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Lazyboy

Lazyboy

Titel: Lazyboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Weins
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war.«
    »Monika?« Daphne nagt an ihrer Unterlippe. »Deine Monika ist in Beek?«
    »Nein. Ja. Ich weiß nicht, die Doppelgängerin halt, aber sie scheint ganz anders als meine zu sein, und sie hat mich nicht erkannt, verstehst du? Es war nicht sie, nicht meine Monika, sie hatte keine Ahnung, wer ich war.«
    »Hm«, macht Daphne.
    »Ich muss zurück«, sage ich. »Ich muss sie überzeugen, ich muss sie überreden, sich mit mir in den Schrank zu stellen und mich in diese Welt zu begleiten. Wir müssen wissen, was dann mit Monika im Krankenhaus geschieht, ob sie in dem Moment aufwacht, in dem die andere Monika hier aus dem Keller tritt. Oder vielleicht ist es auch ganz anders. Vielleicht muss sie auch beseitigt werden, die doppelte Monika, ein Mord, die Beeker Monika, damit die in Hamburg endlich frei sein kann. Oder, wenn alle Stricke reißen, wenn gar nichts mehr geht, wenn sie nicht mehr aufwacht, vielleicht bleibe ich dann auch bei ihr, lebe mit ihr in Beek. Wer weiß, vielleicht ist die echte Monika jetzt die in Beek. Ich muss zumindest mit ihr reden, nur so werde ich es herausfinden, ich …«
    »Lazyboy«, unterbricht mich Daphne.
    »Ich muss zumindest wissen, ob irgendeine Verbindung besteht, ob sie sich doch irgendwie an mich erinnern kann oder ob ich ihr sympathisch bin, falls sie mich nicht kennt oder erinnert, ob sie lernen kann, mich zu lieben. Und ich muss wissen, ob sie alleine, ob sie solo ist. Ich muss zurück, ich will dahin!«
    »Heiner«, sagt Daphne.
    Ich blicke sie an.
    »Der Schrank«, sagt sie.
    »Was ist mit dem Schrank?«
    »Da ist kein Schrank mehr.«
    »Wie?«
    »Zumindest nicht dieser Schrank an dieser Stelle. Ich nehme schon an, dass Daniela sich einen neuen Schrank besorgt hat. Irgendwo muss sie ihre Kleidung ja hinhängen.«
    »Was ist mit dem Schrank?«
    »Als ich noch in Beek war, als du schon gegangen warst...«
    »Ja?«
    »Das Fest war ja erst noch voll im Gange und so ...«
    »Ja?«
    »Und als ich schließlich auch etwas müde geworden war und dachte, dass es jetzt auch langsam reicht und ich das Gefühl bekam, ich sollte auch mal besser gehen ...«
    »Ja?«
    »Da habe ich den Bürgermeister und den Lehrer, die mich verabschiedet haben, gebeten, hinter mir quasi die Tür zuzumachen. Der Letzte macht die Tür zu, du weißt schon.«
    »Und das heißt konkret?«
    »Ich habe quasi vorgeschlagen, den Schrank abzubauen.«
    »Ja?«
    »Und anschließend zu beseitigen, zu zerstören, zu verbrennen beispielsweise.«
    »Das hast du getan?«
    Daphne schweigt und blickt mich an. Ich schweige ebenfalls. Es muss erst einsickern in mich.
    »Bist du bescheuert?!«, brülle ich dann. »Was fällt dir ein? Das ist gewissermaßen mein Schrank! Beek ist mein Pflaster! Ich bin der Mittler!«
    »Du warst der Mittler«, sagt Daphne. »Und du hattest die mit dieser Rolle verbundene Aufgabe gerade zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst. Und Beek hatte nun einmal mit uns beiden zu tun. Ich war schon lange vor dir dort gewesen, hatte mich dort verkrochen, nachdem ich es zufällig entdeckt hatte. Ich dachte, dass du so niemals Ruhe findest, wenn du weißt, dass du jederzeit, wenn dir langweilig ist oder du sonst irgendwie unzufrieden bist, nach Beek zu Daniela hinüberspazieren kannst. Ich dachte, es tut dir einfach nicht gut, immer die halb offene Tür im Rücken. Du gehörst nun einmal in diese Welt, genau wie ich. Du gehörst zu der echten Monika und zu mir, hatte ich gedacht, hier wirst du gebraucht, und irgendeiner musste sich endlich einmal verantwortlich verhalten. Und du, ich habe es dir einfach nicht zugetraut. Also habe ich es getan. Ich habe die Verantwortung übernommen. Und der Lehrer fand es auch eine gute Idee, dass der Schrank zerstört ist und mit ihm die andauernde Versuchung, die er für alle Beeker darstellt. Und ich dachte auch, dass ich Beek schützen müsste, vor Leuten wie uns, vor der Bank.«
    Erst mache ich ein sonderbar heulendes Geräusch, dann brülle ich: »Daphne, ist dir klar, was du sagst?! Vermutlich wandert Monika da drüben in Beek herum und ich kann sie nicht mehr herüberholen. Sie kann niemals mehr herauskommen zu uns. Jetzt wird sie endgültig niemals mehr aufwachen und du bist schuld, du allein! Das kann doch alles nicht wahr sein! Daphne!« Ich betrachte dieses Kind, das rote Flecken im Gesicht bekommen hat und feuchte Augen.
    »Ich wusste es doch nicht«, sagt Daphne, und ihr Mund zuckt und krümmt sich auf eine ganz kümmerliche, ganz klägliche Art und Weise. Und ich

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