Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball
übervorteilen. Böse Zungen behaupten, es gäbe einen Zusammenhang mit den Eintrittspreisen bei großen Sportereignissen wie etwa einer Fußball-WM oder auch mit dem Preis-Leistungsverhältnis bei gastronomischen Betrieben, die in oder vor einem Stadion ihre Dienstleistungen anbieten.
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Adjektiv
: raffiniert, abgebrüht, cool. Der Torwart eines bekannten deutschen Rekordmeisters sagte im Frühjahr 2005 über sein Team: „Wir sind abgezockter und cooler als in der Hinrunde.“
SCHLAUE SPRÜCHE
„Die Rückrunde der Wolfsburger bewegte sich am Rande der Regressansprüche.“ Javier Cáceres (SZ 30.5.2005) verweist auf Erik Gerets’ Misserfolg
Abseits
ABSEITS
Es ist und bleibt das schwerste Kapitel
Wenn Sie jemanden verunsichern wollen, fragen Sie ihn, was Abseits ist. Fragen Sie Fußballkenner, Experten, Amateure, Profis oder Trainer – kaum einer kann Ihnen dieses Damokles-Schwert, das über jedem gelungenen Angriff hängt, in wenigen Worten plausibel erklären. Und wer behauptet, das sei doch überhaupt kein Problem, der kann sich entweder nicht vorstellen, dass sich jemand Abseits überhaupt nicht vorstellen kann, oder der hat einfach keine Vorstellung, mit welcher Bedeutung das Wort „Abseits“ eigentlich vorbelastet ist.
Trotzdem: Abseits, so wie Sie es kennen, gibt es, und die, die damit zu tun haben und es so verstehen, wie es gemeint ist, die stehen natürlich nicht im Abseits.
Abseits des Abseits hat abseits eine ganz andere Bedeutung. Abseits ist einerseits notwendig, andererseits ärgerlich, meist negativ, in jedem Fall aber eigentlich falsch. Abseits kommt von Abseite, das wiederum bezeichnet einen „schrägen Verschlag unter dem Dach“ (Lexikon), steht aber auch für Unter- oder Rückseite. Letzteres wäre vielleicht noch am ehesten deutbar, denn wer abseits steht, der hat sich in den Rücken der Abwehr vorgearbeitet. Unglücklicherweise gehört aber auch der Torwart zur Abwehr, und dass sich in der Praxis jemand tatsächlich hinter denselben schleichen könnte, ist eher unwahrscheinlich, wenngleich er dann wirklich treffenderweise abseits stünde: nämlich hinter der Torlinie und damit abseits des Spielfeldes – was wiederum wenig sinnvoll erscheint.
Abseits steht außerdem für Ferne, Unberührtsein von etwas oder jemandem, und tatsächlich kann es passieren, dass ein abseits stehender Spieler ohne Körperkontakt mit einem anderen Akteur an den Ball kommt. Der angeblich im Abseits stehende Spieler steht eigentlich nicht abseits, sondern in den meisten Fällen ganz vorn, zentral, genau auf der Position, von der er die besten Chancen hat, den Spielsinn, einen erfolgreichen Abschluss in Richtung gegnerisches Tor, zu erfüllen.
Wer abseits ist, ist vorn, und wenn er abseits ist und es zumindest die Unparteiischen nicht merken, dann ist er sogar ganz weit vorn, und wer da vorn ist, der ist natürlich ungeheuer aktiv, sonst wäre er ja eher irgendwo mitten drin, wo Passivität nicht so leicht auffällt. Damit ist aber klar, dass die vor einigen Jahren eingeführte Abseits-Regel, die zwischen passiv und aktiv unterscheidet, völlig absurd ist.
Grundsätzlich gilt: Jedem, der sich so weit nach vorn gearbeitet hat, dass er ein Tor erzielen oder entscheidend vorbereiten kann (und nur darum geht es), muss man unterstellen, dass er dies ganz aktiv zur Zielerreichung getan hat. Ansonsten müsste man annehmen, dass er nicht weiß, was er tut oder das Spiel gar nicht kennt. In beiden Fällen dürfte er wohl nicht mit seiner Aufstellung rechnen. Also kann es gar niemanden geben, der passiv im Abseits steht und deshalb keinen Pfiff durch den Schiedsrichter befürchten müsste.
Nein: Abseits müsste eigentlich Vorseits heißen und ist eine äußerst aktive Handlungsweise, die man normalerweise eigentlich belohnen würde. Stattdessen gibt es aber ein soziales Hilfsprogramm namens Abseitsregel, das dafür sorgt, dass schlecht organisierte Abwehrreihen, die einen Angreifer nicht beschatten können, doch noch eine Chance bekommen, das Gegentor mit Hilfe der Unparteiischen zu verhindern – mit einer Ausnahme, die bisher noch sehr selten genutzt worden ist.
Kein Abseits liegt nämlich vor, wenn ein Spieler sich hinter die vorgerückte Abwehr der gegnerischen Mannschaft schleicht und dort mutterseelenallein den Ball direkt nach einem Abstoß vom eigenen Tor erhält. Spätestens damit stellt sich die als Abseitsregel bekannte Vorseitsregel endgültig ins Abseits.
Abstauber
Abstauber
der
Nicht – wie
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