Lauras Liebhaber
mir vorhin die Freiheit genommen, ihn loszuschicken …«
»Wie einen ordinären Botenjungen übrigens«, fiel Carl ihr ins Wort.
Chloe knuffte ihn in die Seite: »… und er hat ein paar Sachen für dich besorgt.«
Laura sah sie ungläubig an. »Wirklich?«
Beide nickten, und Carl sagte: »Chloe hat mir am Telefon erzählt, dass du wohl etwas wenig Stauraum einkalkuliert hast, und deswegen habe ich noch eine Kommode und zwei Regalböden, passend zu deinen Möbeln, besorgt.«
Chloe umarmte ihn und säuselte: »Du weißt doch, dass ich dich immer anrufe, wenn ich einen richtigen Mann brauche.«
Laura musste lachen, und Carl verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Dann schob er Chloe zur Seite. »Ich hab nicht ewig Zeit. Wo sollen die Regale hin?«
Sie berieten sich kurz, dann setzte Carl die Bohrmaschine an, und die beiden Frauen begannen, die Kommode aufzubauen.
Kurze Zeit später waren sie fertig, und Chloe hockte sich auf den Boden, um das Zimmer zu begutachten. »Hier, setz dich zu mir, von hier aus kann man ganz gut sehen, wie es wirkt.«
Laura nahm neben ihr Platz und verzog das Gesicht.
»Was ist los? Magst du es nicht?«, fragte Chloe erschrocken.
»Nein, aber ich wohne nicht mal zwölf Stunden hier und weiß schon nicht mehr, was ich ohne dich machen soll. Das ist ja fürchterlich!«
Die beiden lachten, und Laura lehnte sich kurz an Chloe. »Ich mag es. Das war eine tolle Idee von dir.« Sie stand auf und klopfte sich Holzstaub ab. »Ich hole mal den Staubsauger.«
Sie ging aus dem Raum, kam aber sofort wieder, räusperte sich. »Ähm, und wo ist der Staubsauger?«
Chloe deutete mit ihrer Hand nach links. »Im Flur neben der Garderobe ist eine schmale Tür, dahinter befindet sich die Abstellkammer.«
Und Laura machte sich erneut auf den Weg.
»Sie ist toll«, stellte Carl fest, »aber noch ein bisschen unschuldig, oder?«
Chloe nickte, dann kam Laura zurück, und alle verfielen wieder in Geschäftigkeit. Carl räumte das Werkzeug weg, Laura saugte den ganzen Raum, und Chloe wischte die neuen Möbel mit einem feuchten Lappen ab.
Als Laura den Staubsauger ausschaltete und sah, dass sie jetzt nur noch ihre Sachen schnell einräumen musste, wurde sie ganz aufgeregt. Nachdem sie den Staubsauger wieder in der Abtstellkammer verstaut hatte, holte sie Geld aus ihrer Handtasche und fragte Chloe: »Und was bekommst du für die Möbel?«
Chloe zuckte lässig mit den Schultern, nahm den ersten Karton auf dem »Kleidung I « stand und brachte ihn ins Zimmer. »Nichts, betrachte es als mein Willkommensgeschenk.«
Laura stand völlig perplex da, dann protestierte sie: »Nein, das geht doch nicht! Ich meine, Möbel sind ja nicht gerade billig … also … nein, wirklich nicht!«
Doch Chloe lächelte nur.
Laura kaute auf ihrer Unterlippe herum, dann erklärte sie: »Na gut, aber dann lade ich euch zum Essen ein! Sollen wir vielleicht was vom Chinesen bestellen?«
Carl hatte mittlerweile das Werkzeug verstaut und nur noch den Koffer mit der Bohrmaschine in der Hand. »Ich würde liebend gerne, aber ich habe ein heißes Date und muss vorher noch mal unter die Dusche hüpfen, damit der Arme nicht denkt, er datet einen Bauarbeiter.«
Rasch gab er Chloe einen Kuss auf die Wange und dann auch Laura, die sich freute, weil sie sich so fühlte, als hätte sie nun auch einen Bekannten in der Stadt. »Aber ich komme sicher auf die Einladung zurück«, fügte er dann hinzu.
Chloe begleitete ihn zur Tür.
An der Tür drehte Carl sich zu ihr um und sagte leise, nachdem er sich mit einem Blick über Chloes Schulter versichert hatte, dass Laura nicht zu sehen war: »Hast du Robert Bescheid gesagt?«
Chloe nickte bedächtig, und Carl seufzte. »Du weißt, dass ich das nicht gut finde. Ich weiß, du schuldest ihm was und so weiter, aber seine Trennung ist noch nicht so lange her, und sie ist viel zu unschuldig für unsere Spielchen.«
Chloe senkte den Blick. »Keine Sorge. Ich mag sie, und ich werde schon aufpassen, dass ihr niemand weh tut.«
Carl wollte noch etwas hinzufügen, doch Chloe hob die Hand. »Jaja, nachher kannst du mir immer noch vorhalten, dass du es gleich gesagt hast.«
Laura schloss die Augen und seufzte wohlig. Die Wärme umfing sie, und ihr verkrampfter Rücken entspannte sich langsam. Sie war es einfach nicht gewohnt, dermaßen schwere Sachen zu schleppen und Möbel zusammenzuschrauben. Langsam öffnete sie ihre Hände und ballte sie wieder zu Fäusten, drückte das
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