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Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Titel: Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Rücken rannte. Eine winzige Ablenkung. Doch das reichte, damit Kresse der Absprung verrutschte.
    Ihr Magen verkrampfte sich. Im letzten Moment, bevor sie abstürzte, warf sie die Arme hoch und bekam gerade noch die Kante der gegenüberliegenden Öffnung zu fassen.

    Blitzschnell ergriff Jago ihre Unterarme. „Halt dich an mir fest!“, presste er hervor. „Wir ziehen dich hoch!“ Schon packte auch Phil mit an.
    Kresses Herz wummerte wie eine Buschtrommel, während die Jungen sie Zentimeter für Zentimeter über den Rand hievten.
    Eine gefühlte Ewigkeit später hockte sie auf allen vieren neben ihnen. In Sicherheit.
    „Was für ein Schock!“, sagte Phil keuchend.
    Jago nickte. „Mein Vater hat Recht: Politik ist echt ein verdammt heißes Pflaster.“
    [ Lösung ]

Kresse brauchte eine Weile, um sich von dem Schreck zu erholen. Mit zittrigen Knien stand sie schließlich auf und die Freunde setzten ihre Erkundungstour fort. Über eine Treppe ging es weiter aufwärts. Sie mündete in einen lang gezogenen Gang mit niedriger Decke. Hier kamen sie nur auf allen vieren voran.
    Mittlerweile müssen wir ziemlich hoch oben sein, dachte Kresse. Fast unter dem Dach.
    Irgendwo gurgelte Wasser – in der Regenrinne? Und dann hörte sie noch etwas: eine Stimme.
    „Haltet mal an!“, flüsterte sie aufgeregt. „Hört ihr das? Da spricht wer …“
    Die Stimme kam von links. Hinter der Wand musste jemand sein. Und zwar eindeutig ein Mann.
    „Was soll ich bloß machen?“, hörten sie ihn jammern.
    Während sie lauschten, entdeckte Kresse ein Muster an der Wand. Oder waren das nur Spinnweben? Kresse wischte darüber. Nein, es war eine Zeichnung!
    „Jago, ich brauche mal die Lampe“, sagte sie leise.
    Jago reichte die Taschenlampe über Phil an sie weiter. Kresse lenkte den Strahl auf das Bild.
    „Hast du was gefunden?“, wisperte Jago.
    „Ja, eine Zeichnung. Und darüber steht: Stich ein Auge aus! “
    „Autsch!“, meinte Phil.
    Plötzlich rief eine laute, krächzende Stimme hinter der Wand: „Klopapier!“
    Kresse zuckte zusammen. Wer war das? Wenn sie doch nur einen Blick nach drüben werfen könnte!
    [ Lösung ]
    Da ging Kresse ein Licht auf. Na klar, das konnte mit Stich ein Auge aus! gemeint sein: Vielleicht gab es auch hier ein Guckloch!
    Die Löwenritter hatten sie an vielen Stellen des Labyrinths platziert. Eine praktische Sache: Durch die Löcher konnte man in Räume sehen, die einem sonst verborgen blieben. Manche ließen sich einfach aufschrauben, wie die Deckel von Thermoskannen. Andere waren durch Rätsel gesichert. Ob das Bild so ein Rätsel war?
    Kresse musterte die geschlängelten Linien.
    Nichts.
    Sie presste die Augen zu. Und als sie sie wieder öffnete, sah sie es endlich: Inmitten der Linien versteckte sich ein Gesicht.
    „Stich ein Auge aus!“, murmelte sie und tippte mit dem Zeigefinger auf das Auge im Bild.
    Und tatsächlich: Eine Luke, kaum größer als Kresses Fingerkuppe, klappte herunter. Das Guckloch! Sie hatte es gefunden.
    Jago und Phil, die sie beobachtet hatten, schnappten nach Luft.
    Gespannt schaute Kresse durch das Loch. Dahinter lag ein kleines Zimmer mit hölzernen Dachbalken. Den Boden bedeckte ein dicker roter Teppich. Alles wirkte sehr gemütlich.
    Am Fenster stand ein Tisch und davor lief ein Mann in weißem Anzug auf und ab. Als er beiseitetrat, machte Kresses Herz einen Satz.
    Auf dem Tisch stand ihre Schule! Natürlich nicht in echt. Es war ein Modell, so groß wie ein Puppenhaus. Die Türme, der Efeu, die Eingangstür – alles war vorhanden. Als hätte man die Schule geschrumpft. Aber eine Sache war anders als beim Original: An der Vorderseite des Modells glänzte ein silbernes H. Was hatte das zu bedeuten?
    Der Mann fuhr zärtlich über das Gebäude und schnurrte: „Was für ein Schmuckstück …

    Und wie fabelhaft sich mein H darauf macht – das Logo meiner Luxushotels!
    Ha! Wieder erobert es eine Stadt!“
    Kresse begriff: Das war Herr Hay höchstpersönlich, der Besitzer der Hotelkette!
    Er sah überhaupt nicht aus wie ein Hai. Eher wie eine Robbe, mit seinem rundlichen Gesicht und den Patschhänden. Er grinste, als würde ihm die Schule schon gehören. Was für ein unsympathischer Kerl!
    Phil neben ihr fragte im Flüsterton: „Erzähl schon! Was siehst du?“
    „Es ist dieser Hotel-Hay. Und da steht auch ein Modell unserer Schule!“
    Plötzlich seufzte Herr Hay dramatisch. „Aber ist es auch das Richtige? Bringt mir dieser Kauf wirklich

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