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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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verraten. Dieser Typ war kein gewöhnlicher Ziegenhirte.
    Die vier SEALs, die schon Ibrahim gefesselt hatten, machten dies jetzt auch mit Yousaf, dann marschierten die sechs direkt auf das dritte Haus in der Straße zu, jenes, in dem der fast ertränkte Ibrahim geboren worden war. Sein Begleiter, der fanatische Dschihadist Yousaf, wurde von den Amerikanern wegen mehrerer Terroranschläge gesucht, unter anderem hatte er einen US-Diplomaten erschossen und ein Hotel im Zentrum von Bagdad in die Luft gejagt. Diese beiden Männer gehörten zu den gefährlichsten Terroristen weltweit. Aber selbst wenn der Sprengstoff entdeckt werden sollte, hatte man nichts gegen sie in der Hand, keine Beweise, keinerlei Dokumente.
    Sie waren nur zwei namenlose Killer, die lediglich Allah und ihren Familien bekannt waren. Das amerikanische Militär kannte ihre richtigen Namen nicht, hatte sie aber monatelang verfolgt und war zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei ihnen um rücksichtslose Gewalttäter handelte, vor denen die Öffentlichkeit geschützt werden musste. Das Militär hatte das Leben von 20 SEALs und einer Hubschrauberbesatzung aufs Spiel gesetzt, um die beiden Männer festzusetzen oder zu töten. Eine Entscheidung, die das US-Militär nicht ohne triftigen Grund traf.
    Die Männer erreichten das dritte Haus in der Straße, und die SEALs begannen mit dem gefährlichsten Teil des Einsatzes. Sie mussten damit rechnen, dass das Gebäude eine Falle war. Irgendwo im Inneren konnte ein Zünder versteckt sein, es musstenur jemand einen Knopf drücken, und sie würden alle in Stücke gerissen. So wie die Marines und die beiden SEALs in Kabul.
    Beide Gefangenen murmelten mittlerweile Koranverse und wiederholten gebetsmühlenartig die arabischen Worte: Allah ist groß   … Führe uns den rechten Weg, den Weg derer, welche sich deiner Gnade erfreuen   – und nicht den Pfad jener, über die du zürnst oder die in die Irre gehen!
    Einer der SEALs fauchte, sie sollten den Mund halten. Ibrahim verstummte, Yousaf aber ließ nicht ab von den Lobpreisungen Allahs, bis der SEAL-Commander ihm einen Tritt in den Hintern verpasste, dass er quer über die Türschwelle hinschlug. Als er sich wieder aufgerappelt hatte, loderten Hass in seinen Augen und Mordgelüste in seinem Herzen. Eines Tages würde er Rache üben, schwor er sich insgeheim. Trotzdem verstummte jetzt auch er.
    Der Gestank aus dem Haus war überwältigend, was nicht überraschte, da im Untergeschoss ein halbes Dutzend Ziegen gehalten wurden. Da das Gebäude über keinen Kamin verfügte, hing dichter Rauch im Raum, der Herd war angeschürt, und alles war bereitet, um das morgendliche Fladenbrot zu backen.
    Ibrahim ging voraus, die Treppe hinunter, vorbei an den Ziegen und hinein in das Felsmassiv. Vorsichtig stieg er einen Pfad hinab und deutete schließlich auf einen Felsbrocken, der mitten in der Höhle lag.
    Zwei SEALs hoben ihn an. Als er von der Stelle gerollt war, offenbarte er das Sprengstoffversteck – flache Holzkisten, die eher Gewehrkisten als Sprengstoffbehältern glichen. Ein unübertreffliches Versteck. Man hätte tausend Jahre lang den Berg absuchen können, ohne es zu finden – hätte man nicht auf die Unterstützung eines halb ertränkten Ibrahim Sharif zählen können.
    Damit endete dieser Einsatz, der das Ziel hatte, zwei Terroristen festzunehmen und den Sprengstoff sicherzustellen. Die SEALs brachten ihn oben in den Bergen, in knapp zwei Kilometern Entfernung, zur Detonation. Der Commander ließ weiterhin die Dorfbewohner bewachen, während er über Funk in Bagram den großen MH-47-Helikopter anforderte, der seine Männer samt den beiden Gefangenen evakuieren sollte.
    Kurz vor 9.30 Uhr landete der Hubschrauber am Eingang des Dorfes. Der befehlshabende SEAL-Offizier war mitgekommen, um sich mit dem Dorf vertraut zu machen, das für die versprengten Reste von Bin Ladens mörderischer Geheimarmee offensichtlich so bedeutsam war. Er stieg aus, gratulierte dem Commander des Einsatzes, schüttelte ihm die Hand und sagte mit fester Stimme: »Gute Arbeit, Mack.«

K APITEL E INS
    Fünf Jahre später
    Fünf lange Jahre hatten Ibrahim Sharif und Yousaf Mohammed keinen Fuß vor den Stacheldraht gesetzt. Sofort nach ihrem Eintreffen in Guantanamo waren sie voneinander getrennt worden und bekamen sich nur noch bei ihren Aufenthalten im Gefängnishof zu sehen.
    Beide wurden rigoros verhört, aber keiner brach unter den Torturen ein – nicht mehr so wie damals, als

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