Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lamarchos

Lamarchos

Titel: Lamarchos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
mitgenommen, Miks?“
    „Woher, zum Teufel, sollte ich das wissen? Sieh mal …“ Er zeigte nach Osten.
    „Was?“
    „Dort. Siehst du das Grün?“
    „Jetzt erinnere ich mich. Dort drüben haben wir gelagert. Wirst du anhalten?“
    „Wir haben noch Licht. Es wäre dumm, es zu verschwenden.“
    Als der Wohnwagen zwischen den gewaltigen Steinsäulen hindurchfuhr, die die Grenze der Steinlande markierten, hörten sie die Felskatzen hinter sich heulen.
    „Wie viele?“
    Aleytys wischte den Staub von ihrem Gesicht. Die Fliegen waren wieder verschwunden, als hätten die Lakoe-heai die Sinnlosigkeit. ihres Einsatzes eingesehen; wiederholt hatte sie ihr Gesicht geheilt, und der Heilungsprozeß hatte ihr neuen Auftrieb gegeben, hatte sie davor bewahrt, wieder in die Lethargie zurückgerissen zu werden.
    „Fünf, sagte sie langsam.“
    „Alle so groß wie das rote Ungetüm, das wir auf dem Hinweg gesehen haben?“
    „Schwer, die Größe zu bestimmen. Sie sind alle hungrig.“
    „Oh, wunderbar.“
    Das spärliche Gras verdichtete und vertiefte sich zu einem dunkleren Grün, die Luft verlor etwas von ihrem sengenden Durst nach dem Wasser in ihren Körpern. Als die Sonne ein kupferorangefarbener Punkt am Horizont war, zog Stavver die Pferde vom Weg herunter.
    „Diese Stelle ist so gut wie jede andere. Wasser und Holz. Dort unten ein Bach.“
    Sie blickte ihn an. „Du willst Feuer machen?“
    Er nickte. „Wie nahe sind die Katzen?“
    „Etwa eine Stunde hinter uns. Sie mögen das Gras nicht.“
    „Du hörst dich an, als würden sie dir leid tun.“
    „Sie wollen nicht hierherkommen.“
    „Ha! Nun, das möchte ich auch nicht. Warum gehen sie dann nicht nach Hause?“ Er rutschte vom Sitz und hielt seine Händel hoch, um ihr herunterzuhelfen.
    „Ich habe dir gesagt, du sollst mich vom Wagen werfen.“ Sie schwang sich, von seinen Händen gestützt, herunter. „Das Licht wird nicht mehr lange vorhalten. Besser, wir kümmern uns um das Holz.“
    „Warte einen Augenblick.“ Er griff mit einem langen Arm unter den Sitz und zog eine Armbrust hervor. „Besser, du nimmst das hier mit.“
    „Was soll ich damit tun?“ Sie ging davon, ihre Schultern nach vorn gesackt, mit stolpernden Füßen, weil ihre Beine zu müde waren, um sie über die Grasbüschel zu heben. Er warf die Armbrust auf den Sitz und folgte ihr.
    Aleytys zog den schweren Ast hinter sich her ins Lager und ließ ihn neben den Haufen fallen, wischte dann ihre Hände ab und richtete den schmerzenden Rücken auf. „Glaubst du, das reicht?“
    Er warf seine Ladung neben ihr ab. „Hoffen wir’s.“
    „Wenn du Feuer machst, bringe ich die Pferde zum Bach hinunter. Einverstanden?“
    „Einverstanden.“
    Als sie zurückkehrte, legte er die Axt beiseite und rieb sich den Rücken. „Wieviel Zeit haben wir noch?“
    Sie schloß die Augen. „Sie umkreisen da draußen das Lager.“
    „Und …“
    Sie machte eine nervöse Geste. „Woher soll ich das wissen? Sie sind noch immer nicht bereit, anzugreifen. Das ist alles.“
    „Geh und setz dich auf den Sitz da oben, während ich die Feuer anzünde.“
    „Feuer wird sie nicht aufhalten.“
    „Sie haben keine Angst vor Feuer?“
    „Sie haben Angst. Aber sie wird sie nicht lange fernhalten.“
    Er schaute von dem Holzstoß auf. „Hör auf, Kassandra zu spielen, Leyta. Nichts ist so schlimm.“
    Sie stöhnte und zog sich auf die Fahrerbank hoch. „Was ist eine Kassandra?“
    „Frag mich nicht. Ein altes Wort, das ich irgendwo aufgeschnappt habe.“ Er starrte das widerspenstige Holz an. „Brenn doch, verdammt.“ Mit dem Messer schabte er ein paar Späne an, dann stieß er den Feueranzünder hinein. „Hat konsequent pessimistische Bedeutung für die Zukunft.“
    „Liebe Güte! Ein wandelndes Lexikon.“
    Er schaute vom Feuermachen auf und lächelte sie an.
    Aleytys beugte sich über die Lehne des Sitzes und griff nach der zweiten Armbrust. Sie stellte sie gegen die Lattenlehne des Sitzes gestützt ab und sah zu, wie die Feuer rings um den Wohnwagen herum aufflammten. Eins … zwei … drei … vier … fünf …
    Stavver kletterte neben ihr hoch. „Sind auch Bolzen dafür da?“
    „Hunh?“
    „Pfeile, Liebes. Wenn man sie in Geräten wie diesen hier benutzt, heißen sie Bolzen. Oder Projektile.“
    „Lexikon.“
    Er lachte. „Steig aufs Dach. Wenn ich Munition aufgetrieben habe, werde ich dir die Armbrüste hinaufreichen.“
    „Hilf mir hoch.“ Sie hielt sich an dem Ornamentschnitzwerk, das Dach

Weitere Kostenlose Bücher