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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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werden heute abend angeschlagen. Ja, Pater Valentine?«
»Sir, man hat mich gebeten, an den Massengräbern ein Requiem für die Toten zu halten. Da der protestantische Geistliche bei dem Absturz getötet worden ist, entbiete ich meine Dienste gerne jedem, gleich welchen Glaubens, der sie für was auch immer gebrauchen kann.«
Captain Leicesters Gesicht wurde sanft, als er den jungen Priester ansah, der den Arm in einer Schlinge trug und dessen eine Gesichtshälfte stark bandagiert war. »Halten Sie Ihren Gottesdienst auf jeden Fall ab, Pater«, sagte er. »Ich schlage den morgigen Tagesanbruch vor. Wählen Sie jemanden aus, der sich um die Errichtung eines angemessenen Gedenksteins für die Gräber kümmern soll; eines Tages, vielleicht erst in ein paar hundert Jahren, wird dieser Planet vielleicht kolonisiert werden, und jene, die dann kommen, sollten davon wissen. Wir werden genügend Zeit dafür haben, nehme ich an.«
»Danke, Captain. Entschuldigen Sie mich jetzt, bitte? Ich muß ins Hospital zurückkehren.«
»Ja, Pater, gehen Sie. Jeder, der jetzt aufbrechen will, ist entschuldigt - oder gibt es noch Fragen? Sehr gut.«
Leicester lehnte sich in seinem Sitz zurück und schloß kurz die Augen. »MacAran und Dr. Lovat - bleiben Sie bitte noch einen Moment?«
MacAran ging langsam nach vorn, sprachlos überrascht. Er hatte noch nie zuvor mit dem Captain gesprochen, hatte nicht einmal geahnt, daß dieser ihn auch nur vom Sehen kannte. Was konnte er von ihm wollen? Der Reihe nach verließen die anderen die Kuppel. Ewen berührte ihn flüchtig an der Schulter und flüsterte. »Heather und ich nehmen an der Totenmesse teil, Rafe. Ich muß gehen. Komm im Hospital vorbe i und laß mich nach deiner Gehirnerschütterung sehen. Nur ruhig, Rafe, bis bald.« Dann huschte er davon.
Captain Leicester war auf seinem Stuhl zusammengesunken, und er sah erschöpft und alt aus, doch als sich Judith Lovat und MacAran näherten, richtete er sich mühelos auf. »MacAran«, sagte er, »Ihre Kurzbiografie besagt, daß Sie Bergerfahrung haben. Was ist Ihr berufliches Spezialgebiet?«
»Geologie. Es stimmt, ich habe viel Zeit in den Bergen verbracht.«
»Dann setze ich Sie als Leiter einer kurzen Vermessungsexpedition ein. Erklettern Sie diesen Berg, wenn Sie das können, und nehmen Sie vom Gipfel aus Ihre Sichtungen vor - schätzen Sie die Masse des Planeten und so weiter. Gibt es in der Kolonistengruppe einen Meteorologen oder Wetterspezialisten?«
»Das nehme ich an, Sir. Mr. Moray dürfte es bestimmt wissen.«
»Das wird er in der Tat, und es wäre wohl eine gute Idee meinerseits, ihn mit Nachdruck zu fragen«, sagte Leicester. Er war so müde, daß er fast murmelte. »Wenn abzusehen ist, wie sich das Wetter in den nächsten paar Wochen entwickelt, können wir entscheiden, wie wir den Leuten am besten Unterschlupf gewähren können. Außerdem könnte dem Kolonialen Expeditions-Korps jede Information über Rotationsperiode und dergleichen wertvoll sein. Und Sie, Dr. Lovat, spüren einen Zoologen und einen Botaniker auf, vorzugsweise bei den Kolonisten, und schicken sie mit MacAran los. Nur für den Fall, daß der Synthonahrungsprodukter seinen Geist aufgibt. Sie können Tests machen und Proben nehmen.«
»Dürfte ich noch einen Bakteriologen vorschlagen, falls einer zur Verfügung steht?« erkundigte sich Judith.
»Gute Idee. Plündern Sie die Reparaturmannschaften nicht allzu sehr, aber nehmen Sie, wen Sie brauchen, MacAran. Noch jemand, den Sie mitnehmen wollen?«
»Einen Medotechniker oder wenigstens eine Krankenschwester«, bat MacAran, »falls jemand in eine Felsspalte stürzt oder von der einheimischen Entsprechung der Tyrannosaurus Rex angenagt wird.«
»Oder ein scheußliches einheimisches Insekt aufgabelt«, sagte Judith. »Ich hätte daran denken sollen.«
»Also, in Ordnung - wenn der Medo-Chef jemanden erübrigen kann«, stimmte Leicester zu. »Noch etwas. Der Erste Offizier Del Rey begleitet Sie.«
»Darf ich fragen, weshalb?« erkundigte sich MacAran leicht verblüfft. »Nicht daß sie nicht willkommen wäre, obgleich es für eine Frau ein recht anstrengendes Unternehmen sein könnte. Wir sind hier nicht auf der Erde, und diese Berge sind nicht mit Sesselliften ausgestattet.«
Camillas Stimme war leise und etwas rauh. Er fragte sich, ob das der Kummer oder Schock verursachte oder ob es ihr natürlicher Tonfall war. Sie sagte: »Captain, MacAran weiß offenbar das Schlimmste noch nicht. Also: Was wissen Sie über den Absturz

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