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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Gina. »Ein Beamter. Ich werde zum Revier gebracht. Schätze, ich bin in einer bis eineinhalb Stunden wieder da«, informierte sie die beiden.
    »Ist gut«, sagte Carmen.
    Gina schaute nur müde drein. Die Stunden auf dem Sofa hatte sie geschlafen wie ein Stein. Nur war die Nacht viel zu kurz gewesen.
    Andrea ging zurück in den Flur, wo der Beamte wartete. »Kann losgehen.«
    Kurz darauf saßen sie im Wagen. Andrea blickte abwesend aus dem Fenster. Sie fragte sich, was wohl passiert war. Wenn Thiele sie extra abholen ließ, musste es ziemlich wichtig sein. Sonst hätte er sie ja einfach anrufen können.
    Andrea registrierte die vorbeiziehenden Bilder der Straßen. »Das ist aber nicht der Weg zum Revier«, fiel ihr nach einiger Zeit auf.
    »Ich muss noch in die Apotheke. Meine Frau ist furchtbar erkältet.«
    Andrea schaute wieder auf die Straße. Da! Da war eine Apotheke gewesen! »Sie sind daran vorbeigefahren«, sagte sie. »Am besten, Sie wenden an der nächsten Ampel.«
    Der Mann nickte. Plötzlich ein schnappendes Geräusch. Die Zentralverriegelung. Andrea zuckte zusammen. »Was soll das?«
    »Sicherheitsvorkehrung.«
    Sie fuhren über die Ampelkreuzung hinaus, ohne zu wenden. »Wollen Sie mich veralbern?« fragte Andrea. »Was ist hier los?« Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. »Wer sind Sie?«
    »Rate mal!« Der Mann hatte plötzlich seine Haare in der Hand. Oder besser das, was Andrea für seine Haare hielt. Eine Perücke! Es folgten der Bart und zwei gummiähnliche Läppchen, die er von seinen Nasenflügeln abzog. Dann fummelte er in seinem Mund herum, zog eine Teilprothese heraus. Die eben noch vollen, hoch liegenden Wangen, fielen nach unten. Nun war auch Valentins Stimme wieder die, die sie kannte. »Na? Wer bin ich?«
    Andrea saß in ihrem Sitz wie angenagelt.
    »Die Überraschung ist gelungen, was?« Valentin lachte.
    Andrea konnte darauf nichts erwidern. Die Stimme versagte ihr. Sie fluchte innerlich: Warum hast du dir nicht seinen Ausweis zeigen lassen? Aber für derartige Selbstvorwürfe war es zu spät.
    »Du sagst ja gar nichts.«
    »Kriegen Sie denn nie genug?« fragte Andrea matt.
    Valentin feixte. »Denkst du wirklich, deine Schuld ist schon abgegolten?« Er starrte Andrea mit hasserfüllten Augen an. »Bisher konntest du verhindern, dass ich deine Schwester erwische. Auch wenn beim letzten Mal nur Glück im Spiel war. Um weitere Störungen meiner Pläne zu vermeiden, bringe ich dich an einen Ort, wo du mir nicht in die Quere kommen kannst. Und dann habe ich nur noch ein Problem.« Erneutes Feixen. »Ich weiß nicht, wen ich zuerst erledigen soll: deine Schwester oder deine Freundin. Vielleicht werden auch beide deine Arroganz ausbaden müssen.«
    Andrea lief es kalt den Rücken hinunter. Sie zweifelte keinen Augenblick, dass Valentin seine Drohung ernst meinte. »Sie kommen nicht an sie heran. Die Wohnung wird rund um die Uhr von Beamten bewacht«, log Andrea.
    Valentin zeigte sich wenig beeindruckt. »Zum einen stimmt das nicht. Und zum anderen, selbst wenn es stimmt, bin ich an dich nicht auch herangekommen?«
    Er lenkte den Wagen in eine Nebenstraße und stoppte vor der Garage eines Einfamilienhauses. Mittels Fernbedienung öffnete er das Tor und fuhr hinein.
    »Keine Zeit für lange Plaudereien«, sagte er. »Ich muss mich beeilen, bevor die beiden anderen unruhig werden, weil du nicht wiederkommst. Darf ich um dein Handy bitten? Wir wollen doch nicht, dass du während meiner Abwesenheit Dummheiten machst.«
    Er hielt Andrea fordernd seine Hand hin. Andrea gab ihm das Telefon. Valentin bedeutete ihr sitzenzubleiben. Er selbst stieg aus und schloss den Wagen ab.
    »Niemand wird hören, wenn du um Hilfe rufst«, klang seine Stimme gedämpft zu ihr.
    Er ließ lächelnd das Handy auf den Boden fallen und schaltete das Licht aus. Das Garagentor schloss sich hinter ihm. Was blieb, war absolute Dunkelheit und Stille.
~*~*~*~
    E s klingelte an der Wohnungstür. Warum nimmt Andrea nicht ihren Schlüssel? wunderte Carmen sich. Sie ging zur Tür. Aber es war nicht Andrea, die draußen stand, sondern ein Beamter. Carmen befiel sofort Unruhe. Das konnte nur heißen, dass etwas passiert war.
    »Ich komme im Auftrag von Kommissar Thiele«, sagte Valentin in neutralem Ton. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, seine Verkleidung wieder anzulegen, da er wusste, dass keine der beiden Frauen ihn bisher zu Gesicht bekommen hatte. »Leider haben sich die Verdachtsmomente gegen Ihre

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