Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
Hoffnung den Moment zu erwischen, in dem der Schattenkreis versuchen würde . sie zu entführen .
Schon vom ersten Tag an stand das Vorhaben unter keinem guten Stern. Gleich nach ihrer Ankunft in Korroniea und nachdem sie sich mit Hilfe von Taschendiebstahl eine vorübergehende Unterkunft finanziert hatten, waren sie zur Botschaft von Kaldorien marschiert, um sich unter einem Vorwand nach Prinzessin Liendra zu erkundigen. Aber dort hatten sie erfahren müssen, dass die ´olle Schnepfe`, wie der Giftzwerg bemerkte , nicht im Hause sei und niemand in der Botschaft wusste , warum sie die Botschaft verlassen hatte. So hatte Pukuhl den naiven Vorschlag gemacht, einfach mal die Straßen von Korroniea abzusuchen.
„Wer weiß, vielleicht treibt sich die Prinzessin in einer der vielen Gassen herum oder sieht sich Schaufenster an .“
Dies er unglaublichen Albernheit im D enken des Kob olds zum Trotz, waren beide d em Plan nachgegangen und hatten sich innerhalb einer St unde hoffnungslos verlaufen. Da s hatten der Giftzwerg und Pukuhl dafür genutzt , sich gegenseitig mit Vorwürfen, Beleidigungen und Drohungen zu überhäufen. Doch schließlich wurde beiden klar, dass diese Strategie sie nicht weiter brachte. Daher beschlossen sie spontan , ihre Überlegungen auf lohnenswertere Ziele zu konzentrieren.
„Wir fragen einfach nach dem Weg“, war der entscheidende Vorschlag des Giftzwergs gewesen. Eine Idee, die er sich kurz vorher bei einem Touristen abgesehen hatte, der dasselbe an einem Gemüsehändler geprobt hatte. Mit Hilfe dieses Tricks, der bei sozial inkompetenten Kreaturen wie den beiden unüblich war , schafften sie es , bis Mitternacht wieder zur Botschaft zu gelangen. Kurz darauf fanden sie heraus, dass es bei der Versammlung der Magischen Zirkel zu einem Zwischenfall gekommen sei und dass es sogar Tote gab!
„Und wenn da nun unsere Prinzessin dabei war!?“ , hatte der Giftzwerg hysterisch geschrieen . „ U nse r ganzer Plan ist dann im Eimer!! “
„Erstens ist das mein Plan“, stellte Pukuhl mit gefährlich ruhiger Stimme fest , „und zweitens, wenn ich nicht wäre, würdest du noch immer im Felsenturm sitzen und warten, dass man dir deine Tagesration an Wasser und Brot bringt!“
Das war in etwa der Ton, in dem die beiden ihre Unterhaltung für den Rest der Nacht führten. Wobei sich noch weitere derbe Ausdrücke und Bemerkungen ansammelten. Erst am frühen Morgen unterbrachen die beiden ihren Disput . E inerseits weil die Prinzessin , samt sechs schwer bewaffneten Kerlen als Leibwache , die Botschaft ver ließ , um sich auf den Weg zum Liewanenschloss zu machen, wo die reg elmäßigen Sitzungen stattfanden. A ndererseits, weil bereits mehrere Bewohner der umliegenden Häuser die Fenster geöffnet hatten und wütend mit der Stadtwache drohten . Also unterbrachen der Giftzwerg und der Kobold ihren Streit und gingen wieder der Beschäftigung nach, wegen der sie sich überhaupt nach Korroniea aufgemacht hatten – die Beschattung von Prinzessin Liendra. Diese Tätigkeit wurde jetzt, da sie ihr tatsächlich nachgingen , ihrer spektakulären Bezeichnung nicht gerecht .
Nachdem Giftzwerg und Pukuhl der Prinzessinendelegation bis zum Schloss gefolgt waren, was nicht leicht war, denn Prinzessinnen ge hen längere Strecken selten zu F uß, sondern benutzen motorisier te Fahrzeuge, mussten beide all ihre magischen Kniffe einsetzen um die spektakulären Sicherheitsmechanismen zu überwinden.
Und das war so ziemlich das A benteuerlichste , was an diesem Tag geschehen war. Beide hatten sich an unterschiedlichen Punkten am und im Schloss postierte und warteten darauf, dass sich der Schattenkreis rühren würde, damit sie endlich mit dem zweiten Teil ihres Plan e s fortfahren konnten. Dann, als die Sonne kurz davor war sich hinter den Horizont zu verziehen, wie der Giftzwerg meinte, war Pukuhl bei ihm aufgetaucht und hatte berichtet, dass eine B ande von unheimlichen Kreaturen sich mit Gewalt Zutritt ins Schloss verschafft hatten.
Sofort kam Leben in den Giftzwerg und gemeinsam mit Pukuhl machte er sich auf, um d ie Eindringlinge zu beobachten . Diese begannen offenbar ein Höllenspektakel im Versammlungsraum der Zirkel, welches sämtliche geladenen Gäste zum Anlass nahmen die Räumlichkeiten des Schlosses mögli chst schnell zu verlassen. Umso mehr fielen darum zwei dunkel gekleidete Ges talten auf, die schon von weitem den Eindruck von zweifelhaftem Charakter machten. „Könnten das diese Schattenkreistypen
Weitere Kostenlose Bücher