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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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und dessen Ursache?«
Er zuckte mit den Schultern. »Nur Gerüchte und den üblichen Klatsch. Alles, was ich wirklich weiß, ist, daß die Alarmglocken zu läuten begannen, daß ich einen Sicherheitsbereich aufgesucht habe - einen sogenannten«, setzte er bitter hinzu, als er Jennys verstümmelten Körper vor Augen hatte, »und dann erinnere ich mich nur noch daran, daß ich plötzlich aus der Kabine gezogen und eine Leiter hinuntergehievt wurde. Punkt.«
»Also gut, dann passen Sie auf. Wir wissen nicht, wo wir sind. Wir wissen nicht, was für eine Sonne das ist. Wir wissen nicht einmal annähernd, in welchem Sternhaufen wir sind. Ein Gravitationssturm hat uns aus unserem Kurs geschleudert - das ist die Laienerklärung, und ich werde mir nicht die Mühe machen zu erklären, was ihn verursacht hat. Bereits beim ersten Stoß waren unsere Orientierungssysteme verloren, und dabei mußten wir erst noch das nächste Sonnensystem mit einem potentiell bewohnbaren Planeten ausfindig machen und in aller Eile herunterkommen. Ich muß also astronomische Beobachtungen vornehmen, so gut es geht, und darauf hoffen, ein paar bekannte Sterne zu entdecken das läßt sich mit spektorskopischen Beobachtungen schaffen. Von diesem Punkt an bin ich etwa in der Lage, anhand einer Dreiecksberechnung unsere Position im Galaktischen Arm zu ermitteln und später wenigstens einen Teil der Computer-Neuprogrammierung von der Planetenoberfläche aus vorzunehmen. Astronomische Beobachtungen sind ab einer gewissen Höhe leichter vorzunehmen, weil dort die Luft dünner ist. Selbst wenn ich den Gipfel des Berges also nicht erreiche , werden mir jede zusätzlichen hundert Meter Höhe bessere Bedingungen für genaue Beobachtungen bieten.« Das Mädchen sah ernst und nachdenklich aus, und er spürte, daß sie mit ihrer absichtlich didaktischen und professionellen Art ihre Furcht im Zaum hie lt. »Wenn Sie mich also auf Ihre Expedition mitnehmen wollen - ich bin stark und leistungsfähig, und einen langen Marsch fürchte ich nicht. Ich würde meinen Assistenten mitschicken, aber der hat auf über dreißig Prozent seiner Hautfläche Verbrennungen, und selbst wenn er sich erholt - und es ist nicht sicher, daß es dazu kommt -, wird er für eine lange, lange Zeit nirgendwo hingehen. Und ich fürchte, außer mir gibt es niemand, der so viel über Navigation und Galaktische Geographie weiß, und deshalb würde ich meinen eigenen Beobachtungen mehr trauen als denen irgendeines anderen.«
MacAran zuckte mit den Schultern. Er war kein Chauvinist, und wenn die junge Frau der Meinung war, sie könne die langen Märsche der Expedition durchstehen, dann konnte sie das vermutlich auch. »In Ordnung«, sagte er, »es liegt bei Ihnen. Wir werden eine Verpflegungsration für mindestens vier Tage brauchen, und wenn Ihre Ausrüstung schwer ist, sorgen Sie besser dafür, daß sie von jemand anders getragen wird. Jeder wird seine eigenen wissenschaftlichen Instrumente dabeihaben.« Er starrte auf das dünne Hemd, das feucht an ihrem Oberkörper klebte, und setzte hinzu - ein wenig grob: »Und ziehen Sie sich verflixt noch mal warm genug an … sonst holen Sie sich eine Lungenentzündung.«
Sie wirkte verblüfft, verwirrt, dann plötzlich ärgerlich; ihre Blicke schnellten zu ihm hin, aber MacAran beachtete sie schon nicht mehr.
»Wann wollen Sie, daß wir aufbrechen, Captain? Morgen?«
»Nein, zu viele von uns haben nicht genügend Schlaf bekommen«, erwiderte Leicester und zog sich abermals aus einer anscheinend mühseligen Benommenheit hoch. »Sehen Sie sich Ihr Gegenüber an, mit dem Sie reden… und meine halbe Mannschaft ist in demselben Zustand. Ich werde jedem außer einem halben Dutzend Wachmännern befehlen, heute nacht zu schlafen. Morgen werden wir alle bis auf die notwendigen Arbeitsmannschaften freistellen … Und es gibt eine ganze Menge Inventurarbeiten zu machen, von den Bergungsarbeiten ganz zu schweigen. Sie brechen in - nun, zwei, drei Tagen auf. Würden Sie einen bestimmten medizinischen Offizier bevorzugen?«
»Kann ich Ewen ROSS mitnehmen - vorausgesetzt, sein Chef kann ihn entbehren?«
»Von mir aus geht das in Ordnung«, erklärte Leicester und sank wieder in sich zusammen, offenbar für einen Sekundenbruchteil im Sitzen eingeschlafen. MacAran murmelte ein leises »Danke, Sir« und wandte sich ab. Camilla legte eine Hand auf seinen Arm; es war wie die Berührung einer Feder.
»Wagen Sie nicht, ihn deswegen zu verurteilen«, sagte sie mit leiser,

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