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Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball

Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball

Titel: Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Delling
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auf den ersten Blick vielleicht zu vermuten – eine Haushaltshilfe, sondern ein Stürmer mit einem so genannten Torriecher, durch den er im richtigen Sekundenbruchteil am richtigen Ort steht und die Vorarbeit seiner Mitspieler, Fehler der Verteidigung oder einfach einen – für ihn – glücklichen Zufall ausnutzen kann, um ein Tor zu erzielen. Da er sich seinen Erfolg nicht selbst erarbeitet, sondern von der Leistung anderer profitiert, haftet ihm der Ruf eines Schmarotzers an.

abtasten
abtasten
    Ob beim Arzt, beim Sicherheitscheck am Flughafen oder zwischen zwei Menschen, die sich gerade kennen lernen – es gibt viele Arten des Abtastens. Und auch der Fußball hat seine eigene: Wenn zwei Teams sich gegenseitig abtasten, was häufig in den ersten Minuten eines Spiels geschieht, dann ist dies ein Ausdruck des Misstrauens in die eigenen Fähigkeiten bzw. der Unkenntnis hinsichtlich der Fähigkeiten des Gegners. Mit anderen Worten: Man tut nichts und wartet darauf, dass der andere den ersten Fehler begeht. Bestimmt das Abtasten als taktisches Konzept das gesamte Spiel, so wird es zum Grottenkick .

akut
akut
    Der ursprünglich medizinische Begriff tritt im Zusammenhang mit dem Fußballsport meist in eher „schmerzhaften“ Formulierungen wie „in akuter Abstiegsgefahr“ oder „akut abstiegsgefährdet“ auf. Von einer „akut erfolgreichen Mannschaft“ ist hingegen nie die Rede.
    SCHLAUE SPRÜCHE
    „Ich werde keine Tore versprechen. Ich verspreche nur, zu rennen wie ein Schwarzer, um morgen leben zu können wie ein Weißer.“ Samuel Eto’o, Nationalspieler Kameruns, bei seinem Antritt in Barcelona

arbeitslos
ARBEITSLOS
    Können Fußballspieler arbeitslos werden? Natürlich nicht! Denn wie die Bezeichnung schon klar macht, „spielen“ sie ja – und arbeiten nicht. Demnach sind sie höchstens „spiellos“ – nicht arbeitslos! Das gilt aber nur für die wirklich guten Fußballer, die das Spiel beherrschen. Alle anderen müssen hart arbeiten, um am Spiel teilhaben zu dürfen.
    Da sie aber – wenn sie hart dafür arbeiten und körperlich auffallend härter zur Sache gehen als jemand, der den Sport geniehaft spielerisch ausübt – sofort als Nichtspieler enttarnt werden, gibt es heute nur allzu wenige, die zu ihrem Spiel-Unvermögen stehen. Das dürfte auch der Grund sein, warum deutsche Tugenden auf deutschen Fußballfeldern so rar geworden sind.
    Außerdem lässt sich selbst nur mit dem Anschein einer gelernt-spielerischen Ballbehandlung heutzutage deutlich mehr Geld verdienen als mit Kondition und Maloche. Aber der Ausgang eines Spiels hängt ja nicht von einem Akteur ab, sondern verteilt sich über Leistung und Genius von mindestens elf Teilnehmern. So kommt es doch hin und wieder vor, dass sich ein kruder „Arbeiter“ in das Spiel mogelt. Und wenn der nicht mehr mitmachen darf, weil er als solcher enttarnt worden ist (oder weil er so lange als Spieler getarnt gearbeitet hat, bis sein Körper, von der übermäßigen Arbeit geschunden, den Dienst verweigert hat), dann bekommt er entweder Kranken- oder Arbeitslosengeld.
    Da aber auch die Bundesagentur für Arbeit einen ehemaligen Fußballer nicht so einfach als ganz normalen Arbeitslosen führen möchte, firmiert derjenige dort auch schon mal als „Künstler“ – und hat die Kennziffer 8383100.
    Das mag die Sache terminologisch erträglicher machen, trifft aber natürlich überhaupt nicht zu. Immerhin ist zumindest gewährleistet, dass derjenige eine offizielle Geldzuwendung erhält. Ein wirklicher Fußballer braucht die nicht, weil er längst ausgesorgt hat, wenn er nur einige wenige Jahre dabei war. Und bei all denen, die diese Subvention dringend nötig haben, weil sie immer gering dotiert auf dem Feld gearbeitet haben, ist dadurch obendrein gewährleistet, dass sie nie wieder eine Anstellung finden, weder als Fußballspieler noch als Künstler.
    Das klingt zwar alles andere als sinnvoll, aber man wird den Eindruck nicht los, dass es so gewollt ist.
    SCHLAUE SPRÜCHE
    Fußball ist auf der Bank ein Leidensgeschäft. Ich bin leidender Angestellter hier in Nürnberg. (Klaus Augenthaler)

Arschkarte
ARSCHKARTE
    Fußball ist – global – so etwas wie ein kleinster gemeinsamer Nenner, auf den sich alle, auch die Nicht-Fußballer, einigen können. Nicht wegen der Einfachheit der Regeln oder weil es immer und überall etwas halbwegs Rundes zu treten gibt auf der Welt, sondern allein schon wegen der allgemein verständlichen Sprache.
    Wer hat nicht

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