Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landung ohne Wiederkehr

Landung ohne Wiederkehr

Titel: Landung ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
»Menschen« nannten, ihre ersten Dauersiedlungen errichtet hatten. Sein Vorfahr hatte die Erde sorgfältig ausgewählt. Nicht jede Welt war geeignet.
    Aber welche Welt war geeignet? Welches war das Kriterium? Das wußte er noch immer nicht.
    Studiert eine Schlupfwespe Entomologie, bevor sie die bestimmte Raupenart sucht, in welche sie ihr Ei ablegen kann?
    Das Ei entließ ihn, und er nahm Menschengestalt an, lebte unter Menschen und schützte sich gegen sie. Und sein Ziel bestand darin, die Menschen auf einen Weg zu führen, der mit einem Raumfahrzeug und ihm selbst darin enden würde.
    Es hatte ihn achttausend Jahre geduldiger Bemühungen gekostet.
    Als die Raumsonde die Erdatmosphäre verließ, wurde die Stelle im Himmel besser erkennbar. Das war der Schlüssel, der seinen Verstand öffnete, das fehlende Stück zur Vervollständigung des Puzzlespiels.
    Sterne winkten dort, dem unbewaffneten Auge unsichtbar. Einer strahlte besonders hell, und Kane fühlte sich wie durch Magie von ihm angezogen. Der Begriff, der so lange Zeit in ihm geschlummert und allmählich mehr und mehr zum Ausdruck gedrängt hatte, brach jetzt hervor.
    »Heimat«, wisperte er.
    Wußte er es? Befaßt sich ein Lachs mit Kartographie, um die Oberläufe der kleinen Flüsse und Bäche zu finden, wo er vor Jahren geboren wurde?
    Der langsame Reifeprozeß, der achttausend Jahre gedauert hatte, war endlich in seine letzte Phase eingetreten, und Kane ließ das Larvenstadium hinter sich und war erwachsen.
    Der erwachsene Kane floh das menschliche Fleisch, das die Larve geschützt hatte, und floh auch die Raumsonde. Er eilte mit unvorstellbarer Geschwindigkeit heimwärts, von wo vielleicht auch er eines Tages zu Wanderungen durch den Raum aufbrechen würde, um eine Welt mit seinem Ei zu befruchten.
    Er eilte dahin, ohne einen Gedanken an das langsame Raumfahrzeug zu verschwenden, das eine leere Puppe trug. Keinen Augenblick kam ihm in den Sinn, daß er eine ganze Welt zu Technologie und Raumfahrt getrieben hatte, nur damit das Ding, das Kane gewesen war, reifen und seine Bestimmung erreichen konnte.
    Was kümmert es die Biene, was aus einer Blume wird, wenn sie weiterfliegt?
     
    *
     
    Die Erzählung erinnert mich an die vielen Herausgeber, mit denen ich zu tun hatte, und an die Art und Weise, wie ich manche von ihnen aus den Augen verlor. Eine Zeitlang sah ich sie häufig und fühlte mich ihnen freundschaftlich verbunden. Dann verließen sie aus diesem oder jenem Grund ihre Positionen und verloren sich aus meinem Gesichtskreis. So habe ich zum Beispiel Horace Gold seit vielen Jahre nicht gesehen – und genauso verhält es sich mit James L. Quinn, der DOES A BEE CARE? und ein paar andere Kurzgeschichten von mir kaufte.
    Ich entsinne mich, daß er eine südliche Dialektfärbung hatte und ein überaus angenehmer Mensch war – aber ich weiß nicht, wo er ist und ob er noch lebt.
    Über die nächste Erzählung, SILLY ASSES, möchte ich nur sehr wenig sagen, sonst wird der Kommentar länger, als die Geschichte selbst. Ich schrieb sie am 29. Juli 1957, und sie wurde von zwei Zeitschriften abgelehnt, ehe Bob Lowndes so freundlich war, ihr ein Heim zu geben. Sie erschien in der Februarausgabe 1958 von »Future«.
     

 
Dumme Esel
     
    Naron von der langlebigen Rasse derer, die das System Rigel bewohnen, war der vierte seines Stammes, der das galaktische Archiv führte.
    Er hatte das große Buch, das die Liste der zahlreichen Rassen enthielt, die es in der Galaxis zu Intelligenz gebracht hatten, und das viel kleinere Buch, worin jene Rassen verzeichnet waren, die einen Grad von Reife erreicht hatten, der sie für die Mitgliedschaft in der Galaktischen Föderation qualifizierte. Im ersten Buch war eine Anzahl der aufgeführten Namen durchgestrichen. Es waren jene, die aus diesem oder jenem Grund versagt hatten. Unglückliche Umstände, biochemische oder biophysikalische Unzulänglichkeiten, schlechte soziale Anpassung – alles das verlangte seinen Zoll. In dem kleineren Buch hingegen war noch keine der aufgeführten Rassen gelöscht worden.
    Und nun blickte Naron, groß und unvorstellbar alt, bedächtig auf, als ein Bote sich ihm näherte.
    »Erhabener!« sagte der Bote und verneigte sich tief.
    »Ja, ja, schon gut, was gibt es? Weniger Umstände.«
    »Eine weitere Gruppe von Organismen hat die Reife erlangt.«
    »Ausgezeichnet. Ausgezeichnet. Es kommt jetzt immer häufiger vor. Kaum ein Jahr vergeht, ohne daß eine neue Lebensform die Schwelle zur Reife

Weitere Kostenlose Bücher