Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
was du nicht verstehst. Scheint ja alles einen ziemlich harmlosen Eindruck auf dich zu machen.“
Und eine kleine, magere Gestalt trat ins Licht. Zuerst dachte Lagon, es wäre ein Kind. Doch dann traf ihn die bizarre Erkenntnis: Vor ihm stand eine Puppe, die ganz offensichtlich lebendig war . Das Gesicht war als lachendes Kindergesicht aufgemalt, das schon fast abgeblättert war. Der lächerlich wirkende Matrosenanzug, den man gerne wehrlosen kleinen Kindern anzog, war mottenzerfressen. Duzende Fäden hingen an den Fingern der Puppe, nur das die, wie bei einer Marionette nicht zusammenliefen, sondern lose herunterhingen.
„Zurück, Lagon zurück!“ , rief Mundra, die zusammen mit Laffeila und Silp bereits zurückgewichen war.
„Warum denn das?“ , fragte Lagon. „W egen diesem Spielzeug?“
„Das ist kein Spielzeug!“ , rief Silp . „D as ist eine Turkalarie!“
„Eine was?“ , fragte Lagon verwundert. E r kannte inzwischen eigentlich jedes Wesen, das im Liewanenhandbuch aufgeführt wurde.
„Eine Teufelspuppe! Extrem mächtige, schwarze Magie! Verschwinde da!“ , riet ihm Silp.
„Ganz recht“, sagte die Puppe und ging einen Schritt auf Lagon zu , „ich bin ein außergewöhnliches Artefakt. Eigentlich dachte ich, dass jeder aus deiner Generation von uns gehört hat.“
„Ich nicht, kleiner Mann “, erklärte Lagon in einem spöttischen Tonfall . „W as soll an dir schon groß gefährlich sein? Und was willst du überhaupt hier?“
„Was mich so gefährlich macht? Mal überlegen“, die Puppe kratzte sich am Kopf . „L iegt wohl daran, dass viele mein Lieblingsspiel nicht mögen. Und was ich hier will? Dafür sorgen, dass meine Kumpel nicht gestört werden, während sie da unten zu tun haben.“
„ Was ist denn dein Lieblingsspiel?“ , fragte Lagon, der allmählich eine Gänsehaut bekam.
Die Puppe lachte gehässig. „Mein liebstes Spiel heißt Töten!“ Und bevor Lagon etwas unternehmen konnte , wackelte die Puppe lächerlich mit den Armen, was das seltsame Klackern verursachte. D ann schoss die Hand der Puppe auf Lagon zu und packte ihn an der Kehle, wo sie sofort zudrückte.
„Du bist kein guter Spieler“, fand die Puppe, die durch einen Faden mit ihrer H and verbunden war . „I ch dachte mit einem Liewanen würde es mehr Spaß machen! Allerdings waren…“
Weiter kam die Puppe nicht, denn Bundun hatte sich auf sie gestürzt, seine Krallen in ihren Kopf gebohrt und sie empor gehoben.
„Lass mich runter!“ , forderte die wütende Kreatur.
Den Moment, in dem die Puppe abgelenkt war, nutzte Lagon und er schaffte es, sich die H and vom H als zu reißen. Er sah Sterne. Doch er versuchte schnell wieder einen klaren Kopf zu bekommen und zu planen, wie er vorgehen sollte. B evor er zu einem Ergebnis kam, wurde der Turm von einer gewaltigen Explosion erschüttert. Lagon, Silp, Mundra und Laffeila stürzten zu Boden. B undun ließ die Teufelspuppe los, die schreiend zu Boden fiel.
„Was ist denn jetzt schon wieder los“, klagte Silp, der alle Viere von sich gestreckt hatte.
„Hurra, meine Kumpel sind fast fertig!“ , jubelte die Puppe heimtückisch , „ah, und da hinten ist auch schon Teil zwei des Plans.“
Lagon sah Richtung Horizont und entdeckte ein Luftschiff, das sich dem Turm schnell näherte.
„Was machen die denn da. Um den Se e herum herrscht ein Flugverbot! “ Lagon war entsetzt. Doch dann begriff er und stürmte zur Brüstung des Turmes. Die Explosion hatte ein mehrer Meter breites Loch in die Turmwand gerissen.
A n der Öffnung waren mehrere Schatten zu erkennen, die sich offenbar darauf vorbereiteten , in das Luftschiff überzusetzen, das gekommen war , um die Gefangenen des Felsenturmes zu befreien.
Lagon wandte sich zu der Puppe um, die gerade Staub aus ihren Haaren klopfte. „Scheinbar bist du nicht ganz so einfältig, wie ich dachte. Du ahnst also, was wir planen. Aber du kannst es nicht verhindern, denn an mir kommst du nicht vorbei.“
„ Hey , Liewanen!“ , rief Lagon, wie der Trainer einer Sportmannschaft , der sein Team ermutigen wollte , „glaubt ihr, dass ihr es mit dem alten Holzwurmfänger aufnehmen könnt , solange ich diese Ausbrecher wieder einfange?“
„Bist du verrückt?“ , rief Mundra , „da unten sind die schlimmsten schwarzen Magier überhaupt. Und die tragen bestimmt keine Blocker mehr! Du kannst sie nicht alle alleine besiegen!“
„Ich nicht , aber die Verstärkung, die ich über den Notruf anfordere.“
„Da gibt es
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