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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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Zentimeter lange, kaum noch sichtbare Narbe mit einer hauchzarten Berührung langsam nachzeichnete.
    „Was ist dir hier passiert?“ , fragte sie leise.
    Unbewusst wollte er seine Hand wieder wegziehen, ließ sie aber dort. Doreen musste das leichte Zucken bemerkt haben und ließ ihn sofort los. Sie sahen sich tief in die Augen. Ein so vertrautes Gefühl hatte er schon lange nicht mehr gehabt und streckte seinen Arm ein wenig weiter zu ihr hin, um seine Hand wieder in ihre zu legen.
    „Du kannst ruhig weitermachen. Es ist die Erinnerung an einen Sturz. Ich bin als Siebzehnjähriger mal mit der Maschine meines Vaters rumgefahren und hatte plötzlich die Polizei hinter mir. Sie waren noch weit genug weg, um das Nummernschild nicht erkannt zu haben, und um zu vermeiden, dass mein Vater Ärger bekommt, bin ich abgehauen. In der Stadt waren sie noch gut hinter mir, auf der Landstraße hab ich sie dann abgehängt. Ich habe mich dann einfach überschätzt und bin in einer lang gezogenen Linkskurve weggerutscht. Außer der Schnittwunde an der Hand ist mir auch nichts passiert. Die Polizisten haben mich nicht gekriegt und innerhalb von drei Monaten habe ich auch meinem Vater die Reparaturkosten für die Schäden an seiner Triumph zurückbezahlen können. Er hatte darauf bestanden, weil ich daraus etwas lernen sollte, womit er aus heutiger Sicht recht gehabt hat. Seither halte ich mich an die Geschwindigkeitsvorschriften.“ Er musste an die vergangene Tour mit Leon denken. „Na ja, meistens jedenfalls.“
     
    Die beiden tranken noch etwas und fuhren dann zum ehemaligen Bundesgartenschaugelände, wo sie das Motorrad an der Seglergaststätte parkten und am See spazieren gingen. Völlig ins Gespräch vertieft spürte Adrian die Vibration seines Handys. Er wusste von wem der Anruf kam und ignorierte ihn. Allerdings hatte er so früh nicht damit gerechnet und sah auf seine Armbanduhr. Adrian blieb ruckartig stehen und sagte in verwundertem Ton: „Oh Mann, schon fast halb zehn.“
    „Was? So sp ät? Das hätte ich nicht gedacht“, entgegnete Doreen sofort.
    Adrian dachte kurz darüber nach, wo sie den Abend gemütlich ausklingen lassen könnten, aber ihm fiel auf die Schnelle nichts ein. „Hast du eine Idee, wo wir noch eine Kleinigkeit essen könnten?“
    Doreen sah ihn an und überlegte. Adrian spürte , wie sie zögerte und wollte sie auf gar keinen Fall zu etwas drängen. „Wenn du keine Zeit mehr hast, dann fahre ich dich auch gern nach Hause oder zurück in die Stadt. Du brauchst es nur zu sagen.“
    Sie überlegte einen Moment und sagte dann: „Ja, ich muss morgen relativ früh aufstehen. Ich habe mein Auto auf dem Parkplatz hinter dem Kino stehen.“
    Adrian hörte eine leichte Unsicherheit in Ihrer Stimme. Er hatte sich in den letzten Stunden in Doreens Nähe so wohl gefühlt wie lange nicht mehr und hätte sie am liebsten gar nicht mehr gehenlassen. Darüberhinaus konnte er sich nicht vorstellen, dass nur er diese positive Spannung zwischen ihnen spürte, versuchte aber seine Enttäuschung zu verbergen. „Na klar. Ich fahr dich rüber.“
    Doreen ließ seine Hand gehen. „Hey Adrian ...“ Sie ging zwei schnelle Schritte vor, drehte ich um und blieb ihm gegenüber stehen. Sie brauchte nur einen winzigen Moment zu warten, bis Adrian direkt vor ihr ebenfalls stehen bleiben musste. Dann nahm sie sein Gesicht in beide Hände und sah ihn mit ihren blauen Augen an. „... das war, und ist noch, der tollste Tag seit langem für mich. Ich möchte dich, ach was, ich muss dich unbedingt wiedersehen.“
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen um den kleinen Größenunterschied ein wenig auszugleichen und küsste ihn sanft auf den Mund. Als ihre Lippen sich berührten, glaubte Adrian für den Bruchteil einer Sekunde in Ohnmacht zu fallen, blieb aber stehen und genoss den Augenblick mit laut pochender Halsschlagader, bis sie sich wieder von ihm löste und lächelnd einige Zentimeter vor seinem Gesicht verharrte. Es dauerte einen ganzen Moment, bis er bemerkte, dass er sie noch immer an sich drückte. Ungern ließ er sie wieder los.
    Die Arme eingehakt gingen sie schweigend zum Motorrad zurück und fuhren anschließend an der Karls-Aue entlang Richtung Innenstadt.
     
    An Doreens blauem Ford Fiesta angekommen stiegen beide ab, und Adrian kam zu ihr an die Fahrertür, noch bevor sie einsteigen konnte. „Wann sehen wir uns wieder?“
    Sie nahm beide Handgelenke seiner herunterhängenden Arme in ihre Hände, sah ihm in die

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