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Lawinenexpreß

Lawinenexpreß

Titel: Lawinenexpreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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zum Ausgang des Flughafengebäudes und wartete, während einige Fluggäste den Flughafenbus bestiegen. Er wartete weiter, während andere in Taxis einsteigen, und sah ungeduldig auf die Uhr, als wäre er über die verspätete Ankunft seines eigenen Wagens verärgert.
    Zehn Minuten später fuhr ein blauer Cadillac am Bordstein vor. Ryder blieb still stehen, während ein hochgewachsener Mann in Chauffeursuniform ausstieg, um den Wagen herumging und den hinteren Schlag öffnete. Ryder stieg ohne ein Wort des Dankes ein und machte es sich auf dem Rücksitz bequem, während der Fahrer sich wieder hinters Lenkrad setzte.
    »Also, los jetzt. Treten Sie drauf«, befahl Ryder und begann, in einer Zeitschrift zu lesen, die er aus der Tasche gezogen hatte.
    Sie fuhren durch das Verkehrsgewühl des frühen Abends zum Weißen Haus, und während der Fahrt wurde zwischen den beiden Männern kein Wort gewechselt. Bei der Ankunft am Weißen Haus zeigten beide Männer dem diensttuenden Geheimdienstbeamten die von Joseph Moynihan persönlich unterzeichneten Sonderausweise. Weitere Formalitäten gab es nicht; sie wurden sofort in ein Vorzimmer geleitet, das direkt ins Ovale Büro führte. Wie befohlen ließ der Geheimdienstbeamte sie im Raum allein und schloß die Tür von außen ab.
    Ryder setzte sich auf einen Stuhl und zog wieder seine Zeitschrift aus der Tasche, während Harry Wargrave seine Chauffeursmütze abnahm, die Uniformjacke zurechtrückte und an die Tür klopfte, die ins Ovale Büro führte. Nicht einmal der Chef der Geheimdienstbeamten, die den Präsidenten bewachten, war sich bewußt, daß der Chauffeur der Wichtige Besucher war.
     
     
    Nach dem Verlassen des Flugzeugs am Dulles Airport war Wargrave direkt zu einem für ihn persönlich freigehaltener Raum gegangen, einem Raum, zu dem nur er einen Schlüssel besaß. Dort hatte er sofort die bereitliegende Chauffeursuniform angezogen. Dann war er zu der Stelle geeilt, wo der Cadillac geparkt war, und war zu dem wartenden Ryder um das Flughafengebäude herumgefahren. Ryder war ›blind‹ – er hatte keine Ahnung, wer Wargrave war, und nahm an, der Engländer sei ein Kanadier. Ryder gehörte zur Geheimdienstmannschaft des Präsidenten und befolgte dessen persönliche Befehle, ohne Fragen zu stellen – und ohne seinen Chef über das zu informieren, was er tat. Auf Wargraves Klopfen hin öffnete Präsident Moynihan selbst und bat ihn herein.
    »Irgendeine Art Notfall, Harry?« fragte Moynihan kurz.
    »In unseren Augen ja, Herr Präsident…«
    Wargrave ging zum Schreibtisch, auf dem der Recorder bereitstand, und legte die Kassette ein. Joseph Moynihan, einen Meter fünfundachtzig groß und in Hemdsärmeln, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und goß einen großen Scotch ein. Er schob Wargrave das Glas hin. Moynihan war eine eindrucksvolle Gestalt, und das nicht nur wegen seiner Größe und seines Körperbaus.
    In seinem runden Gesicht bewegten sich die Augen schnell hin und her, und er blieb selten mehr als ein paar Minuten still und unbeweglich. Er strahlte Vitalität aus; beim Sprechen veränderte sich sein Gesichtsausdruck ständig, und er hatte eine unverblümte und direkte Art. Mit seinen einundvierzig Jahren war er in diesem Jahrhundert der jüngste Hausherr in der Präsidentenvilla; zudem war er der am stärksten antikommunistisch eingestellte Präsident seit der Oktoberrevolution. Er hockte sich auf eine Ecke des Schreibtischs, verschränkte die Arme und lauschte, als der Mann, dem sie den Codenamen Angelo gegeben hatten, zu sprechen begann.
    »Hier spricht Angelo… Westeuropa ist von einer großen Gefahr bedroht… Marschall Pratschko hat soeben die bislang massivste militärische Vorübung für die Invasion Westdeutschlands, Frankreichs, Belgiens und der Niederlande beendet… Der Plan geht davon aus, daß sowjetische Panzer dreißig Minuten nach der Stunde Null in Hamburg einrollen… innerhalb von achtundvierzig Stunden werden jenseits des Rheins drei größere Brückenköpfe errichtet. Es werden einhundertsechzig sowjetische Divisionen eingesetzt… davon einhundert vollmotorisierte, fünfzig Panzerdivisionen und zehn Luftlandedivisionen… Panzerspitzen werden die Kanalhäfen sieben Tage nach der Stunde Null erreichen… Das Unternehmen Donnerschlag ist im Gebiet zwischen Kasachstan und der ukrainischen Grenze geprobt worden; die Entfernungen entsprachen exakt denen, die unsere Rote Armee in Westeuropa vorfinden würde…«
    Angelo fuhr fort, das

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