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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Meister, dasss er diessmal das Gleiche verlangen wird?«
    »Natürlich!« Longolius nahm die Brille ab und rieb sich die Augen. »Warum sollte er von der Forderung abrücken? Zumal bislang noch jeder darauf eingegangen ist.«
    »Wenn’s weiter nichts ist!«, höhnte Albin Ellerking und grinste übers ganze verschlagene Nachtalbengesicht. »Es wäre nicht das erste Menschenleben, das unser Kampf gegen diese Hunde des Lichts gefordert hätte.«
    »Damit hast du zweifelsohne Recht, Albin.« Ein mitleidloses Lächeln spielte um die farblosen Lippen des Großmeisters. »Und ich weiß auch schon, wen wir ihm anbieten: dieses neugeborene Mädchen, Laura Leander! Zumal ich ohnehin geplant hatte, sie zu entführen und dem Dämon zum Geschenk zu machen, damit Beliaal mir auch weiterhin wohlgesonnen bleibt.«
    »Was für eine geniale Idee, Max!« Sally klang begeistert. »Außerdem wären wir dieses Balg damit ein für alle Mal los. Es könnte uns niemals mehr gefährlich werden, auch wenn es im Zeichen der Dreizehn geboren ist!«
    Draußen auf der Terrasse verzog Laura wütend das Gesicht. »Freu dich bloß nicht zu früh, du Scheusal!«, zischte sie leise. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass der Dämon sie noch nicht erwischt hatte. Der Wunsch dieser Sally war also nicht in Erfüllung gegangen, jedenfalls nicht während ihrer ersten vierzehn Lebensjahre! Doch sogleich erinnerte sie sich an die mahnenden Worte von Auriel: Sie war noch längst nicht außer Gefahr! Es stand weder fest, dass sie ihre Traumreise heil überstand, noch dass sie den Todesschlaf überlebte, mit dem ihre Feinde sie belegt hatten.
    »Du hast Recht, Sally.« Longolius setzte die Brille wieder auf. »Beliaal wird unser Angebot bestimmt nicht ausschlagen: Sein Wissen um das Kind des Hellen Lichts gegen diese Laura Leander. Der Dämon lechzt seit Jahrhunderten danach, dass ihm ein menschliches Wesen in die Hände fällt, das ihm in seinem Schwarzen Schloss Gesellschaft leistet und ihm hilft, seine größten Feinde zu besiegen.«
    »Sseine größssten Feinde?«, echote Pinky Taxus verdutzt. »Meint Ihr vielleicht den Hüter dess Lichtss, Meisster?«
    »Mitnichten.« Maximilian Longolius schüttelte den Kopf. »Ich meine die Einhörner im Karfunkelwald! Solange auch nur noch eins von ihnen am Leben ist, kann der Herrscher der Nacht sein finsteres Reich nicht auf den lichten Tag ausdehnen. Um ihre Zauberkräfte zu brechen, benötigt Beliaal die Hilfe eines menschlichen Wesens. Die Uralte Offenbarung behauptet nämlich, das Schicksal der Einhörner läge ganz allein in den Händen der Menschenkinder – und deshalb wird der Todesdämon unseren Vorschlag begierig aufgreifen!«
    »Dass isst ja ssuper!«, lispelte Pinky und klatschte vor Freude in die Hände – wie ein kleines Mädchen, dem man die heiß ersehnte Puppe schenkte. »Worauf warten wir dann noch? Lassst unss diessen Dämon sso schnell wie möglich beschwören!« Sie sprang auf, als könne sie es nicht mehr erwarten.
    Der Großmeister hielt sie zurück. »Nicht so voreilig«, mahnte er. »Die Sache hat nämlich einen Haken – oder besser gesagt zwei.«
     
    P aravain zog kurzerhand das Schwert. Mit erhobener Waffe sprengte er auf den Dämon zu. »Was willst du von uns?«, schmetterte er ihm furchtlos entgegen. »Aus dem Weg, du Ausgeburt des Bösen, oder du wirst unsere Waffen zu spüren bekommen!«
    Der Dämon legte den schrundigen Kopf in den Nacken und stieß ein schauriges Gelächter aus, das weithin über die Ebene hallte. »Was du nicht sagst, du Wurm!«, brüllte er. Blitzartig streckte er dem Ritter die Arme entgegen – und Paravain wurde von einem mächtigen Windstoß erfasst und ums Haar vom Pferd geweht. Die Mähne seines Streitrosses flatterte wie wild, während der Schimmel vor Schreck auf die Hinterläufe stieg und unter lautem Wiehern mit den Vorderbeinen ausschlug.
    »Nur keine Angst!« Die Augen des Dämons funkelten voller Spott. »Du wirst doch nicht glauben, dass ich mir an euch erbärmlichen Wichten die Finger schmutzig mache? Das überlasse ich lieber den Geschöpfen, die sich an fauligem Aas und stinkendem Fleisch wie dem eurigen ergötzen.« Damit fasste er in die Seitentasche seines Umhangs und schleuderte eine Handvoll bleicher Objekte von sich. Sie waren kaum länger als ein Fingerglied und liefen an einem Ende spitz zu.
    Paravain erkannte augenblicklich, worum es sich handelte: Es waren die Zähne der Höllenhunde, die den Ausgang aus dem Totenreich von Taranos

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