Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
meine neueste Geheimwaffe, die ich extra mitgebracht habe, gar nicht einsetzen kann.“ „Wie ist eigentlich unser Vorgehen, wenn wir den Tempel erreicht haben? Ist mit viel Widerstand zu rechnen?“ , wollte Valgijus wissen.
„Von den Priestern weniger. Ihre Religion schreibt vor , selbst im Angesicht des Todes Gewalt zu vermeiden … “
„Was uns natürlich von nichts abhalten wird“, gab Skeita hämisch grinsend bekannt.
„…allerdings ist um den Tempel herum eine kleine Stadt aufgebaut worden, die ursprünglich für Pilger gedacht war. Aber seit Dorrok dem Pakt der Könige den Krieg erklärt hat, wird sie von Söldnern und Kampfmagiern bewacht, die darauf warten, dass es zu Kampfhandlungen kommt.“
„Die werden zweifellos versuchen , sich mit uns anzulegen. Apropos Dorrok“, fragte Valgijus , „wird er versuchen sich uns in den Weg zu stellen?“
„Wenn er wüsste, was wir tun, hätte er uns sicher schon alles entgegen geworfen , was er aufbringen kann. Du kennst ja Dorrok, er sieht jedes andere Lebewesen als minderwertig an. Abgesehen von Wrador, der ihn ja schon einmal besiegt hat, glaubt er wohl, dass niemand ihm gefährlich werden kann. Er würde nie darauf kommen, dass wir sein Geheimnis und den Weg zu seiner Vernichtung heraus bekommen haben. Schon bald wird die Herrschaft über Lagrosiea unser sein!“ Märisto brach in Gelächter aus und seine Brüder stimmten mit ein.
„Wissen wir denn schon, wer die Person ist?“ , fragte Skeita . „Oder müssen wir es wieder erraten?“
„Bisher wissen wir noch nicht , wer es ist, nur das er oder sie schon seit Jahren im Tempel lebt“, Märisto schwieg einen Moment nachdenklich,
„a ber ich denke, dass uns die Priester schon sagen werden, was wir wissen wollen. Es bedarf nur etwas Folter, die hat noch jede Moral gebrochen. “
„ Am besten übernehme ich das. Nehmt es nicht persönlich, aber was das betrifft , habe ich viel mehr Feingefühl und Erfahrung als ihr beide. Ihr lenkt währenddessen die Bevölkerung der Stadt ab, was euch, wenn man eure Qualitäten bedenkt, sicher nicht schwer fallen dürfte. Wenn ich dann , in dem Chaos , in den Tempel eindringe, werde ich die Person schon finden. Denjenigen, der einen Teil der Macht in sich selbst trägt, der es vermag die Finsternis selbst zu bezwingen oder ihr die Herrschaft über diese Welt zu verschaffen“, erläuterte Valgijus.
„Das wird nicht geschehen!“ , erklärte Märisto , „m ein Plan wird funktionieren! Den Rest unserer Brüder werden wir informieren, wenn wir die Macht in unseren Händen halten.“
„Und was ist mit den Liewanen?“ , fragte Valgijus , „d ie sollen ganz in der Nähe eine Festung haben.“
„Unwichtig“, befand Märisto , „die Festung ist so weit abgelegen und durch Zauber abgeschirmt, das es wahrscheinlich ist, dass die Liewanen unsere Anwesenheit nicht einmal bemerken. Und selb st wenn, ihre Festung ist zu schwach besetzt, als dass sie uns wirklich gefährlich werden können. Sollen sie nur kommen. Ein paar Liewanen weniger, werden es uns nur leichter machen.“
Die Nacht näherte sich ihrem Ende. Ein zarter hellblauer Streifen breitete sich am östlichen Horizont aus und mit den ersten Grüßen der Sonne nahm der Wind ab.
„Es wird Zeit, meine Brüder“, verkündete Märisto , „kommt, wir haben noch einen langen Weg vor uns.“
Die drei Brüder verließen den Ort und machten sich auf den Weg ins Land der vielen Wasser – ihrer finsteren Tat entgegen.
Die Festung Groß Sielak
Lagon schlief tief und fest , und leicht schnarchend mit dem Kopf auf seinem Schreibtisch. Der Grund für seine Überarbeitung waren die zahlreichen Schriftrollen, Bücher und Pergamente, die er vom frühen Abend bis nach Mitternacht studiert hatte. Nachdem seine Kerze heruntergebrannt und ihr Licht erloschen war, wollte er endlich von seiner Arbeit ablassen und sich noch eine Mütze voll Schlaf gönnen. Als er nur kurz seine Augen schloss, nur für eine Weile, um seinen schweren Lidern einen Moment Erholung zu gönnen, war er binnen Sekunden eingeschlafen.
Das Buch, auf dem sein Gesicht lag , trug den Titel ´Die Theorie der Kontrolle der Elemente` und behandelte das komplizierte Thema der magischen Kontrolle, Nutzung und Manipulation der Elemente. Ein Thema, das Lagon sowohl in der Praxis, als auch in der Theorie hassen gelernt hatte. Es war so kompliziert, vielschichtig und widersprüchlich, dass Lagon sich fragte, worauf der Autor des Buches
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