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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ins Bild ?«
    »Wie
lange ist es her, seit Sie Ihre Zelte in Santo Bahia aufgeschlagen haben ?« wollte er wissen. »Höchstens eine Woche, nicht wahr? Und
was habe ich bereits? Eine Leiche habe ich, Boyd. Wie ich bereits sagte, es
paßt ins Bild !«
    »Eine
Leiche ?« wiederholte ich überrascht. »Was für eine
Leiche?«
    »Lassen
Sie uns hineingehen«, versetzte er. »Ich möchte mit der Dame des Hauses
sprechen. Und mit Ihnen.«
    Ich
kehrte in den Wohnraum zurück und machte das Licht wieder an. Schell blieb kurz
hinter der Türschwelle stehen und musterte mich unter seinen schweren Lidern
hervor voller Abscheu, als sei ich der Mageninhalt einer unbekannten Leiche aus
dem Polizeilabor.
    »Okay«,
sagte er schließlich. »Wo sind Sie den ganzen Abend über gewesen, Boyd ?«
    »Hier«,
antwortete ich. »Bei Mrs. Rigby.«
    »Ich
denke, diese Unterhaltung dürfte eine Weile dauern«, fuhr er fort. »Ich möchte
etwas trinken. Einen Scotch mit Soda.«
    Er
ließ sich mit ausgestreckten Beinen auf der Couch nieder, während ich ihm
seinen Drink zurechtmachte. Ich brachte ihm das Glas, und goß mir dann selber
einen Whisky ein.
    »Nur
Sie und Mrs. Rigby«, meinte er, nachdem er einen Schluck genommen hatte. »Ganz
allein?«
    »Bis
ungefähr vor einer halben Stunde«, erwiderte ich. »Dann bekamen wir Besuch .«
    »Von
wem?«
    »Ihrer
Schwägerin, Sarah Rigby, einem Anwalt namens Gray und einem zweiten Mann, der
sich als Bobo Shanks vorgestellt hat.«
    »Bobo Shanks? « wiederholte Schell. »Du meine Güte!«
    »Das
wäre alles«, versicherte ich.
    »Sind
Sie mit Mrs. Rigby befreundet ?« erkundigte sich
Schell. »Ich meine, sind Sie auch ganz zufällig zu Besuch gekommen ?«
    »Sie
ist eine Klientin von mir«, stellte ich richtig, »die in Scheidung lebt. Ihr
Mann wollte sich in aller Heimlichkeit mit ihr in einem Blockhaus weit oben in
den Bergen treffen. Sie bekam es mit der Angst und suchte mich deshalb auf. Ich
riet ihr, die Verabredung nicht einzuhalten, weil die Anwälte alle
Abfindungsfragen zwischen sich aushandeln könnten .«
    »Und
dafür war sie Ihnen so dankbar, daß Sie von ihr gleich eine Einladung in ihr
Haus bekommen haben .«
    »Sie
war beunruhigt, wie ihr Mann reagieren würde, nachdem sie ihn versetzt hatte«,
erläuterte ich. »Sie befürchtete, er könne vielleicht zu ihr kommen und heftig
werden. Deshalb sollte ich sicherheitshalber anwesend sein, um ihn nötigenfalls
abzukühlen .«
    »Wo
ist sie jetzt ?«
    »Im
Bett. Sie war erschöpft und außerdem schrecklich nervös. Deshalb hat sie ein
paar Beruhigungstabletten genommen und sich hingelegt. Ich wollte gerade weggehen,
als Sie auftauchten, Captain. Worum geht es denn eigentlich ?«
    »Ich
dachte schon, Sie würden überhaupt nicht danach fragen !« Er trank eine paar kleine Schlucke, und seine Miene erhellte sich kurz. »Der
Scotch ist nicht schlecht«, meinte er anerkennend.
    »Sie
haben etwas von einer Leiche erwähnt ?«
    »Stimmt.
Gut, daß Sie sich daran erinnern. Jemand hat uns angerufen und von dieser
Blockhütte in den Bergen erzählt. Er sei auf der Jagd gewesen, sagte er .«
    »Was
hat er gejagt ?«
    »Das
hat er nicht erwähnt .« Schell zuckte die Achseln.
»Aber er hat die Schreie aus dem Blockhaus gehört. Als er näher kam, sah er
einen Mann und eine Frau aus dem Haus stürzen, in einen Wagen steigen und
davonfahren. Die Beschreibung, die er uns gegeben hat, paßt ausgezeichnet auf
Sie und Mrs. Rigby. Besonders auf Sie. Was es mit der Dame Rigby auf sich hat,
werde ich herausbekommen, wenn ich gleich mit ihr rede. Der Anrufer schaute
sich in dem Blockhaus um und entdeckte eine Leiche am Kronleuchter hängen, wie
er sagte. Er hat uns allerdings seinen Namen nicht genannt, weil er nicht
hineingezogen werden wollte .«
    »Und
Sie sind hingefahren, um sich die Leiche anzusehen ?« erkundigte ich mich.
    »Broderick
Rigby«, nickte er. »Das war der Name der Leiche. Und sie hing über dem
Kronleuchter, wie der Mann berichtet hatte. Mit durchgeschnittener Kehle. Eine
scheußliche Schweinerei!«
    »Wie
ist er denn bloß auf den Kronleuchter gekommen ?« überlegte ich laut.
    »Was
ist das für eine alberne Frage«, knurrte Schell. »Die Mordwaffe haben wir in
einem Gebüsch ein paar Meter von dem Hauseingang entfernt gefunden. Ein
Brotmesser. Ausgerechnet mit Sägeschliff! Der Täter hat seinem Opfer
buchstäblich die Gurgel durchgesägt bis...«
    »Sie
brauchen nicht unbedingt so ins Detail zu gehen«, fiel ich ihm ins Wort.

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