Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
fragte er.
„Das weiß niemand so genau“, antwortete eine fremde Stimme , „die Ruinen waren schon hier, als wir die Siedlung gebaut haben. Keiner weiß von wem sie stammen.“
Die Stimme gehörte, wie Lagon nach kurzem Umsehen feststellte, einem unbekannten, muskelbepackten Mann, der trotz seines fast bedrohlich wirkenden Aussehens, verängstigt wirkte.
„Das ist Tanek“, erklärte Luhan , „wir haben ihn in der Siedlung gefunden . Er schein der einzige zu sein, der dieser Pappnase von Professor entkommen ist.“
„Ja, dieser Verrückte hat uns erklärt, was er mit den Leuten aus der Siedlung gemacht hat. Er hat sie alle in diese Kreaturen verwandelt. Mit uns wollte er dasselbe machen“, erwiderte Lagon.
„Wir haben gesehen, wie ihr von diesen Bestien gefangen genommen wurdet. Aber helfen konnten wir euch nicht“, krächzte Bundun , „dafür waren es einfach zu viele“, er zögerte einen Moment , „hat dieser Professor etwas davon gesagt, ob man die Verwandlung rückgängig machen kann?“
Lagon schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube denen können wir nicht mehr helfen. Es sei denn , wir befreien sie von ihrem Schicksal, indem wir sie töten.“
„Wo wir schon beim Thema wären“, rief Silp , „hat irgendjemand eine Idee, wie wir das anstellen sollen?“
Keiner antwortete.
„Es sollte euch besser gleich was einfallen“, meinte Tanek , „s eht euch mal um.“
Alle beobachteten ihre Umgebung. Zuerst war nichts zu entdecken. Doch dann erwachten die Ruinen um sie herum zum Leben. Aus allen Spalten und Löchern krochen schwarze Bestien. Ihre Zahl musste in die Hunderte gehen.
Gredors Kreaturen hatten sie gefunden.
„Was machen wir jetzt?!“ , schrie Silp entsetzt.
„Wir kämpfen bis zum letzten Atemzug!“ , knurrte Luhan und zog sein Schwert , „und wir werden ihnen keinen Meter schenken!“
Die Kreaturen hatten sie eingekreist, doch sie machten keine Anstalten sie anzugreifen. Lagon fragte sich , worauf sie noch warteten, als er sah, wie Gredor aus der Masse seiner Geschöpfe auf die Eingekesselten zutrat. Ein wahnsinniges Grinsen überzog sein Gesicht und auch Wussa, der seinem Herrn hinterher humpelte , grunzte vergnügt.
Gredor stieg auf eine der Ruinen, sodass er alles überblicken konnte. Nachdem auch Wussa neben ihn getreten war, wies sein rechter Zeigefin ger in richtender Pose auf die G efangenen.
„Ergebt euch! Wenn ihr kämpft, würdet ihr ein schreckliches Schicksal erleiden. Wenn ihr aber aufgebt und euch widerstandslos in das Gewahrsam meiner Geschöpfe begebt, werdet ihr alle meine Gnade erwarten können.“
„Eure Gnade bedeutet ei n Schicksal, dass schlimmer ist als der Tod! Da werden wir lieber alle im Kampf sterben!“
Gredors Gesicht wurde weiß vor Zorn. „Wenn das euer Wunsch ist“, zischte der wahnsinnige Wissenschaftler , „dann soll es so sein . Vernichtet sie! “
Auf Gredors Befehl gerieten die Kreaturen in Bewegung. In einer geordneten Kreisformation marschierten sie auf Lagon und seine Gefährten zu. Die Umzingelten hatten scheinbar keine Chance.
Luhan machte eine magische Handbewegung und sofort waren sie in eine schwarze Rauchwolke gehüllt. Die plötzliche Dunkelheit irritierte die Kreaturen, doch sie ließen sich nur kurz aufhalten. Nachdem sie sich wieder neu organisiert hatten, begannen sie weiter
vorzu rücken.
Lagons Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Es musste doch einen Weg geben, die Kreaturen zu vernichten! Er versuchte sich daran zu erinnern, was Gredor ihm erzählt hatte. Er dachte daran, welche Geschöpfe der wahnsinnige Wissenschaftler in seinen Kreaturen vereinigt hatte.
´Die Riesenameise `, erinnerte er sich. Von dieser Spezies hatte er noch nie gehört, demnach hatte er auch keine Ahnung, wie man sie besie gen konnte. ´Der Panzerwurm `, d avon hatte Lagon schon einmal gehört. Soweit er wusste, war das eine seltene Wurmart, die von einer unzerstörbaren Panzerhaut geschützt war. Also auch hier keine Möglichkeit, einen Schwachpunkt zu finden. Aber welches Geschöpf hatte Gredor noch genannt? Lagon überlegte fieberhaft. D ann fiel es ihm ein: Vampire! Da s war eine Art, mit der er sich nur allzu gut auskannte. Einige dieser Art, hatten ihm Feindschaft, bis in den Tod geschworen. Mit anderen war er fast befreundet. Und wie konnte man sie besiegen? Lagon musste nicht lange überlegen. Man konnte einem Vampir einen Holzpflock oder eine Klinge ins Herz rammen, ihm ein
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