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Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Titel: Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Ragewolt-Grafen.“
    „Die mit der Schreckensherrschaft?“
    „Genau. Die Grafen haben die schlimmsten Verbrechen begangen. Und niemand sorgte für Recht und Ordnung. Bis der Feuerritter auf den Plan trat.“
    „Du meinst, der Typ da ist ein Rächer der Unterdrückten? So wie Zorro?“
    Phil nickte. „Nur dass er angeblich kein richtiger Mensch, sondern ein Mann aus purem Feuer war.“
    „Stark!“ Jago spürte ein wohliges Kribbeln im Bauch. „Und was für ein mächtiges Schwert er hatte!“ Als Jago genauer hinsah, bemerkte er etwas. „Da am Griff ist etwas eingraviert! Du, ist das etwa …?“
    Phil beugte sich näher an das Bild heran. „Ja, ein Pfotenabdruck mit Zehen aus Flammen – die Feuerspur! Das heißt ja, der Typ war ein Löwenritter!“
    Damit war das Zauberwort gesprochen. Die Löwenritter waren ein Geheimbund aus dem Mittelalter. Erst vor zwei Monaten hatten Jago, Phil und Kresse ihre größte und unglaublichste Hinterlassenschaft entdeckt: ein Labyrinth, das sich unter ganz Witterstein erstreckte. Damit nicht genug: Es führte auch oben durch die Mauern vieler Häuser. Als hätte die Stadt einen doppelten Boden voller Rätsel und Geheimnisse.
    Manche Geheimnisse hatten die Freunde bereits gelüftet. Aber immer wieder gab es etwas Neues zu entdecken. So wie jetzt.
    Phil kratzte sich am Kopf. „Ich frage mich, ob das Bild eine Geheimtür ist.“
    „Und ich frage mich, ob es diesen Feuerritter wirklich gab. Oder noch gibt. Vielleicht steht er gleich hinter dem Gemälde!“
    Phil schauderte. „Und du willst da wirklich rein?“
    „Logo. Der ist bestimmt gut drauf. Hast du den Keil dabei?“ Den brauchten sie, denn es war der Schlüssel für die Türen im Labyrinth.
    „Klar, im Rucksack.“
    „Dann hol ihn schnell!“, schlug Jago vor. „Ich such inzwischen schon mal nach dem Schloss.“
    Phil zögerte kurz, doch dann huschte er nach draußen auf den Flur.
    [ Lösung ]
    Als er kurz darauf mit dem kupferroten Keil zurückkam, stand Jago immer noch grübelnd vor dem Gemälde.
    Leider hatte er das Schloss für den Keil nicht gefunden. Wenn es überhaupt eins gab.
    „Hmm“, machte Phil. „So schwer kann’s doch eigentlich nicht sein.“
    Die beiden waren so vertieft, dass sie die Schritte, die sich der Tür näherten, kaum wahrnahmen. Sie schreckten erst auf, als ein Schlüsselbund klimperte.
    „Die Lehrer!“, flüsterte Phil kreidebleich.
    1 En garde! ist ein französisches Kommando aus dem Fechtsport. Damit fordert man seinen Gegner zum Kampf auf.

„Hinter den Vorhang!“, zischte Jago und zog Phil mit sich zum Fenster.
    Schon ging die Tür auf.
    „Wer hat denn da wieder nicht abgeschlossen?“, dröhnte eine tiefe Frauenstimme. „Bestimmt Doppelbruch, dieser Schussel!“ Es war eindeutig Frau Berger, die Schulleiterin.
    Jago hielt sein Gesicht so dicht an den Vorhang, dass er durch ein kleines Loch im Stoff spähen konnte. Die füllige Schulleiterin hatte zwei Lehrer im Gefolge: Frau Doktor Rabenquarz, die so dürr war, dass sie zweimal in Frau Berger hineingepasst hätte. Und einen Mann mit rotem Bart, den Jago nicht kannte.
    Der Mann fragte untertänig: „Frau Rektorin, soll ich etwas mehr Licht hereinlassen?“
    Oh nein!, dachte Jago. Wenn er den Vorhang wegzieht, sieht er uns. Dann sind wir dran.
    Frau Berger grunzte ablehnend. „Wir haben kein lichtes Thema zu besprechen, wenn ich so sagen darf. Aber nehmen Sie erst mal Platz.“
    Jago fiel ein Stein vom Herzen. Erleichtert schaute er zu Phil. Der wirkte wie versteinert.
    „Wie soll ich anfangen … Tja, keine schöne Sache.“ Die Schulleiterin schnaufte kräftig, dann stapfte sie zum Fenster.
    Schon tauchte sie neben Jago und Phil auf. Höchstens einen Meter entfernt! Jago sah jedes Härchen ihrer Turmfrisur und jeden Fussel auf ihrer Strickjacke. Er roch sogar ihr Parfüm! Wenn sie nur einmal kurz den Kopf drehte …
    Doch Frau Berger starrte in den Regen. Und was war das: Blitzten da etwa Tränen in ihren Augen? Die Schulleiterin blinzelte heftig, dann drehte sie sich mit einem Ruck um und marschierte zurück zu ihren Kollegen.
    Uff! Jago atmete auf.
    „Nun, um die Katze aus dem Sack zu lassen“, sagte sie, „es kann sein, dass diese Schule bald geschlossen wird.“
    Wie bitte? Fast wäre Jago ein lautes Cool! herausgerutscht. Was für eine Neuigkeit: Der Laden machte dicht! Na endlich. Man hatte sein Flehen erhört!
    Die anderen Lehrer schwiegen. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet. Nur der Kopierer summte

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