Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
wuchsen lange, säbelähnliche Zähne. Der Wolf holte mit seiner riesigen Tatze aus, um Lag on zu zermalmen. Doch Lagon ließ seine Kräfte wirken und stieß den Riesenwolf mit einer magischen Druckwelle von sich. Aber anstatt über den Rand des Luftschiffes zu fliegen, flog das Untier nur etwa drei Meter weit und sprang, wie eine Katze auf die Pfoten. Der Wolf heulte und fletschte die Zähne. A ls er sich erneut auf Lagon stürzen wollte, landete etwas auf seinem Rücken. Der Wolf knurrte empört und versuchte Silp, der sich hinterrücks an Lagon s Gegner heran geschlichen hatte , um ihn zu überwältigen, abzuschütteln.
„Silp, was machst du denn hier? Du solltest doch..“
„Wir sind fertig und wollten dir den ganzen Spaß doch nicht allein überlassen! Mach jetzt das, wofür du hier herunter gesprungen bist!“
Lagon verschwand und lief in Richtung der Tragflächen, wo sich der Treibstofftank befinden musste. Doch kaum hatte er das gefunden, was er gesucht hatte, einen etwa zwei Meter langen und einen Meter breiten Tank, sah er dass Silp, mitsamt dem Wolf im Turm verschwunden war . Dort setzten s ie den Kampf fort.
E s w urde Lagon vorübergehend unwichtig, als er bemerkte, dass da etwas nicht stimmte . Dieser Treibstofftank war zu klein , um das gesamte Schiff mit Energie zu versorgen. Doch dann kam Lagon drauf: Anstatt ein em großen Treibstofflager, hatte diese Schiff zwei kleine . D a s wurde bei Kriegsschiffen im Allgemeinen eingebaut, um bei einem Brand des einen Tanks , noch genug Treibstoff zu haben, um das Schiff aus der Schusslinie zu bringen. L agon sah jedoch , dass es unmöglich war, dass das Luftschiff mit einem brennenden Tank weiter, als einige Meter kommen würde. Erfreut über diese Erkenntnis sprang er vom z igarrenförmigen Mittelstück des Luftschiffs auf die Tragfläche und kniete sich vor den Tank.
´Das muss einen größeren Knall geben` , dachte Lagon bei sich , ´die anderen hatten R echt, der Tank ist schwer gepanzert. `
Er legte die Hand auf das dicke Metall und konzentrierte sich. Ein Summen ging durch den Tank, dann ein leises Knistern und Lagon schaffte es gerade noch , sich auf das Luftschiff zurück zu ziehen, bevor der Treibstoff tank mit einem lauten Krachen in Flammen aufging.
´Ein hübsches kleines Feuerchen` , fand Lagon und sah zu, wie der Brand sich entwickelte . Als er kurz davor war , sich auf den Rest des Schiffes auszubreiten, stürzte die Tragfläche, aus Gründen, die Lagon nicht erkennen konnte, vom Schiff hinab in die Tiefe.
„Was zum…“, keuchte Lagon. Er konnte sich nicht erklären, wie das geschehen war. Langsam und vorsichtig näherte sich Lagon dem Rand und sah sich die Stelle an, an der noch vor kurzem eine Tragfläche hing. Ihm wurde übel.
Es sah so aus, als hätte etwas das Metall, an der die Tragfläche mit dem Schiff verbunden war, abgenagt! Doch genau konnte es Lagon nicht erkennen. D enn der Großteil der Bruchstelle war übersät mit ekelhaft, glitschigen Würmern, die sich über den gesamten Rest des Flügels zogen.
„Interessante Lebewesen, nicht wahr?“
Lagon sprang herum und sah in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Und diesmal musste er wirklich einen Brechreiz unterdrücke n. Vor ihm stand ein Wesen, das in seiner Form ein Mensch sein könnte, doch anstatt aus einer festen Form zu bestehen, setzte sich dieses Wesen aus tausend en und aber tausend en Würmern zusammen, die sich ohne Unterlass in der Körper form ringelten.
„ Was bist du denn?“ , fragte Lagon, der es nicht schaffte, d en Ekel ganz aus seiner Stimme zu verbannen.
„Das weißt du nicht?“ , wunderte sich das Wesen . „D eine Freunde haben es sofort erraten. Und sind mir aus dem Weg gegangen! Etwas, was du hättest auch lieber tun sollen!“
„Und jetzt willst du mich umbringen, nicht wahr?“ , meinte Lagon.
„Nein, das wirst du selb st tun, kleiner Mensch.“
„Wollen wir wetten?“ , schlug Lagon vor.
„Nicht nötig“, antwortete der Wurmmann , „und jetzt spring!“
„Und wenn nicht?“ , wollte Lagon wissen.
„Dann nimm es mit meinen Würmern auf“, erklärte das Monster , „aber das wird ein wesentlich qualvollerer Tod.“
Lagon wog seine Möglichkeiten ab. Dann traf er eine Entscheidung.
„Na gut. Überredet“, s agte er , scheinbar heiter , zu dem Wesen und sprang.
Wieder sauste er ungebremst durch die Luft, doch diesmal sah er alles in Zeitlupe . Zuerst das selbstgefällige Grinsen des Wesens , dann einen Teil der
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