und wahrte ein Schweigen, in das niemand einzudringen wagte.
    Die Frau Boaz war da und saß in der Ecke, wo die toten Elee gelegen hatten... und die toten Mri, bis Kel'ein alle Leichen hinausgeschafft hatten, die die Gegenwart der She'pan entweihten. Ein Elee-Gewand schützte den Menschen, denn sie war einige Jahre über die Jugend hinaus und sehr müde, und die Luft war kalt für einen Menschen. Niun hatte selbst den Befehl gegeben, eine tote Elee zu plündern, von denen es viele gab.
    Draußen war es dunkel, die Nacht hereingebrochen... dunkel war es auch in den Hallen aus geborstenem Glas und zertrümmerten Monumenten, wo Elee umhereilten und Besitztümer einsammelten, heimliche Straßenreiniger, ausgerüstet mit Fernwaffen, mit denen sie nicht sehr geschickt waren, aber das brauchten sie bei diesen Waffen auch nicht. Manche davon waren in Mri-Hände geraten. Die Ehre un tersagt sie nicht , hatte Niun dem Kel klar gesagt. Wenn Tsi'mri auf euch schießen, dann schießt zurück, und macht es besser.
    Sie lernten das Zielen schnell und übten es auf unbesonnene Eindringlinge.
    Draußen wurde wieder geschossen. Die Sen'e'en Boaz senkte den Kopf in die Hände und hob den Blick wieder, als es vorbei war. »Kann man mit denen dort draußen nicht reden? Könnte ich es versuchen?«
    »Tsi'mri«, brummte Niun.
    »Tsi'mri«, wiederholte Boaz. »Kann man mit Ihnen... niemals reden?«
    »Boss«, sagte Duncan, »seien Sie still! Streiten Sie nicht!«
    »Ich frage Sie etwas. Ich will eine Antwort haben. Ich will wissen, warum Sie nicht vernünftig reden wollen... warum einhundertdreiundzwanzig Welten dort draußen tot sind, und warum diese der Liste hinzugefügt werden muß. Ich will wissen, warum! Sie stehen den Regul

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