Last Date
seinem Motorrad mitfahren und Adrian überlegte, ob er die beiden Helme in einem Schließfach verstauen sollte, um etwas beweglicher zu sein.
Aber n och bevor er eine Entscheidung getroffen hatte, sah er Doreen lächelnd durch die Halle auf ihn zukommen. Sie hatte ihn wohl ebenfalls sofort erkannt. Adrian konnte kaum fassen, wie gut sie aussah, vom letzten Urlaub braun gebrannt, in ihrem hellgelben, kurzen Sommerkleid und den weißen Sneakers, die sie dazu trug. Mit jedem Schritt, den sie näher kam, fing sein Herz stärker an zu pochen, und er befürchtete keinen Ton herauszubekommen, wenn sie ihn ansprach. Er hatte sich in den letzten Monaten bereits mit einigen Frauen getroffen, aber zum ersten Mal raubte ihm ein Treffen seine sonst so klaren Gedanken. Verlegen rieb er sich mit beiden Handflächen über sein Gesicht, sah kurz vor sich auf den Boden um sich abzulenken und lächelte in ihre Richtung, als sie direkt vor ihm stand.
Sie strahlte ihn an . „Hallo Adrian.“
Er antwortete erst nach kurzem Räuspern. „Hallo Doreen.“
Sie drückte ihn sanft an sich , und beide küssten sich etwas zögerlich auf jede Wange einmal. Dann ging sie einen Schritt zurück und musterte ihn fragend. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
Für einen kurzen Moment sah er sie nur an. Dann geriet er ein wenig ins Stottern: „Ähm, ja, ja ich glaube schon.“ Er schüttelte kurz den Kopf und grinste dann etwas verlegen, als er hinzufügte: „Nein, natürlich ist mit mir alles in Ordnung. Aber wie du eben hier hergekommen bist, da hat es mir glatt die Sprache verschlagen.“
Er nahm sie mit beiden Händen an den Schultern, sah kurz an ihr herunter und dann wieder tief in die Augen. „Du siehst umwerfend aus. Am liebsten würde ich dich noch einmal auf mich zukommen sehen und dich erneut begrüßen. Dann aber etwas cooler.“
Jetzt lächelte auch sie wieder . „Danke. Soll ich noch mal?“ Sie zeigte zum Eingang, von wo aus sie gekommen war.
Arian winkte grins end ab. „Nein, ist schon okay.“
„Du siehst aber auch besser aus , als auf den Fotos, die du mir geschickt hast.“
Adrian spürte, wie er leicht errötete. „Danke zurück. Ich dachte, wir wollten von hier aus mit dem Motorrad in irgendein Bistro fahren und einen Kaffee trinken?“
Sie sah ihn verwundert an. „Ja. Warum nicht?“
Er schaute noch einmal an ihr herunter, wie sie in dem kurzen Kleid vor ihm stand, und stellte sich vor, wie sie selbst bei langsamer Fahrt, hinter ihm sitzend, mit beiden Händen kämpfen müsste, um das Hochflattern des Stoffes zu verhindern, der selbst im Stehen gerade noch ihren Po bedeckte.
Er grinste. „Ja, du hast recht. Warum eigentlich nicht.“
Vor dem Eingang des kürzlich eröffneten Bistros am Kasseler Ortsrand vom Motorrad abgestiegen, reichte Doreen Adrian den Helm zurück und gab ihm einen leichten Fauststoß an seinen linken Oberarm.
„Jetzt weiß ich , warum du vorhin so gegrinst hast“, sagte sie.
„Ja, ich glaube , die hinter uns gefahrenen Autofahrer haben bisher mehr von dir gesehen als ich.“
Sie lächelte, und ihre Augen funkelten ihn förmlich an. „Na, das lässt sich doch leicht ändern.“
In einer schnellen Bewegung drehte sie sich um hundertachtzig Grad herum und zog kurz ihr Kleid ein wenig nach oben, sodass Adrian für einen winzigen Augenblick ihre braun gebrannten Pobacken und einen Teil eines über dem schwarzen String befindlichen Tattoos sehen konnte, bevor sie den Stoff losließ und sich wieder zu ihm herumdrehte.
Adrian versuchte vergeblich ernst zu bleiben und machte mit dem Zeigefinger der rechten Hand eine kreisende Bewegung. „Sorry, ich war gerade abgelenkt, darf ich noch mal sehen?“
„Vielleicht nachher. Lass uns doch erst mal einen Kaffee trinken. Okay?“, antwortete Doreen belustigt.
Adrian nickte. „Na klar. Komm wir setzen uns da vorn hin.“
Da die Ducati in Sichtweite blieb, ließ er die Helme über dem Lenker hängen. Nebeneinander her gingen sie zu dem einzigen noch nicht besetzten Tisch, auf den er zuvor gedeutet hatte.
Während Doreen ihren zweiten Latte Macchiato mit einem Tütchen Zucker versüßte und gerade erzählte, dass sie sich, von ihrer Freundin angestiftet, bei der Singlebörse angemeldet hatte, lehnte sich Adrian ein wenig zurück und hatte das Gefühl, sie schon eine Ewigkeit zu kennen. Ein Stromschlag fuhr ihm durch den rechten Arm, als Doreen seine Hand in ihre nahm und mit dem Zeigefinger der anderen Hand eine circa sieben
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