Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
Laffeila.
„Keine Fragen!“ , forderte Sabbal . „F olgt mir einfach. “
Er führte sie in einem großen Bogen um die Kämpfenden herum in eine Nische , an der anderen Seite der Halle.
„Und , was sollen wir hier?“ , fragte Lagon.
„Ich wollte es dir eigentlich sagen“, berichtete Sabbal , „aber ein schlaues Bürschchen wie du, findet es bestimmt selbst heraus.“
„Für solchen Unsinn haben wir keine Zeit!“ , beschwerte sich Silp . A ber schon war Lagon auf die scheinbar feste Wand zu getreten und drückte auf einen Mauerstein . Kurz darauf schob sich die Wand zur Seite und gab einen Geheimgang frei.
„Wie konntest du den Eingang so schnell finden?“ , fragte Sabbal enttäuscht.
„Der Staub vor de r Wand war zur Seite gewischt . Da s heißt, das s vor kurzem hier jemand durch marschiert ist“, gab Lagon zurück und schritt in den G ang , „du wahrscheinlich. Und der Stein, der den Me chanismus verborgen hatte, hat leichte Kratzspuren. Aber erzähl mir lieber, wie du diesen Gang gefunden hast.“
„Die Gänge …“, berichtete Sabbal. „E s gibt ein ganzes Netz von Gängen in diesem Schloss. Einige führen in die Katakomben und einer sogar zur Gaddenspitze. Und wie ich die Zugänge gefunden habe? Nun, bei solch alten Schlössern kann man sich nur in einem sicher sein: Dass sie nur so wimmeln vor Geheimgängen.“
„Die Liewanen haben wirklich keine Kosten und Mühen gescheut, als sie sich in Korroniea niedergelassen haben“, stellte Laffeila fest . „D iese Gänge mussten eingerichtet worden sein, um in solchen Fällen schnell und unerkannt von einem Ort zum anderen fliehen zu können.“
„Aber sonst schienen sie sich keine Gedanken um ihre Sicherheit gemacht zu haben“, brummte Silp . „S onst wären die Bestien hier ja nicht so einfach rein gekommen.“
„Sind sie wahrscheinlich nicht“, warf Lagon ein . „D eshalb sollen wir ja den Eingang überprüfen . Weil Wrador es sich nicht erklären konnte, wie die in das Schloss gekommen sind.“
Durch das Netzwerk der Geheimgänge, die Lagon stark an die Katakomben erinnerten, stiegen sie drei Stockwerke ins Erdgeschoss hinab, wo sie vor einer weiteren Geheimtür stehen blieben, die von den Gängen her deutlicher zu erkennen waren.
„Von hier aus kommen wir direkt in die Eingangshalle“, erklärte Sabbal und betätigte den Mechanismus.
Die Eingangshalle war fast leer. Nur noch wenige der Diplomaten und Magier, die aus der Versammlungshalle geflohen waren, hielten sich hier auf . Und auch die hatten es sehr eilig , das Gebäude zu verlassen. Aber Lagon achtete nicht auf sie, denn ein Bli ck in die Eingangshalle verriet , wie sich die Kreaturen Zutritt verschafft hatten.
Anstatt durch das magisch verstärkte Tor einzudringen, waren sie einfach durch die Wand gebrochen, während die Liewanen, die diesen Eingang bewachen sollten , tot unter den Trümmern lagen.
„Diese Dreckskerle!“ , knurrte Lagon. „W ir müssen dafür sorgen, dass es keiner schafft zu entkommen! Silp, du sicherst diesen Ausgang. Laffeila, du den in der Küche und Sabbal, du gehst zu dem Eingang in die Katakomben, von dem du erzählt hast. Kann sein, dass die von dem Eingang wissen .“
„Und was willst du tun?“ , fragte Sabbal empört darüber, dass man ihn wie einen einfachen Bediensteten herum scheuchte.
„Ich gehe zurück in den Versammlungsraum“, erklärte Lagon. „Wrador hat uns los geschickt, um den Eingang zu überprüfen. Und das haben wir getan . Er braucht doch sicher einen Bericht.“ Und mit diesen Worten flitzte er los und ließ seine Gefährten zurück.
Er hatte gelogen.
Natürlich wollte er zurück zur Versammlungshalle , aber nicht, um pflichtbewusst seinen Bericht abzuliefern, sondern um sich noch mit ein paar der Schattenkreismonster anzulegen. Sicherlich war so etwas kindisch, gestand sich Lagon ein . A ber er hatte keine Lust , kleinere Botendienste zu erledigen, während sich ein paar Stockwerke höher die Ungeheuer nur so tummelten.
Er lief Treppe zurück nach oben, nahm diesmal den üblichen Weg und k am an einem Fenster vorbei, das direkt gege nüber der Versammlungshalle lag . Er sah hindurch, um zu beobachten , ob das Gefecht bereits vorbei war. Lautes Knallen und grelle Blitze drangen zu ihm hinüber. Also war es noch nicht zu spät. Lagon wollte gerade weiter eilen, da packten ihn kräftige Hände an der Schulter und drückten ihn gegen die Wand. Lagon wusste nicht wie ihm geschah und sah völlig verdutzt auf zwei
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