Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
Aufbau. Die Liewanen, die ich kenne, haben entweder zuviel zu tun oder sitzen in wichtigen Positionen. Sogar Mundra und Laffeila sind beschäftigt. Sie bewachen, glaube ich, den Senat vom Pa k t der Könige. Luhan hat seinen Posten als Liewane aufgegeben und ist wieder zu unserem Stamm zurückgekehrt, um die Familienehre wieder herzustellen. Also habe ich meine Kneipe zugesperrt und beschlossen, euch zu besuchen.“
„Aber doch nicht nur aus reiner Höflichkeit, oder?“, fragte Lagon lauernd.
„Nicht wirklich“, gab Sabbal zu, „ich denke, du hast die Gerüchte gehört, Lagon.“
„Du meinst, weil jetzt, da Dorrok verschwunden ist, jeder zweitklassige, schwarze Magier versucht seinen Platz einzunehmen?“
„Genau! Bis jetzt bekämpfen sich diese ganzen A mateure nur gegenseitig. Aber wenn einer von ihnen es schafft, sich zu ihrem Anführer zu machen, könnte Lagrosiea in Gefahr geraten . Also brauchen wir einen Liewanen, der von allen sc hwarzen Magiern gefürchtet wird. W eil er es war, der Dorrok vernichtet hat. Also dich, Lagon! Du musst nach Korroniea zurückkehren und ein Eliteteam der Liewanen anführen, um den Pakt der Könige vor allen Gefahren zu schützen. Was sagst du dazu?“
Lagon schwieg einen Moment.
„Wer hat dich geschickt? Waldorra?“
„Ja“, gab Sabbal zerknirscht zu, „aber ist doch klar. Du hast Dorrok besiegt. Also will Waldorra dich zur Verfügung haben, falls sich der nächste Komiker zu m Herrn der Finsternis ernennt , oder wie auch immer er sich nennen will…“
„Aber Waldorra irrt sich! Ich habe Dorrok gar nicht besiegt. Jedenfalls nicht allein. Du hast, zusammen mit Bundun und Kopriep, die Schatulle der Bruderschaft der Roten Sonne gefunden und herausgefunden, wie man sie öffnet. Luhan hat die Luftschiffe dazu gebracht, die Silberhalle zu beschießen und damit Dorrok abgelenkt, was mir einen Vorteil verschaffte. Silp hat Dorroks Truppen am Boden ziemlich zugesetzt. Bundun hat mich gerettet, als Dorrok kurz davor war, mich zu besiegen. Mundra und Laffeila haben mich bei meinem Absturz gerettet. Und ohne Heggal wäre ich gar nicht hier. Wir alle haben Dorrok besiegt! Und ich spielte nur eine kleine Rolle. Ihr wärt auch ohne mich in der Lage, einen selbsternannten Dorroknachfolger zu schlagen.“
Sabbal klatschte in die Hände. „Bravo Lagon! Ich habe mir schon gedacht, dass du so was sagst , und dich nicht überreden lässt , nach Korroniea zurück zu kehren. Aber vergiss nicht, der Liewane liegt dir im Blut und sollte Lagrosiea jemals wieder in Gefahr geraten, wirst du kommen, um es zu retten. Nicht weil du es musst, sondern weil du es willst.“
Sabbal begann sich zu strecken.
„Ich glaube, ich sehe mal nach Qualdon, sonst wird ihm langweilig.“ Er stand auf. „Also, ihr beiden. Ich weiß nicht, ob wir uns so bald wieder sehen. Aber sollte ich euch irgendwann mal helfen können, ihr wisst ja, wo ihr mich findet. Also, bis dann…“
Und so verließ er den Raum.
„Der wird sich wohl nie ändern“, stellte Liendra fest und sah Sabbal Kopf schüttelnd nach.
„A ber glaubst du wirklich, dass Lagrosiea bald wieder in Gefahr sein wird?“, fragte sie dann zögerlich.
„ Keine Ahnung“, antwortete Lagon. „G renzenlose Bosheit und Machtgier werden immer zusammen finden. Aber es werden auch immer Personen zur Stelle sein, um für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Dafür werde ich nicht gebraucht.“
Aber Lagon wusste auch, dass Sabbal in einem Punkt wieder mal Recht hatte. Es gehörte zu seiner Natur, die zu schützen, die es alleine nicht vermochten. D ann erinnerte sich Lagon an die Prophez eiung, die Sadija gemacht hatte:
Er würde für sich erobern, was er sich schon immer gewünscht hatte, wenn er die Nacht des schwarzen und des roten Feuers überleb te . Damit war wahrscheinlich die Schlacht zwischen Dorrok und ihm gemeint, die er gewonnen hatte. Vieles andere aus der Prophezeiung hatte Lagon noch nicht begriffen. Sicher jedoch war, dass er nun alles besaß, was er sich gewünscht hatte.
Es war ihm aber auch klar, dass nichts von ewiger Dauer war. Doch das war nichts, worüber er sich jetzt Sorgen machte.
Es mochte sein, dass der Frieden und die Ordnung nicht ewig andauerten. Denn eines war Lagon klar:
Ewig war nur Lagrosiea
Ende
Kurzbiografie von Sascha Zurawczak:
1991 wurde Sascha in Bad Oldesloe, einer Stadt in Schleswig-Holstein zwischen Lübeck und Hamburg, geboren. Er ist im Garten- und
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